Berlin

Belästigungsvorwürfe gegen Politiker: Gelbhaar will Verschiebung von Wahlversammlung erreichen | ABC-Z

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar will eine Verschiebung der Wahlversammlung erreichen, bei der erneut über die Direktkandidatur in Berlin-Pankow abgestimmt werden soll. Das sagte ein Sprecher des Kreisverbands Pankow am Dienstag. Der 48 Jahre alte Gelbhaar, gegen den mehrere Frauen Belästigungsvorwürfe erhoben haben, will weiterhin für das Direktmandat bei der Bundestagswahl 2025 kandidieren. Er hat die Vorwürfe gegen ihn als „frei erfunden“ zurückgewiesen.

Zuvor hatte der „Spiegel“ darüber berichtet und sich auf ein Schreiben von Gelbhaars Anwalt an das Landesschiedsgericht der Partei berufen. In einem „Antrag auf einstweilige Anordnung“ werde dem Kreisvorstand der Grünen in Pankow „aufgegeben“, die für Mittwoch angekündigte Wahlversammlung um eine Woche auf den 15. Januar oder einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, so der „Spiegel“.

Der Grünen-Bundesvorsitzende Felix Banaszak sagte bei RTL/NTV zu Gelbhaars Direktkandidatur: „Das ist seine Entscheidung.“ Er selbst habe keinen Kontakt zu ihm aufgenommen, um ihn zum Rückzug aufzufordern. Der Kreisvorstand, der das getan habe, habe aber sein Vertrauen. Die Grünen in Pankow hätten es sich nicht leicht gemacht, so Banaszak. „Und deshalb habe ich keinen Grund, an deren Vorgehen zu zweifeln.“

Gelbhaar hatte an Silvester auf seiner Website ausführlich Stellung zu den Vorwürfen gegen ihn bezogen. „Die Vorwürfe sind gelogen“, erklärte er. Bei dem Vorgang müsse es sich „um eine in Teilen geplante Aktion“ handeln mit dem Ziel, ihn massiv zu diskreditieren. Mitte November war der Bundestagsabgeordnete bei einer früheren Wahlversammlung mit 98,4 Prozent der Stimmen zum Direktkandidaten für Pankow gewählt worden.

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