So erkennen Sie die Symptome der Krankheit | ABC-Z
Berlin. Wenn Tiere sich seltsam verhalten, denken viele Besitzer an Alterserscheinungen, doch oftmals steckt bei eine Krankheit dahinter.
Sie vergessen Kommandos oder verlieren die Orientierung: Hunde und Katzen können im hohen Alter an Demenz und Alzheimer erkranken. Je älter die Tiere werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass hinter vermeidlich harmlosen Alterserscheinungen eine Krankheit steckt. Bei älteren Hunden und Katzen kommt Demenz häufig vor: Mit 15 oder 16 Jahren sind mehr als die Hälfte der Tiere betroffen.
Studien zeigen, dass Demenz bei Hunden meist ab dem neunten und bei Katzen ab dem 15. Lebensjahr auftritt. Die Symptome ähneln dabei denen erkrankter Menschen.
Haustier krank? Diese Anzeichen weisen auf eine Demenz bei Tieren hin
Die Krankheit entwickelt sich schleichend und beeinträchtigt die Gehirnfunktion, was anfangs nur allmählich sichtbar wird. Die Tierrechtsorganisation Peta hat zusammengestellt, welche Anzeichen Haustierhalter beachten sollten:
- Der Schlaf-Wach-Rhythmus verändert sich.
- Die Tiere bekommen Angstzustände.
- Hunde werden orientierungslos und finden beim Gassi nicht mehr nach Hause. Katzen bleiben verwirrt stehen und verfehlen beim Hochspringen die Fensterbank.
- Demenzkranke Tiere sind häufig nicht mehr stubenrein.
- Sie verlieren die Neugier.
- Manche Tiere ziehen sich zurück, wollen nicht mehr gestreichelt werden. Andere werden plötzlich viel anhänglicher. Das gilt besonders für Katzen.
- Sie vergessen erlernte Kommandos.
Andere Anzeichen sind dem normalen Alterungsprozess geschuldet. Die Lernbereitschaft und Konzentrationsfähigkeit nehmen ab, das Ruhebedürfnis ist erhöht und das Seh- und Hörvermögen verschlechtert sich.
Bewegung als Prävention vor Demenz bei Hunden
Um das Demenzrisiko zu verringern, sollten einige Risikofaktoren beachtet werden, die eine Erkrankung begünstigen. Laut Tierarzt Joachim Hölter gehören dazu neben dem hohen Alter eine unausgewogene Ernährung sowie Über- oder Untergewicht der Tiere. Eine Studie in der Zeitschrift Scientific Reports hebt zudem hervor, dass bei Hunden, die sich viel bewegen und lebenslang lernen, ein geringeres Demenzrisiko besteht.
Was tun, um dem Tier zu helfen?
Um die Ursachen für Verhaltensänderungen abzuklären, sollten Haustierbesitzer zunächst eine tiermedizinische Praxis aufsuchen. Heilen lässt sich die Krankheit nicht. Allerdings können gewohnte Abläufe und Bewegung helfen, dass sie langsamer voranschreitet. Tierarztpraxen empfehlen, auf eine ruhige und stressfreie Umgebung zu achten. Wie bei Menschen gilt: Das Hirn will trainiert werden. Hilfreich sind Suchspiele oder Übungen, bei denen die Vierbeiner eine positive Bestätigung erleben.
Ab einem Alter von neun Jahren sollte auch die Ernährung angepasst werden. Vitamin-B und bestimmte Fettsäuren, mit einem hohen Anteil an Antioxidantien, wie sie beispielsweise in Kokosöl enthalten sind, haben eine schützende Wirkung auf bestimmte Hirnfunktionen, heißt es bei der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover.