Gaza: Netanjahu will Waffenruhe-Abkommen zustimmen | ABC-Z
Das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine Einigung über ein Abkommen zur „Freilassung der Geiseln“ gemeldet. „Der Ministerpräsident wurde vom Verhandlungsteam darüber informiert, dass eine Einigung über die Freilassung der Geiseln erzielt wurde“ erklärte das Büro am frühen Freitagmorgen. Netanjahu habe das Sicherheitskabinett angeordnet, später an diesem Freitag zusammenzutreten. „Die Regierung wird dann zusammentreten, um das Abkommen zu genehmigen“, hieß es weiter.
Die Familien der Geiseln seien informiert worden. Es würden Vorbereitungen getroffen, die freigelassenen Geiseln bei ihrer Rückkehr zu empfangen.
Nach monatelangen indirekten Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel hatten die Vermittlerstaaten Qatar und USA am Mittwochabend verkündet, beide Parteien hätten sich auf ein Abkommen für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln geeinigt. Kurz danach hatte Netanjahu erklärt, dass „mehrere Klauseln des Rahmens“ noch offen seien und geklärt werden müssten.
Späte Irritationen
Unmittelbar vor Beratungen und einer möglichen Zustimmung durch das israelische Sicherheitskabinett hatte der israelische Regierungschef der Hamas dann am Donnerstagvormittag vorgeworfen, sich von Teilen der Vereinbarung zurückzuziehen, „um Zugeständnisse in letzter Minute zu erpressen“. Dadurch werde eine „Krise in letzter Minute“ erzeugt, hieß es weiter. Die Hamas hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Wenn das israelische Kabinett die Einigung genehmigt, würde der Waffenstillstand am Sonntag beginnen.
Trump brüstet sich
Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte zuvor eine endgültige Einigung vor seiner Amtseinführung gefordert. „Das sollte besser erledigt sein, bevor ich den Amtseid ablege“, sagte Trump in einer Sendung des US-Podcasters Dan Bongino. Der Republikaner wird am Montag in Washington als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.
Trump behauptete erneut, ohne seinen Einfluss wäre überhaupt keine Vereinbarung in dem Konflikt zustande gekommen. Er beklagte sich, dass der scheidende Präsident Joe Biden diese als seinen eigenen Verhandlungserfolg darstelle. „Er hat nichts getan“, sagte der 78-Jährige mit Blick auf Biden. „Wenn wir uns nicht eingeschaltet hätten, dann würden die Geiseln nie freikommen.“ Er schob nach: „Ich bin nicht auf der Suche nach Anerkennung. Ich will diese Leute herausholen.“