Dänemark zum vierten Mal in Folge Weltmeister | ABC-Z

Schon 2019, 2021 und 2023 hatten sich die „Unbesiegbaren“ aus Skandinavien die Krone aufgesetzt. Bester dänischer Werfer war Gidsel, der für die Füchse Berlin spielt, mit zehn Treffern. Zuvor hatte sich Gold-Kandidat Frankreich mit Bronze getröstet und Portugals Erfolgslauf kurz vor der Krönung gestoppt. Die Équipe Tricolore gewann das Spiel um Platz drei gegen den Deutschland-Bezwinger 35:34.
Duvnjak ab jetzt nur noch für Kiel
Mit einem Erfolg vor rund 13.300 Zuschauern verhinderte der dänische Seriensieger ein hollywoodreifes Karriereende für Domagoj Duvnjak in der kroatischen Nationalmannschaft. Der frühere Welthandballer hatte vor dem Turnier angekündigt, seine internationale Laufbahn zu beenden und künftig nur noch in der Bundesliga für den THW Kiel aufzulaufen.
Tausende Kroaten waren extra für das Abschiedsspiel ihres Nationalhelden angereist und verwandelten die Arena in einen aufgeheizten Handball-Tempel. WM- und EM-Silber sowie Olympia-Bronze hatte der 36-Jährige schon gewonnen. Der goldene Ausstand blieb ihm verwehrt. Im Finale kam er aufgrund seiner Verletzung aus der Vorrunde daheim in Kroatien nur zu Kurzeinsätzen.
Die hitzige Stimmung übertrug sich von den Rängen aufs Parkett. Die kroatischen Spieler gingen extrem aggressiv in die Zweikämpfe und stoppten ihre Gegenspieler mitunter regelwidrig. Mehrmals kam es auf dem Parkett zu Tumulten, bei denen sich die Spieler umherschubsten. Schon nach 20 Minuten sah Kroatiens Marko Mamic die Rote Karte.
Die Skandinavier waren beeindruckt von der Härte und leisteten sich ungewohnt viele Fehlwürfe. Nur auf Emil Nielsen im Tor konnte sich das Star-Ensemble durchgehend verlassen. Dank seiner Paraden setzte sich der Favorit Ende der ersten Halbzeit auf vier Tore ab.
Wie schon im Halbfinale gegen Portugal zündete Dänemark nach der Pause den Turbo und zog auf sieben Treffer davon. Erfolgsgarant Gidsel war besser im Spiel und tanzte sich mühelos durch die Abwehrreihen. Insgesamt funktionierte das Tempospiel der Kroaten nicht gut. Lediglich Ivan Martinovic von Bundesligaklub Rhein-Neckar Löwen strahlte phasenweise Torgefahr aus.
Nach 35 Minuten war das Spiel entschieden. Dem Außenseiter ging die Kraft aus und Dänemark spazierte mühelos zum Titel. Besonders bitter für die Konkurrenz: Kein Gegner bereitete der Übermacht aus Skandinavien bei dieser WM auch nur annähernd Probleme.