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Was über die Tat in New Orleans bekannt ist | ABC-Z


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Stand: 01.01.2025 18:13 Uhr

Wie ist der Stand der Ermittlungen zur Todesfahrt in New Orleans? Gibt es Hinweise auf ein Motiv? Wie viele Opfer gab es? Ein Überblick über das, was bislang bekannt ist.

Was ist in der Nacht in der Bourbon Street passiert?

Laut dem aktuellen Stand der Ermittlungen fuhr ein Mann in der Silvesternacht um 3:15 nachts (Ortszeit) mit einem Pick-up-Truck – einem großen Geländewagen – im Ausgeh- und Touristenviertel der US-Stadt New Orleans in eine Menschenmenge auf einem Bürgersteig. Dies geschah in der Bourbon Street im French Quarter – während dort noch viele Menschen unterwegs waren. In der Straße befinden sich viele Lokale.

Nach Angaben der Polizei fuhr der Mann vorsätzlich und mit großer Geschwindigkeit in die Menschenmenge. Er habe versucht, so viele Menschen wie möglich zu überfahren, sagte Polizeipräsidentin Anne Kirkpatrick.

Der Mann schoss – nachdem sein Auto zum stehen gekommen war – zudem auf zwei Polizisten, die dadurch verletzt wurden. Laut US-Medien wurden auch mögliche Sprengsätze am Tatort gefunden, von denen aber nicht klar ist, ob sie funktionsfähig waren.

Wie viele Opfer gab es?

Nach Angaben der Stadtverwaltung kamen zehn Menschen ums Leben. Die meisten seien in New Orleans zu Hause gewesen. Die Stadt gab die Zahl der Verletzten am Morgen (Ortszeit) mit mindestens 30 an. In Medienberichten werden auch höhere Zahlen genannt. Reporter verweisen darauf, dass es leichter Verletzte geben könnte, die sich selbst ins Krankenhaus begeben haben – und daher zunächst nicht registriert worden seien.

Gibt es Hinweise auf ein Motiv?

Der Mann, der am Steuer des Pick-ups saß, ist tot. Er starb nach einem Schusswechsel mit Polizisten.

Angaben zu seiner Identität oder einem möglichen Motiv machten die Behörden bislang nicht. Das FBI ermittelt aber wegen eines Terroranschlags. Laut Experten setzt das voraus, dass bei dem Täter ein bestimmtes Motiv vermutet werden kann – etwa eine politische Ideologie oder eine Verbindung zu einer ausländischen Terrororganisation. Dazu gibt es viele Spekulationen in Sozialen Medien, aber keine gesicherten Angaben.

Die Bürgermeisterin der Stadt, LaToya Cantrell, sprach bereits wenige Stunden nach der Tat in einer Pressekonferenz von einem „terroristischen Anschlag“. Dies hatte Verwirrung ausgelöst. Denn das FBI hatte diese Einschätzung zunächst nicht übernommen. In US-Medien wurde in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass Cantrell die Bezeichnung umgangssprachlich benutzt haben können, wohin gegen es beim FBI eben eine klare Definition für „Terror“ gebe.

Wie waren die Sicherheitsvorkehrungen?

Laut Zeugenaussagen gab es in der Bourbon Street Absperrungen, die der Fahrer aber umfahren haben soll. Viele Informationen dazu gibt es derzeit aber noch nicht.

In US-Medien wurden schnell Vergleiche zu dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg kurz vor Heiligabend gezogen, bei dem ebenfalls ein Mann gezielt in eine Menschenmenge gefahren war und fünf Menschen getötet hatte. Die örtlichen Gegebenheiten in New Orleans sind aber völlig andere als in Magdeburg, wo der Markt auf einem großen Platz stattfand und nun intensiv über das Sicherheitskonzept und die Lücken in der Absperrung diskutiert wird.

Die Bourbon Street ist eine für US-Maßstäbe äußerst schmale Straße, in der auch Autos fahren können. Auch die Bürgersteige, auf denen sich oft viele Menschen drängen, sind schmal. Anders als in der Innenstadt von Magdeburg ist auf der Bourbon Street eher wenig Platz, um größere Absperrungen zu errichten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP läuft in New Orleans allerdings seit November ein Projekt, um die Bürgersteige mit Pollern abzusichern, die dem Aufprall eines Autos standhalten können.

Wegen der Silvesterfeierlichkeiten und eines anstehenden, wichtigen Football-Spiels waren nach Angaben der Behörden mehr Polizisten im French Quarter als an anderen Tagen üblich. Anfang der Woche hatte die Polizei in New Orleans mitgeteilt, die Sicherheitsvorkehrungen für die Neujahrsfeierlichkeiten würden verstärkt. Man werde mit allen verfügbaren Kräften sowie 300 Beamten von Partnerbehörden und gekennzeichneten und nicht gekennzeichneten Fahrzeugen vor Ort sein.

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