Imperialismus: Für Trump und Putin zählt das “Territoriometer” | ABC-Z
“Erst Grönland – und morgen ganz Nordamerika!” Mit diesem Motto geht Donald Trump in seine zweite Amtszeit. Auf seiner Privatresidenz in Florida sprach er Mitte der Woche von wahrlich großen Projekten, der Einverleibung Grönlands, der Kontrolle über den Panamakanal und dem möglichen Anschluss Kanadas als 51. Staat der Vereinigten Staaten. In Trumps geopolitischen Träumen entstehen die Umrisse einer imperialen Präsidentschaft, die die Welt so noch nicht gesehen hat.
Viele Amerikaner haben Trump gewählt, weil er versprach, Schluss zu machen mit den “endlosen Kriegen”, weil er Russlands Krieg gegen die Ukraine in “24 Stunden beenden” will. Das wird nicht gelingen. Erstens, weil Russlands Herrscher Putin es nicht will. Und zweitens, weil Trump offenbar selbst gerade auf Expansionskurs geht. Der kommende US-Präsident belegt ein weiteres Mal, dass Nationalisten ihre Ansprüche nicht auf ihre Nation beschränken. Was als Aggression gegen die Feinde im Innern beginnt, wird sich als Aggression nach außen fortsetzen. Das zeigt die Geschichte des Nationalismus seit seiner Feuertaufe in der Französischen Revolution.