Vorrücken in Syrien: Israels Armee soll 25 Kilometer vor Damaskus stehen | ABC-Z
Vorrücken in Syrien
Israels Armee soll 25 Kilometer vor Damaskus stehen
10.12.2024, 09:58 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Nach schweren Angriffen aus der Luft sollen israelische Truppen auch am Boden in Syrien aktiv sein. Berichten zufolge stehen sie nicht mehr weit entfernt von der Hauptstadt Damaskus. Möglicherweise will das Militär weitere Ziele ausschalten, die eine Bedrohung darstellen könnten.
Israelische Soldaten wollen nach Angaben eines Militärvertreters eine Pufferzone in Syrien einnehmen. Zudem sollten “ein paar weitere Stellen, die von strategischer Bedeutung sind”, erobert werden, verlautete aus Militärkreisen. Eine Gewährsperson bezeichnete Berichte über eine größere israelische Invasion als Gerüchte.
Nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hatte Israel Soldaten in eine Pufferzone entsandt, die nach dem Nahost-Krieg 1973 eingerichtet wurde. Israel sprach von einer temporären Maßnahme, die dazu diene, Angriffe zu verhindern. Eine Vereinbarung aus dem Jahr 1974 zu der Zone sei gescheitert, syrische Soldaten hätten sich von ihren Posten zurückgezogen, hieß es.
Der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdurrahman, und der Fernsehsender Al-Majadin berichteten, israelische Soldaten hätten inzwischen einen Teil auf der syrischen Seite der Grenze zum Libanon unter ihrer Kontrolle. Israelische Soldaten sollen sich etwa 25 Kilometer südwestlich von Damaskus aufhalten. Ägypten und Saudi-Arabien haben den Vorstoß Israels kritisiert. Das Land nutze die Situation in Syrien aus und verstoße gegen das Völkerrecht.
Die Nachrichtenagentur Reuters sprach unter Berufung auf eine syrische Sicherheitsquellen sogar von nur 10 Kilometern, die israelische Truppen vor Damaskus stehen sollen. Die Armee habe den Ort Katana erreicht, hieß es. Die israelischen Streitkräfte bestritten dies jedoch gegenüber Sky News.
Luftangriffe auf Chemiewaffen und Langstreckenraketen
Israel hat in den vergangenen Tagen bei Luftangriffen in Syrien eigenen Angaben zufolge mutmaßliche Chemiewaffen und Langstreckenraketen ins Visier genommen. Seit dem Sturz Assads habe die israelische Luftwaffe mehr als 300 Luftangriffe gegen Forschungszentren, Waffenlager und militärische Infrastruktur in Syrien ausgeführt, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Angegriffen worden sei auch ein Marinestützpunkt an der Mittelmeerküste. In der Nacht zum Dienstag wurden Journalisten der Nachrichtenagentur AP in der syrischen Hauptstadt Damaskus Zeuge heftiger Luftangriffe in der Gegend. Aktivisten veröffentlichten Fotos im Internet, wonach Raketenwerfer, Hubschrauber und Kriegsflugzeuge zerstört wurden.