FC Bayern: Eberls kluger Konter nach der Spitze von Red Bulls Boss Mintzlaff | ABC-Z
Max Eberl war nur kurz beim RB Leipzig, Bayern München reizte den Manager mehr. Einen Spruch seines einstigen Chefs Mintzlaff bei der Klopp-Vorstellung pariert er prompt – verbunden mit einem Angebot an die Stars des Leipziger Teams.
Diese verbale Spitze seines früheren Bosses bei RB Leipzig mochte Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl nicht unwidersprochen im Raum stehen lassen. „Ich habe es auch vernommen“, sagte Eberl nach dem 5:0 des FC Bayern in der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim, angesprochen auf RB-Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff.
„Ich weiß nicht, ob es den Spielern Openda, Baumgartner, Lukeba, Xavi Simons gerecht wird, dass der Padel-Tennis-Platz das einzig Gute war“, sagte Eberl zu seinen Transfer-Errungenschaften während der kurzen Zeit als Geschäftsführer Sport bei den Sachsen. Er zählte auch noch die Vertragsverlängerung mit Dani Olmo auf. Der spanische Nationalspieler wurde später für viel Geld an den FC Barcelona verkauft. Laut des Fachportals transfermarkt.de nahm RB durch den Transfer 55 Millionen Euro ein.
Red-Bull-Boss Mintzlaff hatte am Tag vor dem Bayern-Spiel bei der Vorstellung von Jürgen Klopp als „Head of Global Soccer“ in Salzburg bemerkt, „das Gute“, das Eberl in Leipzig hinterlassen habe, sei „ein Padel-Platz“ gewesen.
Klopp sei „kein Messias“, sagt Eberl
Eberl arbeitete von Dezember 2022 bis September 2023 in Leipzig. „Aber wenn es der Padel-Tennisplatz ist und er die Spieler nicht so gut sieht, dann könnte ich gern mit ihm reden. Dann holen wir sie hierher“, sagte Eberl.
Eberl wurde damals in Leipzig freigestellt. „Das fehlende Commitment zum Klub veranlasst uns zu dieser Entscheidung. Dies geschieht völlig unabhängig vom Kaderumbruch und den sportlichen Ergebnissen“, hieß es einst in der offiziellen RB-Mitteilung. Bereits einige Wochen nach Eberls Freistellung hatte Mintzlaff die Anstellung des 51-Jährigen rückblickend als „Fehler“ bezeichnet.
Sportlich sieht Eberl seinen Ex-Klub mit dem Red-Bull-Konzern im Rücken und zudem nach der Verpflichtung von Klopp als sehr ernsthaften Konkurrenten im deutschen Fußball an. „Jürgen ist fantastisch. Wir brauchen über sein Lebenswerk nicht zu reden. Aber auch er ist kein Messias. Er wird jetzt nicht alle Red-Bull-Vereine in den einzelnen Ländern zum Meistertitel führen. Als Trainer tut er es ja nicht, hat er gesagt. Aber sein Know-how ist natürlich ein Riesengewinn für die Vereine“, sagte Eberl zum Klopp-Einstieg.
Der deutsche Ableger des Konzerns kassierte unterdessen wieder eine Niederlage in der Fremde, gab wieder eine Führung aus der Hand, verlor dazu beide Stürmer durch Platzverweise. An Themen fehlt es RB Leipzig nach dem 1:2 (1:0) beim VfB Stuttgart und vor dem Rückrunden-Start der Bundesliga beim VfL Bochum wahrlich nicht.
Man werde ins Ruhrgebiet reisen, um die Partie am Samstag (15.30 Uhr, im Sport-Ticker der WELT) zu gewinnen, kündigte Trainer Marco Rose an. Und man werde „auch wieder so eine energetische Leistung auf den Platz bringen“ wie in Stuttgart. Ziel müsse allerdings sein, das gestand der RB-Coach ganz offen, diese dann auch über 90 Minuten abzurufen. Das gelingt den Leipzigern in dieser Saison noch zu selten.
Wettbewerbsübergreifend verloren die Sachsen zum sechsten Mal in dieser Spielzeit nach einer Führung. In fünf Liga-Auswärtsspielen gab es zuletzt vier Niederlagen. Statt sich im Rennen um die Champions-League-Plätze ein Stück abzusetzen, ließ man den VfB Stuttgart als Verfolger bis auf einen Punkt heranrücken. Und: Offensiv gehen Rose zumindest in Bochum die Optionen aus.
„Brutal bitter“ seien die Gelb-Roten Karten für Benjamin Sesko und Loïs Openda in der Schlussphase der Partie in Stuttgart gewesen, sagte Kapitän Willi Orban. „Das hilft uns jetzt nicht“, sagte Rose. In Bochum wird das Duo also fehlen.
dpa/pk