Forschungsbetrug: Gino verliert gegen Harvard | ABC-Z
Gino verteidigte sich im Verfahren mit dem Hinweis, jemand anderes müsse die Daten gefälscht haben. Dies wurde von der Prüfungskommission allerdings für unplausibel gehalten. Im Juni 2023 wurde Gino für zwei Jahre unbezahlt freigestellt. Den Campus darf sie seitdem nicht mehr betreten. Sie klagte dagegen und auch gegen „Data Colada“, forderte insgesamt 25 Millionen Euro wegen falscher Anschuldigungen und geschlechtsspezifischer Diskriminierung. Nun fiel die Entscheidung: Die Klage gegen „Data Colada“ scheiterte komplett. Auch die Klage gegen Harvard und den Dekan scheiterte teilweise, über einen Vorwurf wurde nur aus formalen Gründen noch nicht entschieden. „Data Colada“-Aktivist Joseph Simmons schrieb auf der Plattform X: „Diejenigen, die daran arbeiten, Wissenschaft zu korrigieren, können heute Nacht besser schlafen. Diejenigen, die nicht wollen, dass etwas korrigiert wird; nun, es ist mir egal, wie sie schlafen.“ Gino hatte sich zuletzt im März zu dem Fall geäußert und gesagt, sie habe keine Fälschungen begangen. Auf Linkedin postet sie inzwischen wieder zu fachlichen Themen ihres Wissenschaftsbereichs. Plagiatsexpertin Debora Weber-Wulff von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin sagte der F.A.Z.: „Die Harvard Business School muss sich fragen lassen, wieso Plagiate und Datenfälschungen in ihren Forschungsgruppen entstehen können, ohne intern aufzufallen.“