Champions League : Für das Erreichen ihres großen Ziels fehlt den Bayern noch ganz viel | ABC-Z

Der FC Bayern verliert in der Champions League bei Feyenoord Rotterdam. Die Niederlage bringt die Schwächen der Mannschaft zutage. Nun droht dem Club eine kräfteraubende Konstellation.
Der FC Bayern ist längst nicht so weit, wie es sich die sportliche Führung des Clubs erhofft hat. Das zeigte das aus Münchner Sicht ernüchternde 0:3 (0:2) in der Champions League bei Feyenoord Rotterdam am Mittwochabend. Es war ein bitterer Rückschlag für die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany.
Der Deutsche Fußball-Rekordmeister ist defensiv deutlich zu anfällig für das ganz hohe Niveau auf der europäischen Bühne. Und in der Königsklasse in gegnerischen Stadien zu harmlos. Es war die dritte Auswärtsniederlage im dritten Vorrundenspiel außerhalb Deutschlands. Und sie kann heftige Folgen haben.
Nach diesem siebten Spieltag liegen die Bayern nur auf Tabellenplatz 15. Und damit klar hinter unter ihren Ansprüchen.
Nun drohen die Münchner ihr Ziel zu verpassen: die direkte Qualifikation für das Achtelfinale. Möglicherweise müssen sie in die Playoffs. Das wären zwei Spiele mehr – und würde in der ohnehin eng getakteten Saison kräfteraubend sein. Es drohen starke Gegner wie Juventus Turin oder gar Real Madrid. Ohne Playoffs wäre der Februar für die Bayern mal ein Monat ohne englische Wochen.
Die Siege gegen limitierte Gegner in der Bundesliga (5:0 gegen die TSG Hoffenheim, 3:2 gegen den VfL Wolfsburg) haben manches kaschiert. Gegen stärkere, internationale Gegner wie Aston Villa (0:1), den FC Barcelona (1:4) und nun auch Rotterdam werden die immer wiederkehrenden individuellen Fehler der Bayern eiskalt bestraft. Mittelfeldchef Joshua Kimmich stellte nach der Niederlage in Rotterdam treffend fest, dass der FC Bayern derzeit keine europäische Spitzenmannschaft ist. Es sagt viel aus, wenn ein Führungsspieler vor der entscheidenden Phase der Saison zu diesem Schluss kommt.
Die Münchner haben mehrere Probleme. Defensiv fehlt ihnen immer wieder die konstante Sicherheit, offensiv die Effizienz. Das Foul von Raphaël Guerreiro vor dem 0:2 war naiv. Zudem war Rotterdams Torwart Justin Bijlow an diesem Abend in herausragender Form.
Bayerns Ende des Vorjahres verletzte Stürmer-Superstar Harry Kane ist seit dem vergangenen November ohne Tor aus dem Spiel. Die Münchner probierten nach dem Rückstand gegen Feyenoord viel, doch alles Anrennen half nichts. Im Jahr 2025 ist die Chancenverwertung ein weiteres Problem der Bayern.
Clubchef Jan-Christian Dreesen hat als Saisonziel den „Titel dahoam“ ausgegeben. Das Finale der Champions League steigt Ende Mai in München. Derzeit fehlt den Bayern zu viel, um den Glauben entfachen zu können, dass sie das wirklich erreichen werden.