Bangladesch: Viele Tote bei erneuten Protesten gegen die Regierung | ABC-Z
In Bangladesch sind
bei erneuten Protesten gegen Regierungschefin Scheich Hasina örtlichen Medien zufolge rund 70 Menschen getötet worden. Das berichten
die englischsprachige Zeitung Daily Star und die örtliche Zeitung Prothom Alo. Die Menschen seien bei Unruhen in der Hauptstadt Dhaka
sowie in anderen Teilen des südasiatischen Landes ums Leben gekommen.
Unter den Toten seien auch 13 Polizisten. Zahlreiche Menschen seien
verletzt worden. Offizielle Opferzahlen seitens der Behörden gab es
zunächst nicht.
Das Innenministerium verschärfte die zuletzt
gelockerte Ausgangssperre. Sie soll auf unbestimmte Zeit gelten. Ab Montag gelte
zudem für alle Bürger ein dreitägiger Urlaub. Der Zugang zum Internet wurde Beobachtern
zufolge teilweise gekappt, betroffen seien unter anderem soziale
Netzwerke und Messenger-Dienste wie Facebook, Instagram und WhatsApp.
Am Sonntag kam es Medienberichten zufolge zu schweren Zusammenstößen
zwischen Anhängern der nationalistischen Oppositionspartei BNP und
Bereitschaftspolizisten sowie Gefolgsleuten der Regierungspartei
Awami League und mit ihr verbündeter Organisationen.
Im Viertel Uttara in der Hauptstadt Dhaka setzten Beamte Tränengas
ein, um Hunderte Menschen zu vertreiben, die eine wichtige Kreuzung
blockierten. Demonstranten stürmten Häuser und randalierten laut den
Berichten in einem Büro einer gemeinnützigen Organisation, in dem
Hunderte Aktivisten der Regierungspartei in Stellung gegangen waren.
Augenzeugen berichteten zudem, dass Bomben gezündet worden seien und
Schüsse zu hören gewesen seien.
Breite Unterstützung für Protestbewegung
Die
Demonstranten fordern inzwischen den Rücktritt der autokratisch
regierenden Premierministerin Scheich Hasina. Begonnen hatten die
Proteste im Juli. Sie richteten sich zunächst gegen die Wiedereinführung
einer mittlerweile zurückgedrehten, kontroversen Quotenregelung im
Öffentlichen Dienst. Offiziellen Angaben zufolge waren dabei im Juli
rund 150 Menschen ums Leben gekommen.
Am Samstag hatten
demonstrierende Studenten auch zu zivilem Ungehorsam aufgerufen. Ein
Angebot der Regierung zum Dialog hatten sie abgelehnt. Viele Geschäfte
blieben Beobachtern zufolge geschlossen. Für Montag wurden weitere
Aktionen angekündigt.
Der
Protestbewegung haben sich mittlerweile Menschen aus allen
Bevölkerungsschichten angeschlossen, unter anderem Filmstars, bekannte
Musiker und ehemalige Generäle haben ihre Unterstützung ausgedrückt.
Auch 47 Firmen der für die Wirtschaft des Landes wichtigen Textilbranche
haben sich mit den Demonstrierenden solidarisiert. Offen ist bislang,
ob die Armee die Protestierenden unterstützt – oder weiterhin zu Hasina
steht.
Premierministerin spricht von “Terroristen”
Die Regierungschefin griff die Protestierenden unterdessen scharf an. “Die, die jetzt auf den Straßen protestieren, sind keine
Studenten, es sind Terroristen, die unsere Nation
destabilisieren wollen”, sagte Hasina. Sie appelliere an ihre
Mitbürger, auf mit harter Hand zu reagieren.
Unter Hasinas Führung erlebte das arme, mehrheitlich muslimische Bangladesch
einen wirtschaftlichen Aufschwung. Zuletzt machte aber die hohe
Inflation den Menschen zu schaffen. In dem Land mit mehr als 170
Millionen Einwohnern herrscht hohe Arbeitslosigkeit.
Menschenrechtsorganisationen
werfen Hasina vor, gezielt gegen ihre Gegner und Kritiker vorzugehen
sowie Tausende von ihnen festnehmen zu lassen. Auch Meinungs- und
Pressefreiheit hätten unter ihrer Regierung gelitten.
In Bangladesch sind
bei erneuten Protesten gegen Regierungschefin Scheich Hasina örtlichen Medien zufolge rund 70 Menschen getötet worden. Das berichten
die englischsprachige Zeitung Daily Star und die örtliche Zeitung Prothom Alo. Die Menschen seien bei Unruhen in der Hauptstadt Dhaka
sowie in anderen Teilen des südasiatischen Landes ums Leben gekommen.
Unter den Toten seien auch 13 Polizisten. Zahlreiche Menschen seien
verletzt worden. Offizielle Opferzahlen seitens der Behörden gab es
zunächst nicht.
Das Innenministerium verschärfte die zuletzt
gelockerte Ausgangssperre. Sie soll auf unbestimmte Zeit gelten. Ab Montag gelte
zudem für alle Bürger ein dreitägiger Urlaub. Der Zugang zum Internet wurde Beobachtern
zufolge teilweise gekappt, betroffen seien unter anderem soziale
Netzwerke und Messenger-Dienste wie Facebook, Instagram und WhatsApp.