Kultur

Wahlkampf der AfD: Warum sehen AfD-Werbeclips so billig aus? | ABC-Z

Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 03/2025.

Im Grunde ist ein Wahlkampf nichts anderes als ein kollektives Bewerbungsgespräch beim Volkssouverän. Deshalb gilt hier dasselbe wie in jedem anderen Job-Interview: Vertrauen ist immer auch eine Frage der Ästhetik. Die gut frisierten Kandidaten der Parteien lächeln leutselig von Plakatwänden, sorgsam inszenierte Werbespots versprechen, Deutschland nun aber wirklich voranzubringen, dazu werden Abertausende Hochglanzflyer in den Fußgängerzonen verteilt.

Umso eigentümlicher ist es, dass die AfD in dieser Hinsicht eine völlig kontraintuitive Strategie verfolgt. Nicht beim Look ihrer Kandidatinnen und Kandidaten, die hüllen sich in der Regel ganz unspektakulär in marineblaue Business-Uniformen. Alice Weidel, die habituell irgendwo zwischen Investmentbankerin und Scheidungsanwältin pendelt, sendet mit ihren Einstecktüchern und Perlenketten sogar großbürgerliche Signale. Schaut man jedoch die Werbeclips der AfD an, wirken diese vor allem: extrem billig, extrem schrottig.

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