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Streit in München: Verfeindete Großfamilie geht mit Macheten und Pistolen aufeinander los | ABC-Z

München – Wenn Eltern sich trennen, dann wird oft um zwei Dinge erbittert gestritten: um die Kinder und um Geld. Im Normalfall passiert das mithilfe von Anwälten vor dem Familiengericht. Eine Großfamilie in München entschied sich für eine eher archaische Methode zur Konfliktlösung.

15 Personen stürmen ein Haus

Als der Sohn der einen Familie die Tochter der anderen heiratete, war die Freude groß. Doch die Feierlaune der Großfamilie ist längst verflogen, das Eheglück gescheitert. Das Paar trennte sich und damit begann der Streit.  So richtig hoch kochte der Konflikt Ende November, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Da kreuzten von einem Mehrfamilienhaus im Münchner Osten mehrere Autos aus. Etwa 15 Personen, einige bewaffnet mit Macheten, Äxten, Baseballschlägern und auch Schreckschuss- und Gaswaffen, stürmten in das Haus. Sie wollten in die Wohnung der gegnerischen Familie.

Tumultartige Szenen im Treppenhaus

Dabei ging es um finanzielle Forderungen, “denen man Nachdruck verleihen wollte”, sagt Hans-Peter Chloupek, Chef des ermittelnden Kommissariats K33. Genauer gesagt ging es um den Unterhalt für das Kind. Mehr als 100.000 Euro forderte die Familie der Mutter, “damit die Zukunft des Kleinkindes langfristig gesichert ist”, so der Chef von K33.

Belagerer fliehen vor der Polizei

Die belagerte Familie, offenbar in Unterzahl, verständigte den Polizeinotruf. Etliche Streifenwagen fuhren zu der angegebenen Adresse. Im Treppenhaus muss es zu tumultartigen Szenen gekommen sein, bei denen offenbar auch die Schreckschusswaffen zum Einsatz kamen. Zum Glück hielt die Wohnungstüre dem Ansturm der Belagerer so lange stand, bis die Polizei eintraf. Die Belagerer verschwanden. Sechs an der Aktion beteiligte Männer konnten identifiziert werden. Gegen die Gruppe ermittelt K33 wegen schweren Landfriedensbruchs sowie räuberischer Erpressung. 

Razzia in Häusern in München, Puchheim und Gersthofen

Am vergangenen Donnerstag statteten die Ermittler dem angriffslustigen Familienzweig einen Besuch ab. Mit richterlichem Beschluss durchsuchten die Beamten mehrere Wohnungen in München, Puchheim und in Gersthofen bei Augsburg. Vier der Verdächtigen im Alter zwischen 28 und 54 Jahren waren nach Polizeiinformationen zu Hause. Sie befinden sich inzwischen wieder auf freiem Fuß. Zwei Familienmitglieder waren offenbar abgetaucht. Die übrigen am Sturm auf die gegnerische Großfamilie beteiligten Personen sind noch nicht identifiziert.

Jede Menge Geld und Waffen

Bei der Durchsuchung der Wohnungen wurden Waffen gefunden, die offenbar beim Sturm auf die gegnerische Familie im November verwendet worden waren. Sichergestellt wurden, wie ein Polizeisprecher mitteilte, Macheten, Baseballschläger, Äxte sowie mehrere erlaubnisfreie Schusswaffen, beispielsweise Gas- und Schreckschusspistolen.

Offenbar auch Diebesgut gefunden

Darüber hinaus stellten die Beamten eine größere Menge Bargeld, verschiedene Wertgegenstände und zahlreiche Fahrzeugschlüssel, bei denen ein Zusammenhang mit Straftaten nahe liegt, sowie augenscheinliches Diebesgut sicher. Die Einziehung der verwendeten Fahrzeuge wird geprüft. 

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