“Wäre das falsche Zeichen”: Schaustellerbund: Weihnachtsmärkte nicht pauschal absagen | ABC-Z
“Wäre das falsche Zeichen”
Schaustellerbund: Weihnachtsmärkte nicht pauschal absagen
21.12.2024, 17:20 Uhr
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Zahlreiche Kommunen und Bundesländer verstärken nach der Todesfahrt in Magdeburg die Sicherheitsmaßnahmen auf den Weihnachtsmärkten. Schausteller bitten darum, von pauschalen Absagen abzusehen.
Nach dem Anschlag von Magdeburg hat sich der Deutsche Schaustellerbund gegen die Absage von Weihnachtsmärkten in Deutschland ausgesprochen. “Die Weihnachtsmärkte pauschal als Symbol abzusagen, wäre das falsche Zeichen”, sagte Verbandspräsident Albert Ritter der “Rheinischen Post”. “So, wie wir sie feiern, ist das ein Zeichen gelebter Demokratie und des friedlichen Miteinanders.”
Für Samstag 19.00 Uhr kündigte Ritter auf allen Weihnachtsmärkten in Deutschland eine Gedenkminute an. Er betonte, die Schausteller seien nach dem mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg unmittelbar als Ersthelfer und Augenzeugen vor Ort gewesen. Der Verbandspräsident sprach von einer großen “Betroffenheit”.
Viele Städte verstärken Polizeipräsenz
Zahlreiche Kommunen und Bundesländer verstärkten die Sicherheitsmaßnahmen auf den Weihnachtsmärkten. Hessen wird die Polizeipräsenz für die kommenden Tage “noch einmal deutlich hochfahren”, erklärte Landesinnenminister Roman Poseck in Wiesbaden. Dabei würden “auch die Sicherheitskonzepte im Hinblick auf Sperren für Fahrzeuge” überprüft.
Auch andere Länder wie Bremen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein erhöhten die Präsenz der Einsatzkräfte zum Schutz der Weihnachtsmärkte. Berlins Innensenatorin Iris Spranger erklärte, die Polizei werde vorsorglich “ihre Präsenz auf den Weihnachtsmärkten der Stadt erhöhen”.
In Magdeburg war am Freitagabend ein Auto in die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt am Alten Markt gerast. Mindestens fünf Menschen starben, mehr als 200 weitere wurden verletzt, dutzende davon schwer. Als mutmaßlicher Täter wurde ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien gefasst, der seit 2006 in Deutschland lebte.