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Rastafaris und Röckefrauen: Der Chiemsee Reggae Summer kommt zurück | ABC-Z

Übersee – In Übersee (Landkreis Traunstein) soll im nächsten Sommer wieder auf den Spuren von Bob Marley und Jimmy Cliff gewandelt werden. So wie es derzeit aussieht, kommt der „Chiemsee Reggae Summer“ zurück ins Achental. Am Donnerstagabend hat der Gemeinderat mit 17 zu zwei Stimmen beschlossen, dass es 2026 wieder ein Festival geben kann.

Im Chiemgau hatte es bereits seit 1995 gegroovt. Martin Altmann ist bis heute der Veranstalter. „Wir haben damals immer am Zweiten Weihnachtsfeiertag in Chieming im Strandcasino ‚Christmas Reggae‘ organisiert und das kam immer super an“, erzählt Altmann der AZ.

Das wollten sie auch am Chiemseeufer im Sommer mal machen. Los ging’s in Feldwies, doch der Erfolg war so groß, dass das Festival 1997 in den Ortsteil Almau zog, weil es mehr Platz brauchte.

Parallelen zwischen Jamaika und dem Chiemgau

„Ich hör nicht das ganze Jahr Reggae, aber wenn der Frühling kommt und man mit dem Radl an den See fahrt, dann gibt’s eigentlich nix Passenderes!“, sagt Altmann.

Echt jetzt? Im malerischen Übersee mit seinen Bauernhäusern und der Kirche mit ihrem Spitzturm? Rastafrisuren und Röckefrauen vom Trachtenverein? „Also die Jamaikaner haben immer auf den Hochgern geschaut und gesagt, dass das wie daheim ausschaut“, sagt Altmann und lacht.

Wobei er es selbst wissen muss, hat er doch die Blue Mountains auf Jamaika schon mit eigenen Augen gesehen.

Tausende Besucher sahen das offenbar ähnlich und kamen nach Übersee. Regelmäßig war der kleine Supermarkt am Bahnhof komplett ausverkauft. Auch die Tatsache, dass es in fast jedem Jahr regnete und sich das Festivalgelände in eine Schlammgrube verwandelte, hielt die Besucher nicht davon ab, nach Übersee zu kommen.

Kein Festival am Chiemsee ohne Schlammschlacht: Gefallen hat's trotzdem einem Großteil der Besucher.
Kein Festival am Chiemsee ohne Schlammschlacht: Gefallen hat’s trotzdem einem Großteil der Besucher.
© imago
Kein Festival am Chiemsee ohne Schlammschlacht: Gefallen hat’s trotzdem einem Großteil der Besucher.

von imago

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Chiemsee Reggae Summer: Vom kleinen Festival zum riesigen Event

Aus dem kleinen Reggae-Festival wurde ein professionelles Event. Irgendwann hieß die Veranstaltung dann nur mehr „Chiemsee Summer„, lief über mehrere Tage, an denen zu Hochzeiten 165.000 Besucher dort waren – wenn auch nicht gleichzeitig, sondern in Summe. Die Fantastischen 4, Limp Bizkit und Seeed standen schon in Übersee auf der Bühne – genau wie die Blaskapelle Übersee-Feldwies.

Doch 2017 zogen wortwörtliche Gewitterwolken über dem Chiemsee auf und das Festival fand ein jähes Ende. Ein Großteil der Zelte war zerstört worden, die Konzerte mussten abgebrochen werden.

2017 sorgte ein Sturm für einen Abbruch.
2017 sorgte ein Sturm für einen Abbruch.
© picture alliance / Christian Hartmann/dpa
2017 sorgte ein Sturm für einen Abbruch.

von picture alliance / Christian Hartmann/dpa

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Und dann kam die Ruhe nach dem Sturm. Finanziell waren Altmann und seine Partner abgesichert durch eine Versicherung, aber die Luft war raus. „Ich glaube, wir sind da irgendwie falsch abgebogen“, sagt Altmann. „In der Rückschau ist es gut, dass wir das dann nicht mehr gemacht haben.“

Maximal 10.000 Besucher

Aber jetzt ist das Feuer wieder da. Altmann will zurück zu den Ursprüngen, back to the roots. Reggae soll wieder im Mittelpunkt stehen, ohne dass die Leute vom Campingplatz drei Kilometer bis zur Bühne laufen müssen. Maximal 10.000 Besucher sollen kommen. „Die Leut sollen bei uns einfach ein schönes Wochenende haben!“, sagt Altmann, der auch andere Events veranstaltet.

Welche Künstler kommen, stehe noch nicht fest. „Aber wir merken, dass Reggae eine Renaissance hat“, sagt Altmann. Sowohl die neuen Trends, aber auch die „alten Legenden aus Jamaika“ stehen auf dem Zettel. Schon jetzt würden Interessenten wegen Tickets anrufen. Aber der Vorverkauf startet erst im Frühsommer. Das Festival selbst soll von 26. bis 28. Juli 2026 stattfinden. Danach wird Altmann erst mal andere Musik hören: „Nach dem Festival mache ich immer vier, fünf Monate Reggae-Pause.“

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