Politik

Jüdisches Museum Frankfurt: Hakenkreuze und Beschimpfungen | ABC-Z

Das Jüdische Museum berichtet über eine Zunahme an Beleidigungen und antisemitischen Vorfällen. Die Zahl der Beschimpfungen in E-Mails und Briefen sowie über Posts und Nachrichten in den sozialen Netzwerken habe im vergangenen Jahr stark zugenommen, heißt es in einer Mitteilung. Auch im Museum selbst kam es im vergangenen Jahr zu mehr Vorfällen.

So wurden etwa an Tafeln in Museum, auf denen Besucher ein Feedback zum Museumsbesuch hinterlassen können, mehrmals Hakenkreuze und „Free Palestine“-Sticker entdeckt. Im Außenbereich des Museums Judengasse, einer Filiale des Museums, mussten Schmierereien entfernt werden. Graffitis und andere Verschmutzungen wurden häufig auch an der Erinnerungsstätte Großmarkthalle an der Europäischen Zentralbank gefunden.

Zwölf Strafanzeigen gestellt

Ein Koch des Museumscafés „Life Deli“ wurde im Herbst beim Verlassen des Hauses von einer Gruppe junger Männer beschimpft, dass er „mit Juden zusammenarbeitet“. Eine Museumsmitarbeiterin wurde zweimal Zeugin, wie aus einem am Museum vorbeifahrenden Auto heraus „Scheiß Juden“ gerufen wurde.

Schon länger bekannt ist ein Vorfall, der sich im Frühjahr im Museum Hamburger Bahnhof in Berlin ereignet hatte: Mirjam Wenzel, die Direktorin des Jüdischen Museums in Frankfurt, wurde dort bei einer Performance als „Zionistin“ und „Rassistin“ beschimpft und mit „Shame on you“-Rufen niedergebrüllt.

Wegen antisemitischer Vorfälle hat das Jüdische Museum 2024 zwölf Strafanzeigen gestellt. In diesem Jahr wurden bislang vier Anzeigen gestellt. Von einer Zunahme an Vorfällen seien auch andere Institutionen und viele jüdische Personen betroffen, heißt es in der Mitteilung.

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