Ukraine-Krieg: Drei Menschen durch russischen Angriff auf Kyjiw getötet | ABC-Z
Erneut hat Russland die ukrainische Hauptstadt Kyjiw angegriffen. Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb, dass dabei mindestens drei Menschen getötet worden seien. Die Stadtverwaltung bestätigte, dass es sich dabei um
zwei Männer im Alter von 43 und 25 Jahren sowie um eine 41-jährige Frau gehandelt habe.
Frühere Angaben der Militärverwaltung, es habe vier Tote gegeben,
wurden damit korrigiert.
Selenskyj rief andere Regierungen nach dem Luftangriff dazu auf, ihren Druck auf den Kreml zu erhöhen, um den seit fast drei Jahren andauernden Krieg zu beenden. “Jeder, der dem russischen Staat in diesem Krieg hilft, muss so unter Druck gesetzt werden, dass er nicht weniger als diese Angriffe zu spüren bekommt”, schrieb der ukrainische Präsident. “Wir können dies nur in Einheit mit der ganzen Welt tun.”
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, sie habe zwei ballistische Raketen
vom Typ Iskander sowie 24 russische Angriffsdrohnen abgefangen. Von dem Angriff waren mehrere Bezirke betroffen. In Holossijiw hätten herabfallende Trümmer einen Brand ausgelöst, schrieb der Chef der Militärverwaltung von Kyjiw, Tymu Tkatschenko, auf Telegram. Wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte, war ein Feuer in einem Nichtwohngebäude in Schewtschenkiwskyj ausgebrochen. Zudem sei eine U-Bahn-Station im Zentrum der Stadt beschädigt worden und habe deshalb zeitweise geschlossen werden müssen.
Russland gibt Angriff auf Rüstungshersteller an
Vom russischen Verteidigungsministerium hieß es, bei dem Angriff sei mit “präzisionsgelenkten Waffen” ein Rüstungshersteller getroffen worden. Es nannte das staatliche Rüstungsunternehmen “Konstruktionsbüro Luch, das Langstreckenlenkflugkörper entwickelt und herstellt” als ein Ziel. Bei dem Angriff habe es sich um Vergeltung für ukrainische Angriffe auf russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen gehandelt.
Bereits während eines Besuchs des britischen Premierministers Keir Starmer in Kyjiw diesen Donnerstag war Luftalarm ausgelöst worden. An dem Tag waren in der ukrainischen Hauptstadt mehrere Explosionen und Sirenen zu hören.
Sowohl Russland als auch die Ukraine versuchen vor dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident, ihre Lage in dem Konflikt zu verbessern. Der Republikaner hatte angekündigt, den Ukrainekrieg so schnell wie möglich beenden zu wollen. Die Regierung in Kyjiw und ihre europäischen Verbündeten befürchten deshalb, dass der neue Präsident die US-Hilfen seines Landes einstellen und das Land zu territorialen Zugeständnissen zwingen könnte.
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