Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 04:44 Pistorius: Fünf Nato-Länder wollen Ukraine mit mehr Rüstung unterstützen +++ | ABC-Z

14.01.2025
Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 04:44 Pistorius: Fünf Nato-Länder wollen Ukraine mit mehr Rüstung unterstützen +++
Deutschland und vier weitere europäische NATO-Partner haben bei einem Treffen in Polen weitere Unterstützung für die Ukraine mit Waffen- und Materiallieferungen angekündigt. Wenn das Geld und die Rüstungskapazitäten für die Produktion vorhanden seien, dann sei die Ukraine „selbst am schnellsten damit, ihre eigenen Truppen mit Material und Waffen zu versorgen“, sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius nach einem Treffen mit seinen Kollegen aus Polen, Frankreich und Italien, Wladyslaw Kosiniak-Kamysz, Sébastien Lecornu und Guido Crosetto, sowie dem britischen Verteidigungs-Staatssekretär Luke Pollard in Helenow nahe Warschau. Die fünf Länder wollen zudem auf eine engere Zusammenarbeit ukrainischer und europäischer Waffenhersteller setzen. Pistorius nennt in diesem Zusammenhang insbesondere den Bereich Software, aber auch die Herstellung von Munition und den Bau von Drohnen. Der Minister verweist dabei auf bereits vorhandene Vorzeigeprojekte bei der Zusammenarbeit, etwa bei der Drohnenproduktion. Drohnensoftware aus Deutschland habe dank der Erfahrung der Ukrainer „weiterentwickelt“ werden können, sagt Pistorius. „Also profitieren beide Seiten von dieser Zusammenarbeit.“
+++ 03:35 Lindner: FDP würde Ukraine-Hilfen im Bundestag mittragen +++
Die FDP ist nach Angaben ihres Parteichefs Christian Lindner bereit, ein mögliches Ukraine-Hilfspaket im Bundestag mitzutragen. „Wir haben für zusätzliche Ukraine-Hilfen in Höhe von drei Milliarden Euro schon im November Zustimmung signalisiert“, sagt der Spitzenkandidat der Liberalen der Mediengruppe Bayern. „Man kann diese Summe problemlos finanzieren, ohne die Schuldenbremse mit einem Notlagenbeschluss auszusetzen. Das geht beispielsweise als außerplanmäßige Ausgabe.“ Lindner wirft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor, die Hilfen zu blockieren. „Der ganze Vorgang entlarvt das Manöver von Olaf Scholz im November: Er wollte 15 Milliarden Euro neue Schulden an der Schuldenbremse vorbei von mir erpressen, um drei Milliarden davon an die Ukraine zu geben. Unter anderem daran ist die Ampel ja zerbrochen.“ Dass er nun die Ukraine-Hilfen blockiere, zeige, dass die Prioritäten des Kanzlers nicht bei der Ukraine lägen. Scholz hatte Lindner am 6. November entlassen. Die bisherige Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP platzte, was letztlich den Prozess für die vorgezogene Bundestagswahl einleitete.
+++ 02:35 Trump plant rasches Treffen mit Putin +++
Der designierte US-Präsident Donald Trump kündigt ein zeitnahes Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach seinem Amtsantritt an. „Ich weiß, dass er sich treffen will, und ich werde mich sehr bald mit ihm treffen. Ich hätte es früher getan, aber… man muss im Amt sein“, sagt Trump der Nachrichtenplattform Newsmax. Einen genauen Termin nennt er nicht. Es wäre das erste Treffen der beiden Staatschefs seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022. Auf die Frage nach seiner Strategie zur Beendigung des Krieges antwortet Trump: „Nun, es gibt nur eine Strategie und es liegt an Putin, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er allzu begeistert darüber ist, wie es gelaufen ist, denn es ist für ihn nicht gut gelaufen“. Der künftige Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz erwartet ein Telefonat zwischen Trump und Putin in den „kommenden Tagen und Wochen“.
+++ 01:30 Selenskyj: Mit Macron über Entsendung westlicher „Kontingente“ in die Ukraine gesprochen +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron über den möglichen Einsatz westlicher „Kontingente“ in der Ukraine gesprochen. „Wir haben über die Unterstützung bei der Verteidigung, verschiedene Formen der Verteidigung und Waffenpakete für die Ukraine gesprochen“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Es sei um verschiedene Formen der Verteidigung und Waffenpakete für das von Russland angegriffene Land gegangen. „Wir haben auch die Entsendung von Kontingenten unserer Partner und die Ausbildung unseres Militärs besprochen“, fährt Selenskyj fort. Er konkretisierte nicht, ob über Kampf- oder Friedenstruppen gesprochen wurde.
+++ 00:50 Faeser warnt vor Gefahren für Deutschland: „Putin agiert absolut skrupellos“ +++
Innenministerin Nancy Faeser sieht eine neue Dimension der Bedrohung durch Russland. „Putin agiert absolut skrupellos“, sagt Faeser der „Süddeutschen Zeitung“. Die Bedrohung zeige sich in Angriffen auf die Zivilbevölkerung, Cyberangriffen, Desinformationskampagnen und Sabotage. Angriffe auf kritische Infrastrukturen und Unternehmen seien zu verzeichnen, auch bei Sabotage und Spionage gebe es einen deutlichen Anstieg der Vorfälle. Deutschland stehe als größter Unterstützer der Ukraine in Europa im Fokus russischer Aggression. Die Bundesregierung prüfe daher den Ausbau von Schutzräumen, so Faeser. Derzeit gebe es nur rund 480.000 Plätze für gut 80 Millionen Menschen. „Ziel ist ein System, das Menschen sehr schnell auf ihrem Handy zeigt, wo sie in der Nähe Schutz finden können.“ Zudem wirft sie Moskau vor, Migration zu instrumentalisieren, um Staaten zu destabilisieren. Grenzkontrollen seien daher weiterhin notwendig.
+++ 23:36 Russland greift die Ukraine massiv mit Drohnen an +++
Das russische Militär hat die Ukraine am späten Abend erneut mit Drohnenschwärmen überzogen. Die Kampfdrohnen flogen aus verschiedenen Himmelsrichtungen ein, wie die ukrainischen Medien berichten. Ein exaktes Ziel der unbemannten Flugkörper war nicht erkennbar. In der Nacht zuvor wurden nach Angaben der Flugabwehr 78 russische Kampfdrohnen abgeschossen, 31 sogenannte Köderdrohnen ohne Sprengsätze wurden elektronisch abgewehrt. Russland setzt vermehrt Köderdrohnen ein, um die ukrainische Flugabwehr zu überlasten. Zudem soll die Flugabwehr gezwungen werden, wertvolle Munition zu verschwenden.
+++ 22:00 „Endlich“ – Ukraine soll wegweisende Entscheidung bei Truppenaufstellung getroffen haben +++
Laut dem in der Ukraine sehr bekannten Journalisten Jurij Butussow soll Kiew die Entscheidung gefällt haben, keine neuen Brigaden mehr aufzustellen, sondern bestehende aufzufüllen. „Endlich wurde die Entscheidung getroffen, die Bildung neuer Brigaden zu stoppen. Es sollen nur noch erfahrene Kampfbrigaden aufgefüllt werden. Dies ist der einzige Weg, den Truppen Rotation zu ermöglichen“, schreibt Butussow auf Telegram. Hintergrund soll der Skandal um die neu aufgestellte 155. Brigade sein, in der aufgrund diverser Mängel Hunderte Soldaten desertierten. Der Militärexperte Michael Kofman teilt auf X mit, sollte Butussows Bericht stimmen, sei das eine positive Entwicklung. „Die neuen Brigaden sind nicht nur unerfahren, haben keine gute Führung und sind im Allgemeinen nicht kampffähig, sondern werden auch nicht als Brigaden eingesetzt. Stattdessen werden die Bataillone abkommandiert und stückweise zur Verstärkung anderer Einheiten eingesetzt“, hieß es Anfang Januar von Kofman. Neue Brigaden hätten 2023 in der Offensive und Defensive schlecht performt. „Es braucht viel Zeit, um Erfahrung, Zusammenhalt, Vertrauen usw. zu gewinnen“, so der Militärexperte.
+++ 21:08 Partisanengruppe spioniert Russlands Militär aus und will „Entblößendes“ entdeckt haben +++
Laut der proukrainischen Partisanengruppe Atesh, die das russische Militär ausspioniert, haben die Invasionstruppen auf der ukrainischen Halbinsel Krim die Flugabwehr verstärkt. So sollen beim Flugplatz Gwardeiskoje in der Nähe von Simferopol zahlreiche moderne russische S-400-Raketenwerfer und Radarstationen entdeckt worden sein. „Diese Einrichtung spielt eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung von Luftunterstützung und Nachschub für die russischen Streitkräfte im Süden der Ukraine“, meint Atesh. Zudem heißt es: „Wir stellen fest, dass die Besatzer zusätzliche Flugabwehranlagen auf die Krim verlegt haben, um wichtige Militäreinrichtungen zu schützen, und damit andere Teile der Frontlinie entblößen. Dies zeigt, wie verwundbar ihre Verteidigungsanlagen sind und wie wichtig die militärischen Einrichtungen auf der Krim für sie sind.“ Die Informationen seien an die ukrainischen Streitkräfte weitergegeben worden.
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