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Zentralbank will weniger stützen: Rubel verliert deutlich an Wert | ABC-Z


Zentralbank will weniger stützen

Rubel verliert deutlich an Wert

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Die russische Zentralbank kündigt an, den Rubel in Zukunft weniger stark zu stützen. Die Landeswährung verliert daraufhin deutlich an Wert. Ein schwacher Rubel könnte ein Problem verschärfen, mit dem viele Menschen in Russland ohnehin schwer zu kämpfen haben.

Der Rubelkurs ist nach Ankündigungen der russischen Zentralbank über reduzierte Stützungskäufe deutlich gesunken. Die Landeswährung verlor am Freitag 3,4 Prozent gegenüber dem Dollar und fiel auf 100,50, wie außerbörsliche Marktdaten zeigen. An der Moskauer Börse gab der Rubel auch gegenüber dem Yuan nach, jedoch nur um 0,28 Prozent auf 13,37. Die Zentralbank hatte zuvor erklärt, sie werde ihre Netto-Fremdwährungsverkäufe im Rahmen ihres Devisenprogramms ab dem 9. Januar um fast 60 Prozent verringern.

Rubel / US-Dollar
Rubel / US-Dollar ,01

Im November hatte der Rubel wegen neuer US-Sanktionen mit einem Kurs von 113 Dollar den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren erreicht. Daraufhin stützte die Notenbank die Währung durch das Aussetzen von Devisenkäufen im Auftrag des Finanzministeriums. Außerdem hatte Präsident Wladimir Putin den Käufern von russischem Gas die Möglichkeit genommen, Devisen bei der von den USA sanktionierten Gazprombank in Rubel umzutauschen. Seitdem erholte sich der Rubel weitgehend und stabilisierte sich bei etwa 100 zum Dollar.

Die Notenbank kündigte nun zudem eine Anpassung des Mechanismus zur Wechselkursbildung an. Künftig sollen Daten der Börse und des außerbörslichen Handels einfließen sowie Kreuzkurse verwendet werden.

Dollar- und Euro-Handel wurden im Juni 2024 auf den außerbörslichen Markt verlegt, nachdem Sanktionen gegen die Moskauer Börse aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt wurden. Der Yuan bleibt dort die wichtigste Fremdwährung. „Wir werden die Veränderungen in der Struktur des Devisenmarktes weiterhin beobachten und, falls nötig, den Mechanismus zur Bestimmung des offiziellen Wechselkurses ausländischer Währungen im Verhältnis zum Rubel weiter verfeinern“, erklärte die Zentralbank als zuständige Aufsichtsbehörde.

Ein schwächerer Rubel könnte die ohnehin hohe Inflation im Land anfachen, da dadurch Importe teurer werden. „Wir haben einen neuen inflationsfördernden Faktor, den Wechselkurs“, hatte Zentralbankchefin Elwira Nabiullina Anfang Dezember einräumen müssen.

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