Haftbefehle des Strafgerichtshofs: Warum der Haftbefehl gegen Netanjahu polarisiert | ABC-Z
Die jüngste Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag spaltet die internationale Gemeinschaft: Wegen des Verdachts auf Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gazakrieg hat das Gericht am Donnerstag Haftbefehle gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und seinen früheren Verteidigungsminister Joaw Galant erlassen. Während die Türkei, der Iran und die Palästinensische Autonomiebehörde die Entscheidung begrüßen, üben vor allem die USA, der engste Verbündete Israels, Kritik. US-Präsident Joe Biden bezeichnete den Beschluss als “empörend”. Aus dem Weißen Haus hieß es zudem, die USA würden den Haftbefehl gegen Netanjahu nicht vollstrecken. Ähnlich positionierte sich der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán, der Netanjahu sogar demonstrativ zu einem Besuch einlud. Einzelne Länder wie die Niederlande, Kanada, Slowenien und Spanien kündigten hingegen an, die Haftbefehle anerkennen zu wollen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell pflichtete ihnen bei: “Die Entscheidung des Gerichtshofs muss respektiert und umgesetzt werden.” Die Bundesregierung zeigt sich bislang noch unentschlossen, wie sie mit dem Haftbefehl gegen Netanjahu umgehen will. Martin Klingst kennt sich aus mit dem IStGH und hat für ZEIT ONLINE bereits zu den Genozidvorwürfen gegen Israel recherchiert. Im Podcast ordnet er ein, warum sich die Bundesregierung bisher so zurückhaltend positioniert.
Gold boomt: In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Goldpreis mehr als verdoppelt – auf über 80 Euro pro Gramm. In reichen Ländern wird massiv in Gold investiert. Das Edelmetall gilt als beständige Geldanlage, inflationssicher, krisen- und kriegsresistent. Doch wo genau das Gold herkommt, lässt sich oft gar nicht so leicht nachvollziehen. Ein Fünftel des weltweiten Goldes kommt aus “handwerklichem Kleinbergbau” – und nicht überall erfolgt der Goldabbau legal. In rund 70 Ländern weltweit wird Gold geschürft, vielerorts völlig unreguliert. In Französisch-Guayana etwa werden jährlich schätzungsweise acht Tonnen Gold illegal produziert, und nur eine Tonne legal. Wie kann es sein, dass solches illegales Gold bei uns ganz legal verkauft wird? Fabian Federl hat für ZEIT ONLINE die Spur des Goldes von Französisch-Guayana über Dubai bis nach Hannover verfolgt. Im Podcast berichtet er von seiner Begegnung mit illegalen Goldwäschern im Amazonasgebiet und analysiert, was ihre Arbeit so gefährlich macht.
Und sonst so? Merkels Reaktion auf den Ampelbruch: “Männer!”
Moderation und Produktion: Lisa Caspari
Redaktion: Helena Schmidt
Mitarbeit: Lisa Pausch, Henrike Hartmann
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