Neue Fußgängerzone und Co.: Was sich in München 2025 alles ändern soll | ABC-Z

München – Der Odeonsplatz mit Feldherrnhalle und Theatinerkirche gehört zu den prominentesten Plätzen Münchens. Dieses Jahr wird der Stadtrat über seine Umgestaltung entscheiden.
Pläne der Stadt München zur Umgestaltung des Odeonsplatzes
„Wir hoffen auch auf eine Begrünung“, sagt Grünen-Stadtrat Paul Bickelbacher. Wahrscheinlich werden es aber keine hohen Platanen, und wahrscheinlich pflanzt die Stadt sie auch nicht direkt vor der Feldherrnhalle ein. Doch ein paar schmalere Bäume so ähnlich wie am Siegestor könnte es durchaus geben, meint Bickelbacher. Schließlich seien die Anforderungen, wenn es immer heißer wird, andere als damals, als die steinerne Stadt noch als Ideal galt.

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Man muss wissen: Zum Odeonsplatz gehört viel mehr als das Stück vor der Feldherrnhalle. Eigentlich erstreckt er sich bis zur Galeriestraße, also bis zum Landwirtschaftsministerium. Der Verkehr vor dem Eingang zum Hofgarten ist oft chaotisch: Taxis, Busse, Radler, Fußgänger, Autos. Dieses Kuddelmuddel soll sich auflösen, sagt Bickelbacher. Auch dafür ist der Wettbewerb gedacht.
Mini-Fußgängerzone in der Brienner Straße denkbar
Geplant ist außerdem, den Radschnellweg von Garching über die Ludwigstraße und an den Odeonsplatz zu führen. Von dort geht er weiter in die Brienner Straße und schließt dann an den Altstadt-Radlring an.

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Denkbar ist, so schildert es auch der Verkehrssprecher der SPD, Nikolaus Gradl, dass in der Brienner Straße eine Mini-Fußgängerzone entsteht. Die Pläne hat das Mobilitätsreferat 2024 bereits präsentiert, heuer soll der Stadtrat darüber abstimmen: Autos sollen diesen Plänen zufolge nicht mehr vom Odeonsplatz aus in die Brienner Straße fahren dürfen. Auf etwa 200 Metern bis zum Amiraplatz entstünde dann eine Fußgängerzone. Von der anderen Seite (also von Richtung Oskar-von-Miller-Ring) sollen Autos weiterhin bis zum Amiraplatz fahren dürfen. Das Parkhaus am Salvatorplatz gleich dahinter, muss weiterhin erreichbar bleiben, sagt Gradl.
Zumindest, wie die genaue Planung für Odeonsplatz und Brienner Straße aussieht, soll im Laufe des Jahres feststehen, kündigt Bickelbacher an. 2026 könnte seiner Einschätzung nach der Umbau losgehen.
Alles neu am Max-Joseph-Platz: Im Dezember 2025 soll er fertig sein
Dafür wird heuer eine andere Baustelle fertig: der Max-Joseph-Platz. Seit Ende August werkeln dort die Bauarbeiter. Zum Beispiel haben sie die Isarkiesel, den steinigen Belag mit Umknick-Potenzial, entfernt. Ziel ist, den Platz nach einem historischen Plan zu begrünen und fußgängerfreundlicher zu machen. Im Dezember 2025 soll der Platz fertig sein.

© Sven Simon/Imago
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Davor endet am 29. Juli der Verkehrsversuch einer Fußgängerzone in der Weißenburger Straße. Ein Jahr lang durften dann keine Autos mehr zwischen Weißenburger- und Pariser Platz fahren. Sollte das zum Dauerzustand werden? „Das muss man mit den Leuten vor Ort besprechen. Ich habe aber viel Positives gehört“, sagt Bickelbacher.
Weißenburger Straße: Pläne noch unklar
Die Frage sei allerdings, wie viel Geld die Stadt dann habe, um die Straße richtig umzugestalten. Bis jetzt stehen dort mehr Stühle und Pflanzkübel. Allerdings trennt sich die Straße optisch noch immer in Gehweg und Fahrbahn.

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Die Gelder für die Umgestaltung der Augustenstraße seien jedoch gesichert, sagt Bickelbacher. Sieben Millionen Euro soll die Maßnahme laut dem Grünen-Politiker kosten. Im Februar 2025 will das Mobilitätsreferat einen Beschluss vorlegen. Stimmt der Stadtrat zu, könnte im Spätsommer oder im Herbst der Umbau beginnen.
„Es wird keine klassische Fußgängerzone“, sagt Bickelbacher. Eher ein Shared-Space mit mehr Platz für die Fußgänger und mit Begrünung. Für Autos solle Tempo 20 gelten. „Die Straße wird enorm gewinnen. Der Verkehr wird sich entspannen“, ist sich Bickelbacher sicher.

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Mehr Bäume und Wasserfontänen: Zwei weitere Münchner Plätze werden umgestaltet
Er kündigt außerdem zwei weitere Schönheitskuren für Münchner Plätze an. Besonders wichtig sei eine Umgestaltung des Willy-Brandt-Platzes vor den Riem Arcaden. Er ist fast doppelt so groß wie der Marienplatz – lockt aber bei Weitem nicht so viele Menschen an. Denn angenehm ist es nicht, sich dort aufzuhalten.

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Das soll anders werden. Das Baureferat hat bereits einen Entwurf mit 80 neuen großen Bäumen, Stauden und Wasserfontänen präsentiert. Auch die Bürger wurden schon 2022 eingebunden. Heuer müsse endlich die Umsetzung folgen, fordert Bickelbacher. „Sonst sind die Ersten, die sich damals beteiligt haben, schon wieder weggezogen.“ Das Ganze ist ein großes Projekt. Dass die Baustelle 2025 fertig wird, bezweifelt Bickelbacher eher.
Beim Platz vor dem Kino Museum Lichtspiele in der Au sehe es anders aus. Auch hier will die Stadt 2025 mit dem Umbau beginnen. Ziel ist mehr Grün und Aufenthaltsqualität. Das werde sicher heuer fertig, kündigt Bickelbacher an.
Was 2025 in München noch neu wird: Strafe für ruhende Baustellen und E-Scooter-Parkplätze
Gefühlt war 2024 überall in der Stadt Baustelle. Doch nicht überall wurde gebaut – und das ärgerte viele, auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Er drohte im Herbst mit einer Strafgebühr an Bauherren, wenn nichts weitergeht.
Das Mobilitätsreferat arbeitet gerade mit dem KVR an einer Beschlussvorlage die darlegt, welche Möglichkeiten die Stadt hat. Der Beschluss sei für das erste Quartal 2025 geplant. Auch die städtischen Baustellen will das Rathaus heuer optimieren.

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Auch E-Roller, die kreuz- und quer auf den Gehwegen herumstehen, machen viele Münchner wütend. 2025 will das Mobilitätsreferat für E-Roller und Leihräder mehr Parkplätze schaffen. Von der Pressestelle heißt es dazu: „Bis Ende 2025 sollen in Abhängigkeit der Finanzierung 675 Abstellflächen für Mikromobilitätsangebote wie E-Tretroller und Sharing-Fahrräder entstehen.
„Bis jetzt gibt es 153 Parkflächen für E-Roller. In der Altstadt müssen die Roller dort geparkt werden. Im Rest der Stadt darf man sie noch abstellen, wo man will. Das soll sich ändern. Voraussichtlich ist für die neuen Parkplätze keine große Baustelle notwendig.
Die Stadt plant, sie virtuell einzurichten. Auf der App kann man sehen, wo das Parken erlaubt ist. Wer seinen E-Roller trotzdem einfach irgendwo hinstellt, zahlt eine Gebühr. In der Altstadt funktioniert das Konzept. Dort sieht man kaum noch Roller in Grünflächen liegen oder vor Eingängen stehen.