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Altkanzler Schröder leidet an Burn-out – Politik | ABC-Z

Altkanzler Gerhard Schröder hat sich wegen Burn-outs in eine Klinik begeben. Das bestätigte sein Anwalt der Deutschen Presse-Agentur (dpa), der auch der Befund vorliegt.

Sein behandelnder Arzt spricht darin von einem „schweren Burn-out-Syndrom mit den typischen Zeichen einer tiefgreifenden Erschöpfung und stark ausgeprägtem Energiemangel“. Dazu kämen „Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten sowie Schlafstörungen“ und eine „verringerte emotionale Belastbarkeit“. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Burn-out offiziell als Gesundheitsproblem anerkannt und beschreibt es als einen Zustand der körperlichen, emotionalen und geistigen Erschöpfung, der durch chronischen Stress entsteht.

Am 24. Januar sollte Schröder eigentlich vor dem Untersuchungsausschuss zur Rolle einer Klimaschutz-Stiftung bei der Vollendung der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 in Schwerin aussagen. Doch der Altkanzler ließ sich krankheitsbedingt und per Attest kurzfristig entschuldigen.

Er soll als Vorsitzender des Aktionärsausschusses von Nord Stream darlegen, wer damals die Idee für die Stiftung hatte, um nach der Verhängung von US-Sanktionen die Pipeline unter dem Deckmantel der Stiftung zu Ende zu bauen. Es gab 20 Millionen Euro von Nord Stream, dahinter stand der russische Gazprom-Konzern, für einen Klimaschutzteil. Der andere Teil der Stiftung beauftragte Unternehmen, auch ein Schiff wurde gekauft, um mit Steinverschüttungen die Pipeline am Meeresgrund zu befestigen. Eine solche Stiftung konnte nicht mit Sanktionen belegt werden.

Bisher stellte die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns unter Führung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) es so dar, dass von ihnen die Idee kam. Aber der frühere Nord-Stream-Chef Matthias Warnig offenbarte in der Sitzung des Untersuchungsausschusses, dass die Idee direkt aus Russland von Nord Stream kam.

Schröder soll nun im März in Schwerin aussagen. Ob daraus etwas wird, ist allerdings offen. Er sei „weder aktuell noch in absehbarer Zeit den körperlichen und psychischen Belastungen durch eine längere – insbesondere öffentliche – Befragung in einem Untersuchungsausschuss gewachsen“, schreibt sein behandelnder Arzt in seiner Stellungnahme. Er warnt, diese könne Schröders Gesundheitszustand weiter verschlechtern.

Im politischen Deutschland ist der ehemalige SPD-Bundeskanzler seit dem russischen Überfall auf die Ukraine weitgehend isoliert. Schröder distanzierte sich in den Augen vieler zu lange nicht von seinem „Freund“ Wladimir Putin und stand schon vorher wegen seines Engagements für russische Gaskonzerne in der Kritik. Der Bundestag strich ihm sein Altkanzlerbüro. Ein SPD-Parteiausschlussverfahren scheiterte allerdings.

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