Wie die Redaktion der Berliner Morgenpost auf Ideen kommt | ABC-Z
Berlin. Ab dem 18. Dezember erscheint die Printausgabe im rheinischen Format und mit erweitertem Angebot. Ein Blick in die Werkstatt.
Der 27. August dieses Jahres, ein Dienstag, schien für die Redaktion der Berliner Morgenpost zunächst ein ganz normaler Arbeitstag zu werden. Ab 8 Uhr morgens füllten sich langsam die Schreibtische unseres Großraumbüros an der Friedrichstraße, um 9 Uhr kam das Lokalressort zur Frühkonferenz zusammen. Die wichtigsten Themen des Tages wehten durch den Raum, darunter die Streichung von Ryanair-Flügen am BER, die Forderung der Berliner Grünen nach einer Pappbecher-Steuer oder die Einsatzbilanz der Fahrradstaffel der Berliner Polizei. Der Vorschlag unseres Reinickendorf-Reporters Dirk Krampitz erregte zunächst kein besonderes Aufsehen: Es gebe da wohl einigen Ärger beim American Football Club Berlin Adler, erzählte er. Da würde er gern einmal näher hinsehen.
Das tat er dann auch und landete einen Volltreffer. Dirk Krampitz‘ fortgesetzte Berichterstattung über die Berlin Adler zählt zu den größten Erfolgen, über die sich unsere Redaktion in diesem Jahr freuen konnte. Mit Online-Werkzeugen wie dem sogenannten Redaktionsdashboard können wir in Echtzeit nachvollziehen, wie viele Leserinnen und Leser sich für unser redaktionelles Angebot interessieren – genauer: wie viele einen Artikel anklicken und wie viele dafür ein Abonnement abschließen. Die Zahlen aus Reinickendorf waren dabei so überwältigend, dass wir nicht nur lange am Ball blieben, sondern auch grundsätzlicher zu diskutieren begannen: Verbarg sich dahinter vielleicht ein größerer Themenkomplex, den wir näher beleuchten sollten?
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Diese Frage war umso spannender, weil Veränderungen ins Haus stehen. Ab dem 18. Dezember erscheint die traditionsreichste Zeitung der Stadt im handlicheren rheinischen Format. Zugleich werden wir unser Angebot erweitern: Die Berliner Morgenpost möchte noch intensiver und näher aus dem täglichen Leben in der Stadt berichten. Aber worüber? Das Zahlen-Feedback aus dem digitalen Raum kann dabei eine erste Anregung sein, aber sie ist natürlich nicht die einzige. Ebenso wichtig sind die Vorschläge unserer Leserinnen und Leser, die uns täglich auf dem Weg von Zuschriften erreichen, für die wir aber auch den Leserbeirat ins Leben gerufen haben. Und dann gibt es noch das Brainstorming in großer Runde, zu dem alle Mitglieder der Redaktion eingeladen sind, von der Sportreporterin über den Grafiker bis zum Opernkritiker: Was fehlt uns? Wo können wir besser werden, was wollten wir immer schon einmal lesen, hinterfragt sehen oder anschaulich erklärt bekommen?
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Auf diesen Wegen kamen die Ideen für die neue Berliner Morgenpost zustande, die wir Ihnen in den nächsten Tagen noch genauer vorstellen werden. Eine kann aber jetzt schon verraten werden: Das Vereinsleben in der Stadt und das vielfältige Engagement der Berlinerinnen und Berliner für „ihren“ Verein wird in Zukunft einen weiteren Schwerpunkt unserer Berichterstattung bilden – von den Kleingärtnern bis zu den Tierfreunden, von der Jugend bis zu den Senioren. Eine schöne Aufgabe für die Reporterinnen und Reporter, die für die Morgenpost täglich aus allen zwölf Bezirken berichten. Sie dürfen gespannt sein, wir freuen uns darauf!
Um alle Fragen zum Formatwechsel zu beantworten, haben wir ein Lesertelefon eingerichtet. Am 18. und am 19. Dezember können Sie uns unter (030) 200 978 300 jeweils von 11-13 Uhr und 14-16 Uhr erreichen, um Anregungen und Kritik loszuwerden. Mitglieder der Chefredaktion, der Redaktion und des Verlags beantworten Ihre Fragen. Rufen Sie gern an.