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Riesenslalom – Wahnsinn in Schladming: Norweger-Duo schlägt Odermatt | ABC-Z

Stand: 28.01.2025 21:52 Uhr

In einem aberwitzigen Riesenslalom-Thriller hat der Norweger Alexander Steen Olsen seinen Landsmann Henrik Kristoffersen geschlagen und Schladming zum Beben gebracht. Überflieger Marco Odermatt blieb zunächst auf der sulzigen Planai kleben und kam im zweiten Lauf völlig unverhofft zurück.

Der Norweger Steen Olsen feierte in einer packenden Entscheidung vor 20.000 Fans auf der Planai seinen zweiten Saisonsieg. Bei unberechenbaren Bedingungen setzte sich der 23-Jährige gegen den viermaligen Schladming-Sieger Kristoffersen (0,39 Sekunden Rückstand) und den Schweizer Odermatt (+0,60 s) durch.

Steen Olsen: „So ein verrücktes Rennen“

„Es war so ein verrücktes Rennen, es war das kürzeste Rennen des Weltcups“, jubelte Steen Olsen am BR-Mikrofon: „Man durfte nicht zu viele Fehler machen, das habe ich hinbekommen. Es war fantastisch.“

Mit viel Gefühl: Meillard zunächst meisterlich

Loic Meillard ging am Ende leer aus. Dabei war er im ersten Durchgang mit Startnummer 5 direkt auf die 1 gefahren, die Konkurrenz biss sich die Zähne am gefühlvollen Lauf des 28-Jährigen aus. Steen Olsen (0,11 Sekunden Rückstand) und Kristoffersen (+0,24 s), die den salzigen Schnee lieben, lauerten allerdings im zweiten Durchgang direkt hinter dem Schweizer.

Odermatts unverhoffter Husarenritt

Wiederum überraschend weit weg zur Halbzeit war Odermatt. Der Riesenslalom-Gesamtsieger der letzten drei Jahre lag mit neun Zehnteln Rückstand auf Platz zwölf und musste im zweiten Durchgang voll auf Risiko gehen. Odermatt fuhr wie erwartet auf Angriff, auf dem weichen Schnee der Planai war die Fahrt des 27-Jährigen allerdings erneut zu unrund. Er schüttelte im Ziel den Kopf.

Marco Odermatt beim Riesenslalom in Schladming

Doch Schladming wäre nicht Schladming, wenn Odermatt trotz der ausbaufähigen Fahrt nicht einen Fahrer nach dem nächsten hinter sich ließ. In der Leaders Box konnte der erfolgsverwöhnte Eidgenosse sein Glück kaum fassen. Die Piste wurde immer welliger, alle vor Odermatt platzierten verloren schon im ersten Abschnitt teilweise über eine halbe Sekunde. „Ich habe sehr viel Glück in Schladming. Ich bin für nicht so gutes Skifahren belohnt worden“, sagte Odermatt zu seiner Performance im BR Fernsehen.

Im Ziel leuchtete es immer wieder rot auf. Einzig Kristoffersen und der frech auffahrende Steen Olsen waren schneller.

Luitz als einziger Deutscher dabei

Mit Routinier Stefan Luitz schaffte es nur ein deutscher Starter in den zweiten Durchgang. Der 32-Jährige, der nicht im DSV-Kader steht und stattdessen im Global Racing Team trainiert, kam mit 2,35 Sekunden Rückstand als 29. über die Ziellinie. Die anderen deutschen Fahrer kamen auf der seifigen Strecke und inmitten einer dichten Nebelwand nicht zurecht. Fabian Stockinger schied nach der ersten Zwischenzeit aus, Anton Tremmel und Fabian Gratz fuhren der Musik mit über zwei Sekunden deutlich hinterher und schieden aus.

Nightrace kommt feucht und diesig daher

Regen, Nebel und milde Temperaturen machten das Traditionsrennen unter Flutlicht noch einmal zusätzlich anspruchsvoll. Die Organisatoren bekamen die Strecke zu Beginn in einen guten Zustand, die Piste wies jedoch schon nach den ersten zehn Läufern starke Rillen auf. Mit nicht einmal 50 Sekunden war der Kurs zudem deutlich kürzer als bei anderen Riesenslalom-Rennen und verzieh keine Fehler. Der Start war nach unten verlegt worden, um dem womöglich weiter oben einsetzenden Schnee zu entgehen.

Vor Schladming: Odermatt in Topform

Odermatt war in diesem Winter bislang der tonangebende Riesentor-Dauerbrenner – wenn auch nicht ganz so souverän wie im Vorjahr. In der Saison 2023/24 gewann er alle Riesenslalom-Rennen bis auf den Abschluss in Saalbach-Hinterglemm, dort findet ab dem kommenden Wochenende die Ski-WM statt. In dieser Saison siegte Odermatt zuletzt dreimal in Folge: Im Dezember in Val d’Isere, Alta Badia und im Januar beim Heimrennen in Adelboden.

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