Inflation: Erzeugerpreise erreichen höchsten Anstieg seit anderthalb Jahren | ABC-Z

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Dezember um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt ist das der stärkste Anstieg seit anderthalb Jahren. Experten hatten ein Plus von 1,1 Prozent erwartet. Im November war der Anstieg mit 0,1 Prozent minimal. Im Jahresdurchschnitt 2024 lagen die Erzeugerpreise jedoch 1,8 Prozent unter dem Vorjahreswert, als sie noch um 0,2 Prozent gestiegen waren.
Erzeugerpreise sind die Preise, die Unternehmen für ihre Produkte und Dienstleistungen erhalten, bevor diese in den Einzelhandel oder an den Endverbraucher weiterverkauft werden. Sie beziehen sich auf die Preise auf der Produktionsstufe und sind ein wichtiger Indikator für die Inflation, da steigende Erzeugerpreise oft zu höheren Preisen für Verbraucher führen können.
Der Anstieg der Erzeugerpreise im Dezember war vor allem auf höhere Preise für Investitionsgüter zurückzuführen, die um 1,8 Prozent teurer wurden. Besonders stark verteuerten sich Maschinen (2,0 Prozent) und Kraftwagen (1,4 Prozent). Nahrungsmittel waren 3,1 Prozent teurer, wobei Butter (+40,9 Prozent) und Süßwaren (+24,4 Prozent) besonders stark zulegten. Rindfleisch verteuerte sich um 15,9 Prozent. Im Gegensatz dazu wurden Zucker (-32,6 Prozent), Schweinefleisch (-7,0 Prozent) und Getreidemehl (-6,3 Prozent) günstiger.
Die Inflationsrate stieg im Dezember auf 2,6 Prozent und damit auf den höchsten
Wert seit Januar 2024. „Bis auf Weiteres wird die
Gesamtinflationsrate keine Entlastung mehr erfahren“, sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe
Privatbank, Alexander Krüger. „Die EZB wird das aber kaum als bedrohlich empfinden und
die Leitzinsen weiter senken.“