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Nächstes U-Boot für Hyperschall-Abschuss geht an die russische Marine – Die Klasse heißt Yasen-M | ABC-Z


5. U-Boot der Yasen-Klasse

Russische Marine bekommt nächstes Hyperschall-Instrument

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Mit seinen Hyperschall-Raketen führt Russland regelmäßig aufsehenerregende Tests durch und nutzt sie bereits für die Kriegsführung. Die Raketen sollen Putin zufolge schneller als 10.000 km/h fliegen können. Gestartet werden können sie auch von speziellen U-Booten.

Russland entwickelt seit den frühen 1990er Jahren im Projekt 885 und dem Folgeprojekt 885M Atom-U-Boote, welche ihre Vorgänger aus Sowjetzeiten ersetzen sollen. Die Boote “Sewerodwinsk”, “Kasan”, “Nowosibirsk” und “Krasnojarsk” sind bereits in den Dienst gestellt. Nun folgt mit der “Archangelsk” das fünfte U-Boot der sogenannten Yasen-Klasse, wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet, wobei alle außer die “Sewerodwinsk” noch den Zusatz M tragen. Die “Archangelsk” habe alle Testphasen erfolgreich durchlaufen, zitiert die Agentur Michail Budnichenko, den Chef der Sewmasch-Werft am Weißen Meer in Sewerodwinsk. “Wir bereiten es nun auf die Überstellung zur Marine vor.”

Die “Archangelsk” war Ende 2023 in der Sewmasch-Werft für ihre Tests vom Stapel gelaufen. “The Barents Observer” hatte damals berichtet, dies sei in der alten Sowjettradition, Pläne noch kurz vor Jahresende zu erfüllen, erfolgt. Noch vor wenigen Wochen hieß es aus einer russischen Flotten-Dachorganisation, die Auslieferung an die Marine werde im Sommer 2025 erfolgen. Nun kommt aber zumindest die Ankündigung, dass alles bereit sei, auch noch kurz vor Abschluss des Jahres.

Für Flugabwehr zu schnell?

Laut TASS führt die “Archangelsk” wie ihre Schwesterboote aus Projekt 885M als Grundbewaffnung Cruise Missiles der Typen Oniks und Kalibr mit sich, also lenkbare Waffen. Doch die große Neuerung ist eine andere: Denn Russland rüstet nach Angaben des größten russischen Schiffbauers seine neuen Atom-U-Boote mit Hyperschallraketen des Typs Zirkon aus. “Die Mehrzweck-Atom-U-Boote des Yasen-M-Projekts werden (…) standardmäßig mit dem Zirkon-Raketensystem ausgerüstet”, hatte Alexej Rachmanow, Vorstandsvorsitzender der United Shipbuilding Corporation (USC), 2023 in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur RIA gesagt.

Die seegestützten Zirkon-Hyperschallraketen haben eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometern und können sich mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit fortbewegen. Russlands Präsident Wladimir Putin behauptete einst, die Zirkons könnten die neunfache Schallgeschwindigkeit erreichen, was je nach Luftdruck und Temperatur weit mehr als 10.000 km/h in der Luft entsprechen kann. Die hohe Geschwindigkeit stellt für die gegnerische Flugabwehr eine Herausforderung dar. Den Abschuss einer Zirkon-Rakete hat die russische Marine bereits von der “Sewerodwinsk” getestet. Russland soll die Waffe im Februar 2024 erstmals gegen die Ukraine eingesetzt haben. Andere russische Hyperschallraketen vom Typ Kinschal will die Ukraine mit Hilfe westlicher Verteidigungssysteme aber bereits mehrmals abgeschossen haben.

2026 soll ein weiteres U-Boot der Yasen-M-Klasse in den Dienst gestellt werden – die “Perm”. Diese soll TASS zufolge die Hyperschallraketen dann “als erster regulärer Träger” mit sich führen. Dies könnte bedeuten, dass auf den anderen Schiffen der Yasen-M-Klasse, wie auch der “Archangelsk”, vor der Bewaffnung mit den Hyperschallraketen Anpassungen vorgenommen werden müssen. Den bekannten Plänen zufolge sollen die U-Boote der Yasen-Klasse in der Nord- sowie in der Pazifikflotte eingesetzt werden.

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