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„Peinlich und unwürdig“: Nach der Blamage zerfleischt der BVB sich selbst | ABC-Z

Der BVB blamiert sich mit einem über weite Strecken blutleeren Auftritt in Kiel. Nach der Niederlage beim Aufsteiger nimmt Kapitän Emre Can kein Blatt vor den Mund und setzt zur Wut-Rede an. Geschäftsführer Lars Ricken attackiert die Mannschaft aufs Schärfste.

Fiete Arp nahm den Ball am eigenen Strafraum auf, nachdem seine Mannschaftskollegen einen Eckball des BVB abgewehrt hatten. Der Kieler Stürmer setzte zum Sprint an und machte sich auf in Richtung des verwaisten Dortmunder Tores. Torwart Gregor war mit aufgerückt, um eventuell noch den Ausgleich zu erzielen. Wenige Meter nach der Mittellinie schoss Arp den Ball zur Entscheidung ins Dortmunder Tor und traf zum 4:2-Endstand für Holstein gegen den großen Favoriten aus Dortmund.

Es war der Höhepunkt eines couragierten Auftritt des Aufsteigers und der Tiefpunkt einer ganz schwachen Leistung des BVB. Das Team von Nuri Sahin lieferte besonders in der ersten Halbzeit eine blamable Vorstellung ab. Shuto Machino (27. Minute), Phil Harres (32.) und Alexander Bernhardsson (45.+4) schossen die Dortmunder innerhalb von 18 Minuten ab. Gerade in dieser Phase leisteten die Dortmunder keinen erkennbaren Widerstand.

Die 2:4-Niederlage beim Aufsteiger war hochverdient. In der Hinrunde hat der BVB nur einen Auswärtssieg geholt. Sehr zum Ärger von Emre Can. Der Kapitän war nach dem Spiel richtig wütend und ging auf die eigene Mannschaft los.

„So geht es nicht weiter“

Can setzte zur Wutrede an: „Wir kriegen es nicht hin. Wir haben heute gar keine Torchancen. Wir haben den Ball nur hin- und hergeschoben. Wir kriegen es auf dem Platz nicht hin, deswegen haben wir verdient verloren. Auswärts ist es in dieser Saison noch gar nichts. Ich möchte hier betonen: Es liegt nicht am Trainer. So geht das nicht, so können wir hier nicht spielen. Das hat auch etwas mit Ehre zu tun. Bei allem Respekt vor Kiel, wir sind der BVB und dürfen hier nicht vier Tore kassieren. So geht es nicht weiter, so wie wir auftreten. Es geht nicht, dass wir den Ball nur von links nach rechts schieben. Jetzt heißt es: arbeiten, arbeiten, arbeiten. Wir sind hinter unseren Ansprüchen. Das ist definitiv zu wenig. Wir müssen Punkte holen. Wir müssen lernen, Punkte zu holen. Das macht eine Topmannschaft aus.“

Für Sahin war es das 25. Pflichtspiel als Cheftrainer des BVB. „Das ist beschämend, wie wir aufgetreten sind, von der ersten bis zur letzten Minute. Das ist Borussia Dortmund nicht würdig“, sagte Sahin. Der 36-Jährige konnte nur zwölf von den 25 Spielen gewinnen. In den kommenden Tagen wird der Druck auf ihn wachsen, obwohl BVB-Geschäftsführer Lars Ricken ihm nach der Blamage demonstrativ den Rücken stärkte.

„Beschämend, wie wir die schwarz-gelben Farben repräsentieren“

Ricken attackierte die Mannschaft direkt und aufs Schärfste: „Die erste Halbzeit war unwürdig. Die Tabelle spricht eine eindeutige Sprache. Wir haben Topspieler mit Topfähigkeiten. Man sieht leider nicht die Bereitschaft der Spieler, die Topmöglichkeiten, die wir ihnen in Dortmund bieten, wertzuschätzen und die Leistung abzurufen. Das ist einfach peinlich, beschämend und unwürdig, wie wir die schwarz-gelben Farben repräsentieren.“

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