Warnhinweis unberücksichtigt?: Saudi-Arabien beantragte Auslieferung von Taleb A. | ABC-Z
Warnhinweis ignoriert?
Saudi-Arabien beantragte Auslieferung von Taleb A.
21.12.2024, 14:42 Uhr
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Hätte der Anschlag von Magdeburg verhindert werden können? Saudischen Sicherheitskreisen zufolge warnte Riad Deutschland vor Taleb A., dem Todesfahrer vom Weihnachtsmarkt. Allerdings soll es keine Reaktion gegeben haben.
Saudi-Arabien hat Deutschland saudischen Sicherheitskreisen zufolge vor dem Täter der Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, Taleb A., gewarnt. Das Königreich habe seine Auslieferung beantragt, darauf habe Deutschland nicht reagiert, hieß es.
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Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gab es vor rund einem Jahr eine Art Warnhinweis zu dem Mann an die deutschen Behörden. Auch Reuters berichtet von einem Insider, der die Behörden in Deutschland gewarnt habe. Wie der “Spiegel” schreibt, sollen in jüngerer Vergangenheit insgesamt drei Warnhinweise aus Riad an Deutschland ergangen sein. Welche konkreten Inhalte diese enthielten, ist dem Bericht zufolge noch unklar.
Auf X teilte ein Redakteur der “Welt” eine E-Mail, mit der eine Frau aus Saudi-Arabien die deutschen Behörden warnen wollte. Die Mail sei jedoch nicht an die Berliner Polizei gesandt worden, sondern an eine Polizeistation in der 7500-Einwohner-Gemeinde Berlin in New Jersey. Auf X gibt es auch Berichte darüber, dass die Frau vergeblich versucht haben soll, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zu kontaktieren.
Der Mann, der 2006 nach Deutschland kam, stammt aus der Stadt Al-Hofuf im Osten Saudi-Arabiens und soll Schiit sein. Nur etwa zehn Prozent der Bevölkerung in dem mehrheitlich sunnitischen Land sind schiitisch. Es gibt immer wieder Berichte über Diskriminierungen gegenüber Schiiten im Land.
Gegner des Herrscherhauses sind sich durchaus bewusst, dass sie auch im Ausland weiter auf dem Radar der Behörden ihres Heimatlandes sind – spätestens seit dem Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul. US-Geheimdienste sehen den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman als Drahtzieher hinter der Tat. Das Königshaus weist das zurück.