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Ostmark: Jomo-Urlaub im Salzburger Land | ABC-Z

Schon früh am Morgen fällt die Haustür des Oberkrammernhofs leise ins Schloss. Die ersten Skiläufer machen sich auf den Weg zur Panoramabahn. Wie jeden Tag hängen die frischen Kaisersemmeln schon an der Tür des Apartments „Almrausch“. Doch hier hat Hektik keinen Platz. Die beiden Urlauber gönnen sich einen ganz besonderen Luxus: Sie bleiben einfach noch eine halbe Stunde liegen, bis die Sonnenstrahlen über die Gipfel blitzen und genießen dann ganz in Ruhe ihren ersten Kaffee mit Bergblick. Vom Frühstückstisch reicht die Aussicht bis zu den Dreitausendern der Hohen Tauern, im Tal leuchten weiß gezuckerte Tannen. Das frische Weiß lockt die Urlauber nach draußen auf die Terrasse, auf der bisher nur die Pfotenabdrücke der Hofkatze zu sehen sind. „Braucht‘s ihr noch was?“, ruft Vermieter Hannes Kröll im Vorbeigehen. Die beiden winken fröhlich ab, denn entspannter könnte ein Tag im Salzburger Land wohl kaum beginnen.

Im Urlaub ruhige Momente genießen, auf die eigenen Bedürfnisse achten und sich Rückzugsorte suchen – das süße Nichtstun ist laut aktuellem Reisetrendreport „Unpack 25“ der Reise-Apps von FeWo-direkt und Expedia wieder angesagt. Jahrelang haben viele Urlauber versucht, möglichst viel zu erleben und den unzähligen Tipps aus den sozialen Medien zu folgen. Irgendwann war sie da, die Angst, etwas zu verpassen. FOMO, also fear of missing out, zeigt sich in allen Lebenslagen, doch bei Urlaubsbildern ist der Nachahmungsdruck besonders groß. Immer mehr Reisende wollen sich jedoch nicht länger von Bildern und Videos der anderen stressen lassen. „Stattdessen mieten sie sich ein gemütliches Ferienhaus und genießen JOMO-Travel“, weiß Susanne Dopp, Sprecherin von FeWo-direkt. „Das ist die Freude, im Urlaub auch mal ein Ereignis sausen zu lassen, um einfach im Nichtstun zu entspannen.“ JOMO steht für „joy of missing out“ und ist die Gegenphilosophie zu FOMO. Statt von einem Highlight zum nächsten zu hetzen, ist Erholung angesagt. „Ferienhäuser bieten dafür die passende Umgebung und volle Flexibilität“, sagt Susanne Dopp. „Viele haben zudem das ein oder andere Extra an Ausstattung, das den Aufenthalt selbst zu einem Erlebnis macht.“ Die beiden Urlauber aus dem „Almrausch“ Apartment haben sich ganz bewusst für JOMO-Urlaub entschieden. Sie wollen einfach ein paar Tage abschalten und nur das machen, worauf sie wirklich Lust haben. Eine gute Umgebung dafür ist das Salzburger Land. „Die tief verschneiten Landschaften im Nationalpark Hohe Tauern laden dazu ein, auch im Winter entdeckt zu werden“, findet Christine Reichholf von der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern. In der Region kann man Skifahren, Langlaufen, Schneeschuh- und Winterwandern oder einfach die Natur genießen. „Gemeinsam mit einem Nationalpark-Ranger können auch einzelne, im Winter zugängliche, Täler des Natio­nalparks Hohe Tauern erkundet werden.“ Natürlich darf für die JOMO-Urlauber ein Skitag nicht fehlen, denn die Talstation der Panoramabahn Kitzbüheler Alpen liegt nur wenige Minuten vom Oberkrammernhof entfernt. Und damit der Genuss nicht zu kurz kommt, kehren sie einmal im tradi­tionsreichen Weyerhof ein, der zur Genussroute „Via Culinaria“ des Tourismusverbandes SalzburgerLand gehört. Hier kombiniert Franz Meilinger bodenständige Wirtshausgerichte mit feiner Haubenküche und serviert neben Schnitzel oder Kaspressknödel auch Mehrgänge-Überraschungsmenüs aus größtenteils regionalen Produkten. „Bei uns soll der Gast einfach Spaß haben“, betont der Haubenkoch.

Rund um diese Programmpunkte genießen die Urlauber den Winter in den Bergen und üben sich im JOMO. Morgens ausgiebig frühstücken, am Nachmittag einen Tee auf der Couch genießen oder ein gutes Buch lesen – dafür ist jetzt Zeit. Und direkt am Oberkrammernhof beginnen aussichtsreiche Winterwege, die zum Spazieren einladen. „Aufwärmen könnt ihr euch dann in eurer eigenen Panoramasauna auf der Terrasse“, hatte Vermieter Hannes Kröll bei der Begrüßung gesagt und kurz die Technik erklärt. Hier fällt es leicht, ohne schlechtes Gewissen einfach mal nichts zu tun. Und während am späten Nachmittag die Nachbarn von der Skipiste zurückkommen und die Haustür des Oberkrammernhofs klappert, schwitzen die JOMO-Urlauber schon in ihrer Sauna und genießen den Blick auf die Gipfel der Hohen Tauern, hinter denen gerade die letzten Sonnenstrahlen des Tages aufblitzen.

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