Im Jahr 2024: Arbeitslosenquote auf 6,0 Prozent gestiegen | ABC-Z

Die wirtschaftliche Flaute hinterlässt Spuren: Die Zahl der Arbeitslosen stieg 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 2,8 Millionen. Auch die Kurzarbeit nahm deutlich zu.
Die Arbeitslosenquote ist in Deutschland im vergangenen Jahr auf 6,0 Prozent gestiegen. Das war eine Zunahme um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2023, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Freitag in Nürnberg mitteilte. Die wirtschaftliche Stagnation habe „zunehmend tiefere Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen“, erklärte BA-Chefin Andrea Nahles.
Die Zahl der Arbeitslosen stieg den Angaben zufolge im Jahresdurchschnitt um 178.000 auf insgesamt 2,787 Millionen. Auch die Kurzarbeit nahm zu: Laut Schätzung der BA legte die Kurzarbeiterzahl von 241.000 im Jahr 2023 auf rund 320.000 im Jahr 2024 zu.
Im Dezember 2024 nahm die Zahl der Arbeitslosen um 33.000 auf 2,807 Millionen zu, wie die BA mitteilte. Die Quote betrug damit wie im Gesamtjahr 6,0 Prozent – im Vergleich zum Vormonat November war das ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte.
Die Zahl der Arbeitslosen nimmt üblicherweise zum Jahresende zu, weil befristete Stellen auslaufen, vor Weihnachten weniger neue Arbeitsverträge geschlossen werden und in witterungsabhängigen Branchen wie dem Baugewerbe weniger zu tun ist.
„Rückblickend hat die anhaltende Wirtschaftsflaute im Jahr 2024 zwar zunehmend tiefere Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Im Kern behauptete er sich alles in allem aber weiterhin“, sagte Nahles.
Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt spürbar
Doch auch saisonbereinigt nahm die Arbeitslosigkeit im Dezember zu: um 10.000 Menschen im Vergleich zum Vormonat. Die Nachfrage nach Arbeitskräften sank währenddessen spürbar. Im Dezember waren 654.000 Arbeitsstellen bei der Bundesagentur gemeldet, 59.000 weniger als vor einem Jahr. Für die aktuelle Statistik hat die Behörde die Zahlen ausgewertet, die bis zum 12. Dezember vorlagen.
Deutlich zugenommen hat die Kurzarbeit. Die aktuellsten Daten liegen der Bundesagentur für Oktober vor. In diesem Monat zahlte sie für 287.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld, nach 225.000 im September und 165.000 im August. Vom 1. bis 26. Dezember gingen Anträge für 55.000 weitere Beschäftigte ein. Ob diese tatsächlich Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen, lässt sich aber nicht mit Sicherheit sagen.
AFP/dpa/coh