Horst Seelachs: „Ein Vordenker, der klare Worte nicht scheute“ | ABC-Z

Der Tod von Altbundespräsident Horst Köhler sorgt für Trauer. Politiker aus der Bundesregierung und der Opposition haben ihn nun mit bewegenden Worten gewürdigt.
Der Tod des früheren Bundespräsidenten Horst Köhler hat in der Politik Bestürzung ausgelöst. Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte ihn als „einen engagierten Politiker, der sich Zeit seines Lebens für eine gerechtere Welt eingesetzt hat“, wie der SPD-Politiker auf der Plattform X mitteilte. Köhler starb am frühen Samstagmorgen im Alter von 81 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit, wie das Bundespräsidialamt in Berlin mitteilte.
CDU-Chef Friedrich Merz sagte, mit Köhlers Tod verliere Deutschland einen „klugen Kopf, einen aufrichtigen Demokraten und einen Staatsmann, der unser Land geprägt hat“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete ihn in einem Kondolenzschreiben an seine Witwe Eva Luise Köhler als „einen Glücksfall für unser Land“.
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) nannte Köhlers „Einsatz für soziale Gerechtigkeit und internationale Verantwortung auch über sein Amt hinaus – insbesondere für Afrika und eine gerechte Weltwirtschaft“ sein Vermächtnis.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich betroffen gezeigt. „Als Bundespräsident, aber auch als Staatssekretär und Spitzen-Ökonom sorgte er für die Menschen und ein herausragendes Ansehen Deutschlands in der Welt“, sagte er. Köhler habe sich durch Seriosität, hohe Empathie und Klarheit ausgezeichnet. „Er war stets ehrlich und ehrenwert und dabei nicht immer bequem“, sagte Söder. „Aber er hatte stets das Beste für Land und Menschen im Blick“, betonte der CSU-Chef. „Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden der Trauer bei seiner Familie und allen Angehörigen.“
„Heute erkennen wir seine Weitsicht“
FDP-Chef Christian Lindner lobte Köhlers Blick auf die Wirtschaftspolitik. Er sei für freien Welthandel und sichere Handelswege eingetreten. „Damals wurde er dafür diffamiert. Heute erkennen wir seine Weitsicht“, sagte Lindner.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat Köhler als große und bedeutende Persönlichkeit gewürdigt. „Mit ihm verlieren wir einen Vordenker, der klare Worte nicht scheute und den Mut hatte, anzuecken, wenn es notwendig war“, sagte der Grünen-Politiker.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat Köhler als Mann klarer Ideale und Standpunkte bezeichnet. „Die Währungsunion und der Vertrag von Maastricht bleiben auf ewig mit ihm und seiner Arbeit als Staatssekretär verbunden“, sagte Wüst.
Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger würdigte ihn für sein Engagement für wirtschaftliche Stabilität und Gerechtigkeit. Mit ihm verliere das Land einen „vorbildlichen Staatsmann, einen klugen Denker und einen warmherzigen Menschen“, erklärte die saarländische Ministerpräsidentin und SPD-Politikerin.
dpa/AFP/shem