Nach Anschlag in Magdeburg: Erhöhte Polizeipräsenz auf Münchner Weihnachtsmärkten | ABC-Z
München – In diesem Jahr setzt das Polizeipräsidium München auf ein bewährtes Sicherheitssystem für die Münchner Weihnachtsmärkte, das den Einsatz uniformierter Polizisten als auch Zivilbeamter umfasst.
Auch Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei, der Münchner Einsatzhundertschaften und der Taschendiebfahndung werden eingesetzt.
Nach Anschlag in Magdeburg: Polizei München erhöht Präsenz auf Weihnachtsmärkten
Nach dem tödlichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit mindestens fünf Toten und mehr als 200 Verletzten hat nun auch die Münchner Polizei die Präsenz auf den größeren Märkten im Stadtgebiet erhöht, wie die “Süddeutsche Zeitung” zunächst berichtete.
Dies betreffe insbesondere die Märkte in der Innenstadt. “Beamte mit Maschinenpistolen werden Sie auf den Christkindlmärkten aber eher nicht sehen”, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums.
Die Polizei soll in den nächsten Tagen vor dem Fest vermehrt Streife auf den Märkten gehen.
Polizeisprecher: Keine Hinweise auf erhöhte Gefährdungssituation
Auch auf den Zuwegen seien insbesondere am Marienplatz Einsatzfahrzeuge geparkt. So wolle die Polizei den Münchnerinnen und Münchnern signalisieren: Wir sind da.
Wie der Polizeisprecher betonte, gäbe es in München nach dem Anschlag in Magdeburg keine Hinweise auf eine konkret erhöhte Gefährdungssituation. Dies betonte auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
Vereinzelt sei Kritik an vermeintlich nicht ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen in München geäußert worden, so die “SZ”.
Das städtische Kreisverwaltungsreferat hat an besonders neuralgischen Punkten Annäherungshindernisse wie Pflanztröge und technische Sicherungen aufstellen lassen. Die Stadt beauftragte zudem einen privaten Sicherheitsdienst.
Polizei München: Sicherheitsvorkehrungen “haben sich sehr bewährt”
“Die Videoüberwachung am Marienplatz und in der Fußgängerzone während des Christkindlmarktes hat sich in den letzten Jahren sehr bewährt”, hieß es bereits im Vorfeld aus dem Präsidium. 17 Sicherheitskameras seien an verschiedenen Standorten angebracht.
OB Dieter Reiter (SPD) schrieb am Mittag, zu den Tathintergründen in Magdeburg sei ihm bislang zu wenig bekannt, er wolle nicht spekulieren. “Doch welcher Hass auch immer den Täter angetrieben hat: Diese brutale Gewalt an Unschuldigen ist durch absolut nichts zu rechtfertigen.”
Die Einführung eines Verbots für Messer und anderen gefährlichen Gegenständen ist die größte Änderung gegenüber den Vorjahren. Dafür macht die Polizei Taschen- und Personenkontrollen. Verbotene Gegenstände können konfisziert und Platzverweise gegen die Besitzer verhängt werden.
Münchnerinnen und Münchner zeigten sich – insbesondere auch wegen des Terroranschlags am Münchner OEZ im Juli 2016, zu dem einige Menschen Parallelen zögen – entsetzt und in Trauer über jüngste Ereignisse.