Geopolitik

Olaf Scholz: Der kühle Geist und das MAGA-Ego | ABC-Z

Ein schüchterner Kanzler trifft auf einen aufbrausenden US-Präsidenten, kann das klappen? Zumindest hat Scholz gezeigt, dass er unkonventionelle Methoden nicht schreckt.

Wie kämen die beiden wohl miteinander aus? Donal Trump (links) und Noch-Kanzler Olaf Scholz

© Doug Mills/​NYT/​Redux; Hans Christian Plambeck/​laif

Man liegt wahrscheinlich nicht falsch, wenn man feststellt,
dass sich Olaf Scholz einen anderen Wahlausgang gewünscht hätte. Der Kanzler
hat sich nicht offen für einen der beiden Kandidaten ausgesprochen, aber die
SPD und die amerikanischen Demokraten begreifen sich als
ideologische Verbündete, Biden und Scholz kennen und schätzen sich. Scholz
hat seine von vielen Experten kritisierte Rentenpolitik einmal mit dem Argument
verteidigt, man müsse für stabile Renten sorgen, wenn man “keine Trumps in
Deutschland” haben wolle.

Dennoch haben sich Scholz und Trump bereits persönlich
getroffen. Das erste Mal 2017 beim G-20-Gipfel in Hamburg, Scholz war damals Bürgermeister
der Hansestadt und empfing Trump und seine Frau Melania auf dem Rollfeld des
Hamburger Flughafens. Es gab noch zwei weitere Treffen bei den G-20-Treffen in
Buenos Aires (2018) und Osaka (2019), an denen Scholz in Begleitung von Angela Merkel teilnahm. Was sich über den Inhalt dieser Gespräche in Erfahrung bringen
lässt: Man tauschte ein paar Höflichkeiten und allgemeine Beobachtungen aus, Staatsgeheimnisse
kamen nicht zur Sprache.

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