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Marktbericht: Deutscher Aktienindex-Anleger haben Grund zur Vorsicht | ABC-Z


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Stand: 16.12.2024 07:33 Uhr

Der DAX dürfte zunächst keine großen Sprünge machen. Immerhin sind die Kurse in der Jahresendrally schon weit vorgeprescht. Auch die anstehende Fed-Sitzung mahnt zur Zurückhaltung.

Zu Beginn der letzten vollen Handelswoche des Jahres zeichnet sich ein verhaltener DAX-Start ab. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex zu Stunde nur wenige Punkte über seinem XETRA-Schlusskurs vom Freitagabend bei knapp 20.406 Zählern.

Vor dem Wochenende hatte der DAX seine Bestmarke zwar anfangs noch um einige Punkte nach oben geschraubt auf knapp 20.523 Punkte, hatte dann aber alle Gewinne abgegeben und 0,1 Prozent im Minus geschlossen. Mit einem Jahresplus von rund 22 Prozent scheinen sich viele Anleger zufriedenzugeben.

Aus technischer Perspektive mahnt der Turnaround der Kurse nach dem Rekordhoch zur Vorsicht, ist er doch bestenfalls ein Zeichen, dass dem DAX die Puste auszugehen droht. Im schlechtesten Falle wäre er sogar ein Hinweis auf einen Fehlausbruch auf der Oberseite.

Dabei machen sich die Kaufargumente auch aus fundamentaler Perspektive zunehmend rar. Steigende Anleiherenditen und die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch sorgen für Zurückhaltung unter den Anlegern.

Frische Konjunkturdaten aus China sind am Morgen durchwachsen ausgefallen. So war die Industrieproduktion im November zwar stärker als erwartet gestiegen, die Einzelhandelsumsätze blieben jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Entsprechend vorsichtig agieren die Anleger an den asiatischen Aktienmärkten. In Tokio liegt der 225 Werte umfassende Leitindex Nikkei im späten Handel 0,2 Prozent tiefer bei 39.411 Punkten. Die Börse in Shanghai tendiert seitwärts, während der CSI 300 mit den wichtigsten Werten der Börsen in Shanghai und Shenzhen um 0,5 Prozent nachgibt.

Die US-Börsen hatten am Freitag eine Verschnaufpause eingelegt. Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 43.828 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 notierte kaum verändert bei 6.051 Punkten, und der technologielastige Nasdaq stagnierte bei 19.926 Stellen.

Im frühen Devisenhandel steht der Dollar etwas unter Druck. Parallel dazu kann der Euro die Marke von 1,05 Dollar zurückerobern. Die europäische Gemeinschaftswährung liegt am Morgen bei 1,051 Dollar. Der Goldpreis tendiert bei knapp 2.562 Dollar je Feinunze seitwärts.

Am Rohstoffmarkt verbilligt sich das Rohöl der Nordseesorte Brent um 0,3 Prozent auf 74,25 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notiert 0,5 Prozent schwächer bei 70,95 Dollar. Der Rückgang wurde durch Befürchtungen begrenzt, dass es im Falle weiterer US-Sanktionen gegen die Hauptlieferanten Russland und Iran zu Lieferausfällen kommen könnte.

Der Bitcoin ist auf ein neues Allzeithoch von über 106.000 Dollar gestiegen. Auslöser waren Äußerungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der Pläne für eine strategische Bitcoin-Reserve der USA andeutete. Die weltweit bekannteste Kryptowährung erreichte in den frühen Morgenstunden asiatischer Zeit einen Spitzenwert von 106.533 Dollar.

Im DAX steht die VW-Aktie im Fokus. In Hannover kommen heute VW und IG Metall zu ihrer womöglich entscheidenden Tarifrunde zusammen. Mit einem zweitägigen Verhandlungsmarathon wollen beide Seiten versuchen, den Tarifstreit noch vor Weihnachten beizulegen. Die Positionen liegen aber noch weit auseinander.

Die Volkswagen-Eigentümerholding Porsche SE muss voraussichtlich Milliarden auf ihre Beteiligungen an VW und dem Sportwagenhersteller Porsche AG abschreiben. Das Unternehmen rechnet daher nun mit einem erheblichen Verlust nach Steuern. Bislang hatte Porsche SE ein Konzernergebnis nach Steuern von plus 2,4 Milliarden bis 4,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Der Wohnungskonzern Vonovia hat die Abfindung der außenstehenden Aktionäre von Deutsche Wohnen im Rahmen des geplanten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages festgelegt. Deutsche-Wohnen-Anteilseigner sollen je Deutsche-Wohnen-Aktie 0,7947 Aktien von Vonovia plus eine jährliche Ausgleichszahlung von brutto 1,22 Euro je Papier bekommen.

Das für seine Abnehmspritzen bekannte Pharmaunternehmen Novo Nordisk will mit einem Milliardendeal seine Kapazitäten ausbauen. Das Unternehmen stellt unter anderem die Diabetes- und Diätmittel Ozempic und Wegovy her. Nun will es drei Abfüllanlagen in den USA, Italien und Belgien übernehmen. Die Übernahme des US-Unternehmens Catalent könne “in den kommenden Tagen” abgeschlossen werden.

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