Für Luke Littler war es „ein bisschen zu viel“ | ABC-Z
Erst stellte Luke Littler einen Rekord auf, dann übermannten den Darts-Senkrechtstarter die Gefühle: Der 17-Jährige brach im Interview nach seinem Auftaktsieg auf der Bühne im „Ally Pally“ in Tränen aus. Littler drehte sich weg, hielt die Hände vor sein Gesicht – und verließ die Bühne in Richtung seiner Eltern.
Als die Reporterin ihn etwas gefragt habe, habe es „boom“ gemacht, dann „kamen die Tränen. Es war einfach ein bisschen zu viel, auf der Bühne zu sprechen“, sagte der Weltmeisterschaftszweite mit etwas Abstand auf der Pressekonferenz nach seinem Erfolg gegen Ryan Meikle.
Van Barneveld verabschiedet sich
3:1 hatte „The Nuke“ seinen Gegner im Zweitrundenmatch besiegt. Dabei erzielte er mit 140,91 Punkten den besten Satz-Durchschnitt, der bislang bei Weltmeisterschaften gespielt wurde. Zudem verpasste er mit acht perfekten Darts nur knapp einen Neun-Darter. Und doch sei es für Littler „wahrscheinlich das härteste Spiel“ gewesen, „das ich je gespielt habe. Ich musste bis zum Schluss kämpfen.“
Der Teenager steht unter enormem Druck, spürte diesen aber zunächst angeblich gar nicht: „Zu Beginn des Spiels ging es mir gut“, sagte Littler bei Sky Sports. Doch als der Schiedsrichter „sagte, dass das Spiel beginnt, konnte ich nicht mehr werfen.“ Glücklich gewann er den ersten Satz – und zeigte dann im finalen Satz, warum er trotz seines jungen Alters zu den Titelfavoriten zählt.
Der ehemalige Weltmeister Raymond van Barneveld erlebte unterdessen eine schwere Enttäuschung und ist nach seinem ersten Auftritt bereits ausgeschieden. Der 57 Jahre alte Niederländer mit dem Spitznamen Barney verlor am Samstagabend überraschend 1:3 gegen den Waliser Nick Kenny. Statt nach Weihnachten in London gegen Titelverteidiger Luke Humphries aus England zu spielen, steht für van Barneveld nun die Heimreise an.
Der Routinier fand gegen Kenny nicht ins Spiel und lag schnell mit 0:2-Sätzen hinten. Bei der WM 2019 gegen den Litauer Darius Labanauskas und bei der WM 2020 gegen Darin Young aus den USA hatte van Barneveld ähnlich enttäuschende Schlappen zu Turnierbeginn hinnehmen müssen.
Barney wurde 2007 nach einem legendären Endspiel gegen Rekord-Champion Phil Taylor zum ersten und einzigen Mal PDC-Weltmeister. Zuvor holte er bereits vier WM-Titel beim Verband BDO. Durch das frühe Aus wird der Niederländer aus den Top 32 der Weltrangliste fallen.