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Erdweg: Schutz vor Hochwasser und Dürre – Dachau | ABC-Z

Boris John ist seit 35 Jahren Bauingenieur für Siedlungswasserwirtschaft. Der Starkregen im vergangenen Sommer, der auch im Landkreis Dachau zu Überschwemmungen führte, hat gezeigt, wie wichtig Vorsorge ist. Am Mittwoch, 22. Januar, erklärt John in Erdweg, wie das geht.

SZ: Der Starkregen vergangenen Sommer hat auch im Landkreis Dachau viele Menschen getroffen – wie nahmen Sie die Situation wahr?

Boris John: Jeder spürt, dass sich das Wetter verändert. Der Starkregen kommt plötzlich, und die Trockenphasen werden häufiger und intensiver. Für Haus- und Wohnungsbesitzer ist das natürlich beängstigend. Der Starkregen im Sommer war für viele Menschen ein Weckruf. Viele haben erkannt, dass solche Ereignisse ihre Existenz betreffen können und stellen sich die Frage, wie sie sich gegen solche Wettereignisse wappnen sollen.

Hätte sich der Landkreis Dachau besser vorbereiten können?

Die Ursache für die Überschwemmungen im Landkreis ist weiter Flussaufwärts zu suchen. Dort wird das gesamte Niederschlagswasser in die Zuläufe und Flüsse eingeleitet, anstatt es zurückzuhalten. So kommen diese Wassermassen in darunterliegende Gebiete, obwohl die gar nichts damit zu tun haben. Hier hilft das aus Singapur stammende Konzept der Schwammstadt. Dabei werden die Niederschläge zurückgehalten wie bei einem Schwamm. Das Wasser bleibt auf dem eigenen Grundstück und nach dem Niederschlag wird es gegebenenfalls gezielt abgeleitet oder versickert – so muss man sich nur um seine eigenen Niederschlagswässer kümmern und dafür sorgen, dass am eigenen Haus keine Schäden entstehen.

Wie kann man sich als Privatperson schützen?

In meinem Vortrag zeige ich praktische Tipps. Das hängt natürlich von der Lage des Grundstücks oder Hauses ab. Als Privatperson ist vor allem eine funktionierende, eigene Regenwasser-Versickerung wichtig. Hier lässt man sich im Garten eine Versickerungsanlage oder Zisterne, also einen Wasserspeicher, einbauen und sammelt das Regenwasser. Das zwischengespeicherte Wasser kann man im Haus zum Wäschewaschen oder im Garten zur Bewässerung verwenden. So werden wertvolle Grund- und Trinkwasserreserven gespart.

Der kostenlose Vortrag im Wirtshaus am Erdweg, Hauptstraße 14, wird vom Arbeitskreis „Energie und Umwelt“organisiert und beginnt um 19 Uhr.

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