Anhänger von Udinese Calcio verurteilt | ABC-Z

Nach Ausschreitungen rund um das italienische Erstligaspiel zwischen Udinese Calcio und dem FC Venedig am vergangenen Samstag (3:2) sind in der Stadt Udine acht Personen zu bedingten Haftstrafen von bis zu zwei Jahren verurteilt worden. Dies wurde am Montagabend in einem Schnellverfahren vor einem Gericht entschieden. Unter den Verurteilten befinden sich sechs Fans von Austria Salzburg, die die Randale der Udine-Chaoten unterstützt hatten. Zudem wurden zwei Udine-Anhänger verurteilt.
Bei dem Überfall auf einen fahrenden Zug waren mindestens elf Menschen verletzt worden, einige davon schwer. Nach dem Heimsieg von Udinese Calcio zwangen etwa fünfzig vermummte Anhänger des Vereins einen Zug, mit dem Venedig-Fans nach Hause fahren wollten, zu einer Notbremsung. Dann kam es nach Angaben der Polizei zu einer wüsten Schlägerei mit acht Festnahmen.
„Neuer Ultra-Wahnsinn“
Nach italienischen Presseberichten sollte die Aktion Rache für Krawalle nach dem Hinspiel am 30. Oktober sein, wo Venedig-Hooligans in der Nähe des Bahnhofs Fans aus Udine angegriffen hatten. Die Zeitung „La Repubblica“ sprach von „neuem Ultra-Wahnsinn“. In der Serie A kommt es immer wieder zu schweren Ausschreitungen.
Nach Angaben der Polizei versuchten die Ultras aus Udine am Samstagabend zunächst, den Zug mit etwa 300 Venedig-Anhängern zu stoppen, indem sie in dem Bahnhof Rauchbomben warfen und Feuer legten. Als das keinen Erfolg hatte, stürzte ein Kommando auf die Gleise und zwang den Lokführer zu einer Vollbremsung. Anschließend lieferten sich die verfeindeten Gruppen eine fast einstündige Schlacht, auch mit Schlagstöcken und Steinen.
In dem Zug saßen auch etwa 130 andere Fahrgäste, von denen viele in Panik gerieten. Unter den Verletzten waren auch zwei Polizisten. Der Zug konnte nach etwa eineinhalb Stunden weiterfahren.