DFB: Lena Oberdorf vom FC Bayern über Morddrohungen und Panikattacken | ABC-Z
Lena Oberdorf wechselte vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern. Sie ist eine der erfolgreichsten Fußballerinnen Deutschlands. Nun berichtet sie über die Schattenseiten ihres Berufs. Es geht um Hassnachrichten, Morddrohungen und eine Panikattacke.
Lena Oberdorf ist eine der bekanntesten Fußballspielerinnen Deutschlands. Auf Instagram hat sie rund 400.000 Follower. Nun gibt die 23-Jährige besondere Einblicke in die Schattenseiten ihres Berufs. Sie berichtet von Morddrohungen und Panikattacken.
Die Nationalspielerin (51 Länderspiele) debütierte im Alter von 16 Jahren in der Frauen-Bundesliga, war jüngste WM-Debütantin Deutschlands, ist ein Shootingstar des deutschen Sports. Anfang 2024 wurde sie zur teuersten deutschen Fußballerin. Im Podcast „Pizza & Pommes“ des einstigen Ski-Stars Felix Neureuther und Journalist Philipp Nagel spricht Oberdorf über Tiefschläge Herausforderungen in ihrem Leben.
Im Februar 2024 wurde bekannt, dass Oberdorf dank einer Ausstiegsklausel vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern wechselt. Für die Nationalspielerin musste München 450.000 Euro zahlen – das ist Bundesliga-Rekord. Vor Jahren hatte Oberdorf mal gesagt, sie würde niemals zu den Münchnerinnen wechseln. „Ich war nicht so Medienerfahren, und dann sagt man halt so was in der Emotion“, sagte sie nun.
Nach der Verkündung des spektakulären Transfers erhielt Oberdorf Morddrohungen und Hassnachrichten, wie sie berichtet. Die Mittelfeldspielerin sagte darüber: „Für mich persönlich als Individuum war es halt das Schlimmste, was passieren konnte. Ich habe erst mal Instagram gelöscht.“ Oberdorf sagte zudem: „Das ist halt die Kacke an Social Media, weil alle anonym einfach irgendeine Scheiße schreiben können.“
Und weiter: „Ich wollte mich einfach selber schützen, weil diese Kommentare, die gehen ja nicht an einem vorbei und jeder, der sagt, ist mir scheißegal, der lügt einfach. Das geht nicht komplett spurlos an einem vorbei, was da steht.“
Panikattacke vor dem Spiel gegen Bayern
Besonders groß war der Druck dann vor dem Finale im DFB-Pokal mit Wolfsburg gegen ihren zukünftigen Klub FC Bayern: „Ich hatte eine halbe Panikattacke vor dem Spiel, weil ich dachte, das kann nicht sein: Wir müssen das gewinnen. Ich kam gar nicht klar, weil mein Herz war richtig schnell und ich dachte: Fuck.“
Was half ihr in dieser schwierigen Zeit? „Einfach mal Tennis spielen gehen oder Volleyball mit ein paar Leuten. Was anderes sehen, wo man einfach kurz die Zeit vergisst“, sagte sie.
Noch vor ihrem ersten Spiel mit den Bayern gab es für Oberdorf einen weiteren Rückschlag. Im EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich zog sie sich im Juli 2024 eine Kreuz- und Innenbandverletzung zu und verpasste die Olympischen Spiele in Paris. Aktuell bereitet sie sich auf ihr Comeback vor.
jwo