Pentagonleck: 22-Jähriger wegen Pentagon-Leaks zu Haftstrafe verurteilt | ABC-Z
Wegen der Weitergabe streng geheimer Militärdokumente zum Ukrainekrieg hat ein US-Bundesgericht gegen ein Mitglied der Nationalgarde des Staats Massachusetts 15 Jahren Haft verhängt. Jack Teixeira hatte eingeräumt, zum Teil als streng geheim eingestufte Informationen illegal gesammelt und diese in einem Chatroom auf der bei Videospielern beliebten Internetplattform Discord mit anderen Nutzern geteilt zu haben. Der 22-Jährige hatte sich bereit im März schuldig bekannt, in sechs Fällen geheime Informationen vorsätzlich aufbewahrt und weitergegeben zu haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte erst 17 Jahre Haft für Teixeira gefordert und argumentiert, dass er einen der erheblichsten und folgenschwersten Verstöße gegen den sogenannten Espionage Act – ein Bundesgesetz gegen Spionage – in der US-Geschichte begangen habe.
Verteidigung: Teixera hat “furchtbare Entscheidung” getroffen
Die Verteidigung strebte eine Gefängnisstrafe von elf Jahren an. Die Anwälte räumten ein, dass ihr Mandant “eine furchtbare Entscheidung getroffen” habe, die er über 14 Monate hinweg wiederholt habe. Doch habe Teixeira mit seinen Aktionen zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt, den USA zu schaden.
In der Anhörung in Boston bat er um Entschuldigung. Ihm tue der Schaden leid, den er angerichtet habe, sagte er. Er habe Freunde, Familienangehörige und Menschen im Ausland in einen “Strudel” gerissen. Er verstehe, dass er nun die Verantwortung und die Konsequenzen alleine schultern müsse. Das Urteil nahm er regungslos auf.
Der Fall warf die Frage auf, ob die USA in der Lage sind, vertrauliche Inhalte zu schützen. Die Regierung von Präsident Joe Biden hatte zudem in der Folge Mühe, die diplomatischen und militärischen Folgen der Affäre einzufangen.