Verstorbene Münchner 2024: Von diesen Promis mussten wir uns verabschieden | ABC-Z
Das Jahr neigt sich so dem Ende zu. 2024 war in München wieder einiges geboten, wie spannende EM-Spiele in der Allianz Arena, Mega-Konzerte von Taylor Swift und Adele sowie die 189. Wiesn.
Es gab aber auch tragische Verluste zu beklagen, denn die bayerische Landeshauptstadt hat beliebte Persönlichkeiten verloren. Die AZ blickt auf bedeutende Bürger zurück, die in der Münchner Gesellschaft eine Lücke hinterlassen haben.
Der Artikel im Überblick
Franz Beckenbauer (†78) war “Legende und Lebemann zugleich”
Am 7. Januar schloss Franz Beckenbauer seine Augen für immer. Der “Kaiser”, wie Freunde und Fans die Fußball-Legende nannten, wurde 78 Jahre alt und hat im Laufe seines Lebens dem FC Bayern München zu seiner heutigen Größe verholfen. AZ-Reporter Patrick Strasser und AZ-Sport-Chef Krischan Kaufmann würdigten den wahrscheinlich besten Fußballer aller Zeiten mit den Worten:
“Beckenbauer war Legende und Lebemann zugleich, Weltstar und Visionär, Weltmeister (als Spieler) und Weltmeister (als Trainer) – und zuletzt auch noch der Macher des deutschen Sommermärchens.”
Gerhard Müller-Richart (†80): “Wir müssen die besten Kuchen machen”
Nur wenige Tage nach Franz Beckenbauer verstarb am 9. Januar Gerhard Müller-Rischart im Alter von 80 Jahren. Den berühmten Nachnamen dürften die meisten Münchner kennen, immerhin prägen zahlreiche Filialen seines traditionellen Bäckerunternehmens das Stadtbild.
“Ich muss nicht die Zahlen am Schreibtisch optimieren, ich muss das Produkt optimieren, dann kommen die Zahlen von selbst. Wir müssen die besten Kuchen machen!”, lautete das Motto des Geschäftsmannes.
15.000 Aufnahmen als Studiomusiker: Sigi Schwab (†83) war ein Meister der Gitarre
Mit Sigi Schwab hat die Münchner Musikszene 2024 einen ganz Großen verloren. Der Gitarrist, der laut “BR Klassik” nach eigener Aussage 15.000 Stücke als Studiomusiker eingespielt hat, stand mit bekannten Größen wie George Shearing, Astor Piazzolla und Luiz Bonfá auf der Bühne. Am 11. Januar starb er mit 83 Jahren.
Klaus Hallhuber (†76): Schlaganfall riss Mode-Unternehmer aus dem Leben
Mit seinem Bekleidungs-Unternehmen “Hallhuber” machte sich Klaus Hallhuber 1977 einen Namen. Der Münchner hatte sein Geschäft zwar 1995 verkauft, doch er blieb dem Unternehmen bis zu seinem Tod verbunden. Wie “Bild” berichtet, konnte er sich von einem Schlaganfall nicht mehr erholen und starb am 11. Januar. Er hinterlässt seine drei Kinder Julia, Christopher und Liam.
Überraschender Tod von Andy Brehme (†63): “Plötzlich und unerwartet verstorben”
Mit nur 63 Jahren schied FC-Bayern-Legende Andy Brehme am 20. Januar aus dem Leben. Der Weltmeister von 1990 erlitt seiner Lebensgefährtin Susanne Schaefer zufolge einen plötzlichen Herzstillstand. Wie sein nur wenige Wochen zuvor verstorbener Vereinskollege Franz Beckenbauer hat sich auch Andy Brehme nach seiner Karriere als Spieler leidenschaftlich für den deutschen Fußball engagiert.
Münchner Kulturszene trauert um Bernhard Purin (†60)
Wien, Fürth oder München – Bernhard Purin setzte in der Kunst- und Kulturwelt wichtige Akzente als Experte für Judaica. Der Direktor des Jüdischen Museum München wurde weltweit für seine Arbeit und Expertise geschätzt. Er starb am 18. Februar im Alter von nur 60 Jahren. Kulturstaatsministerin Claudia Roth würdigte ihn mit den Worten: “Die Förderung jüdischer Kultur war nicht nur sein Beruf, sie war seine Leidenschaft.”
Alois Glück (†84): Seine Beisetzung wurde zum Trauerstaatsakt
Er war von 1994 bis 2007 Chef des mächtigen CSU-Bezirks Oberbayern und von 2003 bis 2008 Präsident des Bayerischen Landtags: Alois Glück formte als CSU-Politiker das heutige Bayern maßgeblich mit. Am 26. Februar schied er mit 84 Jahren aus dem Leben. Mit einem großen Trauerstaatsakt wurde er im Münchner Dom von zahlreichen Politikern wie Ilse Aigner und Markus Söder verabschiedet.
Fritz Wepper (†82) starb nur wenige Monate nach seinem Bruder Elmar
Fritz Wepper war ein Star der deutschen TV-Landschaft. Vor allem mit Rollen wie “Harry Klein” in “Derrick” oder “Wolfgang Wöller” in “Um Himmels Willen” wurde er zur Serien-Legende. Er starb am 25. März – knapp vier Monate nach dem überraschenden Tod seines Bruders Elmar.
Fritz Wepper fand seine letzte Ruhe im Familiengrab auf dem Winthirfriedhof in Neuhausen. “Der Himmel ist um eine fröhliche Seele reicher – und unsere Hauptstadt um einen großen Münchner ärmer”, sagte Münchens Hofjuwelier Maximilian Heiden auf der Beisetzung über seinen prominenten Freund.
Karin Srb (†67): Vater und Bruder trauern um Münchner Escada-Erbin
Ihre Mutter, die schwedische Modeschöpferin Margaretha Ley, gründete 1976 das Luxusmodeunternehmen Escada. Karin Srb war aber nicht nur Millionenerbin, sie galt auch als leidenschaftliche Kunstsammlerin und betrieb mit “Artsation” einen Online-Handel für moderne Kunst.
Im März wurde die 67-Jährige leblos in ihrer Wohnung in Bogenhausen aufgefunden. Todesursache soll laut Obduktionsergebnis der Rechtsmedizin Herzversagen gewesen sein. Sie hinterlässt ihren Vater Wolfgang Ley und Bruder Sven.
Michael Verhoeven (†85) war bereits in den Fünfzigern ein Kinderstar
Mit “Das fliegende Klassenzimmer” wurde Michael Verhoeven 1950 als Kinderschauspieler berühmt, doch vor allem als Regisseur und Produzent machte er sich später einen Namen. Er war verantwortlich für Filme wie “Die weiße Rose”, “Das schreckliche Mädchen” und “Mutter Courage”.
Im Alter von 85 Jahren erlag er am 22. April den Folgen einer kurzen, schweren Krankheit, wie seine Ehefrau Senta Berger und Sohn Simon Verhoeven mitteilten. Damit hat das deutsche Kino einen seiner großen Filmemacher verloren.
Ruth Maria Kubitschek (†92): Letzte Worte zu einem leisen Abschied
Mit Auftritten in Filmen wie “Lysistrata”, “Die Powenzbande” oder der Serie “Kir Royal” machte sich Ruth Maria Kubitschek einen Namen in der deutschen Filmlandschaft. Legendär war sie als “Spatzl” in “Monaco Franze”. Im Jahr 2013 spielte sie in “Frau Ella” ihre letzte Rolle und zog sich aus dem Business zurück. In ihrem letzten AZ-Interview schwärmte sie 2018 über ihr “wunderbares, reiches Leben”.
Am 1. Juni schloss Kubitschek ihre Augen für immer. Ihre letzten Worte seien einer Sprecherin zufolge gewesen: “Die Erde gab mir ein wunderschönes Zuhause auf dieser Welt. In tiefer Dankbarkeit wechsele ich in die andere Welt. Es gibt sie, Sie können es mir glauben.” Ruth Maria Kubitschek wurde 92 Jahre alt.
FC Bayern München trauert um Thomas Wilhelmi (†56): “Er war immer am Puls der Spieler”
17 Jahre sorgte Thomas Wilhelmi als Reha- und Konditionstrainer für das Wohl der Spieler des FC Bayern München. Im Juni verstarb er im Alter von 56 Jahren an den Folgen einer schweren Krankheit. “Thomas Wilhelmi hat den FC Bayern und seinen Beruf geliebt und gelebt”, schrieb Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen in einer Mitteilung des FC Bayern.
“Er war immer am Puls der Spieler und immer für sie da, vor allem während Verletzungsphasen, wenn Leistungssportler den meisten Zuspruch brauchen.”
Mit seiner Stimme machte Günter Zapf (†66) American Football in Deutschland groß
Vor allem Fans des American Footballs dürfte die Stimme von Günter Zapf bekannt gewesen sein. Der gebürtige Münchner war Kommentator von NFL-Spielen und war damit maßgeblich am wachsenden Erfolg der US-Profiliga in Deutschland beteiligt. Sein Tod am 24. Juni sorgte bei Familie, Freunden aber auch seinem Arbeitgeber für tiefe Trauer.
“Mit seiner unvergleichlichen Stimme brachte der Münchner den Fans seit Ende der 80er-Jahre den American Football ins Wohnzimmer, zuletzt bei Streamingdienst DAZN”, schrieb der Sender in einem X-Beitrag. Günter Zapf wurde 66 Jahre alt.
Hans Weiner (†73) wird beim FC Bayern “immer in Erinnerung” bleiben
Hans Weiner war zwar kein geborener Münchner, aber durch seine Zeit als Spieler beim FC Bayern dürfte er auch in der bayerischen Landeshauptstadt viele Fans gehabt haben. Von 1979 bis 1982 lief er für München auf den Platz und holte zwei Meistertitel (1980 und 1981). 2008 wurde bei ihm im Alter von 58 Jahren Parkinson diagnostiziert.
Lange Jahre kämpfte er gegen die Krankheit, doch am 21. August schloss er für immer seine Augen. Herbert Hainer nahm auf der Website des FC Bayerns Abschied: “Unser Club ist an der Seite seiner Frau Marita, den Kindern Nina und Dennis sowie allen Angehörigen. Wir werden Hans Weiner immer in Erinnerung behalten.”
Jacques Breuer (†67): Eine Stimme, die unvergessen bleibt
Mit seiner Stimme wird Jacques Breuer auch lange nach seinem Tod am 5. September unvergessen bleiben. Als Sprecher synchronisierte er unter anderem Viggo Mortensen, Lou Diamond Phillips oder Frank Grillo. Auch als Schauspieler feierte er Erfolge, spielte vor allem in Krimiserien wie “Derrick”, “Tatort” und “Hubert und Staller” mit. Breuer wurde 67 Jahre alt.
Franz Inselkammer (†88) war der “Bräu von Aying”
Der “Bräu von Aying”, wie Franz Inselkammer liebevoll genannt wurde, führte 50 Jahre die Familienbrauerei, bis sein Sohn Franz 2012 die Geschäfte übernahm. Doch nicht nur sein Bier, auch sein soziales Engagement hatte Einfluss auf die Gesellschaft. Er saß 36 Jahre im Gemeinderat in Aying und wurde für seine sozialen Projekte mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Am 20. September, nur einen Tag vor Eröffnung des 189. Oktoberfests, starb er mit 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.
Der “schwarze Riese” ist gegangen: Walter Zöller (†84) prägte München
Als CSU-Urgestein hat Walter Zöller während seiner 48-jährigen Laufbahn als Stadtrat München maßgeblich mitgestaltet – so lange wie kein anderer. Er war der erste Politiker, der bundesweit eine Zusammenarbeit von Grünen und CSU/CDU organisierte, was ihm die Spitznamen “Schwarzer Riese” und “heimlicher Oberbürgermeister” einbrachte.
Seine Amtszeit endete 2020 stiller als ihm lieb war, da ihm aufgrund der Coronapandemie ein pompöser Abschied verwehrt blieb. Im Alter von 84 Jahren verstarb er am 5. Oktober 2024. “Wir trauern um einen der ganz Großen der CSU München”, sagte Justizminister Georg Eisenreich zum Abschied. Im Münchner Stadtrat wird man ihn wohl noch lange nicht vergessen.
Als “Bohrer aus Bogenhausen” sorgte Dietmar “Didi” Küffer (†80) für strahlendes Lächeln
Er kümmerte sich um das perfekte Lächeln der Münchner Society und sorgte dafür, dass die Beißerchen der Promis weiß erstrahlten: Dietmar “Didi” Küffer, auch “Der Bohrer aus Bogenhausen” genannt, ist am 15. Oktober nach schwerer Krankheit gestorben. Bei der Beerdigung verabschiedeten sich VIPs wie Christian Schottenhamel, Axel Munz, Sabine Piller und Hugo Bachmaier vom Zahnarzt, der für sein herzliches Lachen bekannt war.
Filmemacher und Autor: Eckhart Schmidt wurde 85 Jahre alt
1982 sorgte Eckhart Schmidt mit seinem Film “Der Fan” für Furore. Der Streifen galt aufgrund von Nacktheit und Gewalt lange Zeit als Skandalwerk. Es folgten viele weitere. Der Filmdatenbank “IMDb” zufolge hat er bei 225 Produktionen Regie geführt – darunter fielen aber auch zahlreiche Kurzfilme. Am 24. Oktober starb er mit 85 Jahren.
Michaela May und Veronica Ferres trauern um Bobby Brederlow (†63)
Bobby Brederlow hat in Deutschland Geschichte geschrieben: Er war der erste deutsche Schauspieler mit Down-Syndrom und stand unter anderem mit Stars wie Uwe Ochsenknecht, Til Schweiger oder Veronica Ferres vor der Kamera. Wie sein Bruder mitteilte, verstarb er am 22. November. Bereits 2018 hatte er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er litt zuletzt an Demenz.
Auf seiner Trauerfeier erwiesen ihm seine Familie, Freunde und Kollegen die letzte Ehre, darunter auch Schauspielerin Michaela May. Veronica Ferres verabschiedete sich via Instagram mit rührenden Worten: “Danke, dass Du uns gezeigt hast, wie schön, bunt und einzigartig das Leben ist. Du hast uns auch gezeigt, dass jeder – unabhängig von Beeinträchtigen – das Recht hat, seine Träume zu leben.”
Lilly Forgách (†58): Ein Hirnschlag riss sie aus dem Leben
Der Tod von Lilly Forgách dürfte Familie, Freunde und Fans hart getroffen haben. Mit nur 58 Jahren starb sie an den Folgen eines Hirnschlags. Bereits im März erlitt die Schauspielerin, die vor allem für ihre Arbeit am Metropoltheater bekannt war, eine Hirnblutung. Im Herbst lag sie nach einer Operation für zwölf Wochen im Koma. Am 8. Dezember mussten sich ihre Liebsten für immer von Lilly Forgách verabschieden.
Sendlinger Kultwirtin Dagmar Ehlert: Bei ihr war jeder willkommen
Dagmar Ehlert war für über 20 Jahre die gute Seele ihres kultigen Nachtlokals “Bei Dagmar” in Sendling. Bei der Wirtin war jeder willkommen. Die Stammgäste kannte sie alle mit Namen. Mitte Dezember erlag sie einer kurzen, aber schweren Krankheit. Ihr Team teilte via Instagram mit: “Ruhe in Frieden Dagmar. Dein Lachen bleibt für immer. ‘Bei Dagmar’ bleibt bis auf Weiteres geschlossen.” Wie es in der Implerstraße weitergeht? Ungewiss!