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Schalkes Geschenke reichen HSV nicht zum Heimsieg – Pfiffe in Hamburg | ABC-Z

In Hamburg kippt die Stimmung. Der ambitionierte HSV verspielte gegen Schalke 04 eine 2:0-Führung. Die Gelsenkirchener leisteten sich zunächst katastrophale Fehler und schienen unter die Räder zu kommen, bewiesen dann aber Moral.

Der Hamburger SV bleibt auch im vierten Spiel in der 2. Fußball-Bundesliga nacheinander sieglos und damit in der Krise. Im Duell der problembeladenen Traditionsvereine kamen die Hanseaten gegen den FC Schalke 04 verdientermaßen nicht über ein 2:2 (2:0) hinaus. Die Fans kritisierten die Leistung mit einem Pfeifkonzert.

„Die erste Halbzeit war sehr gut. So hatten wir uns das vorgestellt. Nach dem 2:1 sah es zehn, zwölf Minuten sehr wild aus. Das Ergebnis täuscht über die Leistung hinweg, die die Jungs über weite Strecken gezeigt haben“, sagte HSV-Trainer Steffen Baumgart, der nicht in Panik verfällt: „Wir müssen dranbleiben und jetzt nicht jede Woche die weißen Fahnen hissen. Dass wir das Spiel gewinnen können, zeigen wir. Nur machen wir es nicht. Wir haben im Moment aber auch Scheiße an den Hacken.“

Für seine Mannschaft beträgt der Abstand auf die Tabellenspitze zwar nur vier Punkte, doch das Remis der unsicheren Norddeutschen, die zu den Aufstiegskandidaten zählen, war deutlich zu wenig. Die Schalker sind zwei Punkte von der Abstiegszone entfernt. „Zusammen mit dem Sieg in Regensburg gibt uns das Selbstvertrauen“, sagte Schalkes Stürmer Kenan Karaman.

Sommer-Neuzugang Marco Richter (29. Minute) und Ransford-Yeboah Königsdörffer (30.) erzielten zunächst die Treffer für die Norddeutschen im Volksparkstadion, die Atmosphäre war fesselnd. Amin Younes (57.) und Karaman (74.) schockten den HSV und seine Anhänger.

Heekeren und Schallenberg patzen

57.000 Zuschauer, Flutlicht, zwei Traditionsclubs: Die Rahmenbedingungen der Partie waren zumindest erstligareif. Doch die favorisierten Norddeutschen taten sich nach dem schwungvollen Start erst schwer. Die taktisch gut eingestellte Abwehr der Gäste parierte die zaghaften Angriffsversuche mühelos.

Die Gastgeber benötigten eine aussichtsreiche Standardsituation. Und sie kam. Marco Richter erlöste den HSV und den eigenen Anhang im Volkspark per Freistoß. Gegen die Laufrichtung von Justin Heekeren platzierte er den Schuss in der Torwartecke ins Netz. Die Hamburger legten sofort nach: Königsdörffer nutzte einen fürchterlichen Rückpass von S04-Abwehrspieler Ron Schallenberg auf Torwart Justin Heekeren aus und erhöhte nur eine Minute später.

„Das 0:2 darf niemals passieren. Wir schenken dem HSV das Tor“, sagte Karaman nach dem Spiel: „Ich wurde dann in der Pause sehr, sehr laut und habe die Truppe wachgerüttelt. Danach sind wir dann vorne sehr gut draufgegangen, haben das Spiel dominiert und wurden belohnt. Die Reaktion finde ich gut.“

Die Schalker bemühten sich nach dem doppelten Rückschlag zwar etwas. Insgesamt erspielten sich die Gäste zu wenig Torchancen. Doch für die erhöhten Bemühungen belohnten sie sich in der zweiten Hälfte.

Amin Younes profitierte von einem unsauber geklärten Ball von HSV-Kapitän Sebastian Schonlau und brachte die Schalker mit seinem Treffer dem Remis näher. Die Schalker wurden immer besser. Nach dem Abseitstreffer durch Sylla sorgte Karaman mit seinem Tor für den verdienten Ausgleich.

„Es war eine sehr gute erste Halbzeit. Wir haben Schalke gut unter Druck gesetzt. Das zweite Tor spricht für sich, mit welcher Wucht wir das erzwingen“, sagte Stürmer Davie Selke. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann 30 Minuten kein gutes Gesicht gezeigt. Das Ergebnis ist dann natürlich enttäuschend.“

lwö

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