Annegret Soltau im Museum Goch ausgestellt | ABC-Z

Neunundsechzig Mal das gleiche Porträt. Der Kopf von Annegret Soltau. Und neunundsechzig Mal Löcher ins Gesicht gerissen. Dahinter Landkarten, Romanauszüge und sehr viele Briefe, die mit Zwirn in groben Stichen eingenäht sind und nur in Ausschnitten zu erkennen: Antwortschreiben von Behörden und Organisationen, bei denen Annegret Soltau um Unterstützung bei der Suche nach ihrem Vater gebeten hat. Darunter das Militärarchiv des Bundes und das Rote Kreuz sowie der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und die Deutsche Dienststelle für Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der Deutschen Wehrmacht. Wiederkehrende Formulierungen darin sind „ich bedauere“, „sehe leider keine weitere Möglichkeit“, „nicht behilflich sein“ oder „leider ohne Erfolg“.