Neue Vorwürfe um Alfons Schuhbeck ‒ Pasta-Brüder sind empört: “Sehen wir nicht ein” | ABC-Z
Die Schlagzeilen um Alfons Schuhbeck (75) wollen nicht abreißen: Während der Gastronom seine Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten absitzt, belasten ihn neue Vorwürfe zusätzlich. Offenbar hat der 75-Jährige nicht nur Steuern hinterzogen, sondern sich in mehreren Fällen der Insolvenzverschleppung schuldig gemacht. Schuhbecks Insolvenzverwalter Max Liebig fordert nun Rückzahlungen von einstigen Geschäftspartnern des Kochs – doch die betroffenen Unternehmen setzen sich zur Wehr. In der AZ sprechen jetzt die Pasta-Brüder aus der Oberpfalz.
“Als es überall in der Zeitung stand”: Pasta-Familienunternehmen von Alfons Schuhbecks Insolvenz kalt erwischt
Gianluca und Giorgio Vasciarelli betreiben in Sinzing bei Regensburg das Pasta-Unternehmen “Il Golosone”. Jahrelang verband die Brüder eine Geschäftsbeziehung mit Alfons Schuhbeck. Sie belieferten seine Firmen mit hochwertigen Bio-Nudeln. Letztendlich blieben die Italiener aber auf unbezahlten Rechnungen in Höhe von 10.000 Euro sitzen. Doch damit nicht genug: Schuhbecks Insolvenzverwalter fordert nun eine Rückzahlung von den Vasciarellis. Stolze 23.000 Euro sollen die Pasta-Brüder blechen. Basta!
Angeblich hätten die Brüder zum Zeitpunkt der Aufträge längst von der Zahlungsunfähigkeit des einstigen Starkochs gewusst, weshalb sie nun von Insolvenzverwalter Liebig zur Kasse gebeten werden. Eine Rückforderung von bezahlten Rechnungen ist bei einer Insolvenzanfechtung möglich.
Giorgio Vasciarelli widerspricht und erzählt der AZ jedoch, wie kalt ihn die Pleite-Nachrichten erwischt hätten: “Wir haben von Schuhbecks Insolvenz erfahren, als es überall in der Zeitung stand. Und es sind mehrere Firmen betroffen, die alle vorher nichts gewusst haben.”
“Wir sind sehr enttäuscht”: Vasciarelli-Brüder von Schuhbeck-Skandal schockiert
Im Gespräch mit der AZ packt Giorgio Vasciarelli über seine große Enttäuschung aus: “Mein Bruder hatte sogar ein freundschaftliches, oder zumindest gutes Verhältnis zu den Mitarbeitern von Schuhbeck. Doch auch sie haben uns nicht gesagt, dass die Firma zahlungsunfähig ist.”
Entgegenkommen: Pasta-Brüder würden auf Rechnungszahlungen verzichten
Die Brüder haben für Alfons Schuhbecks Machenschaften kein Verständnis und setzen sich gegen die Forderungen zur Wehr: “Wir sind sehr enttäuscht. Meinetwegen verzichten wir auf die Rechnungszahlungen, aber die Zahlungen an den Insolvenzverwalter sehen wir nicht ein. Das ist unsere Existenz, die auf dem Spiel steht. Schuhbeck war nicht der einzige Unternehmer, der unter der Corona-Zeit gelitten hat.”
“Wir warten jeden Tag”: Bislang keine Neuigkeiten im Insolvenzstreit um Alfons Schuhbeck
Ein aufgebrachter Giorgio Vasciarelli schildert in der AZ, wie es für ihn und seinen Bruder weitergehen könne: “Wir versuchen, uns mit anderen Betroffenen einen Anwalt zu nehmen, um die Kosten zu teilen.” Doch seitdem der BR kürzlich über den Fall berichtet hatte, sei nichts mehr passiert, so Vasciarelli: “Momentan gibt es keine Neuigkeiten. Wir warten selbst jeden Tag auf neue Entwicklungen.”
Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der Insolvenzverwalter Max Liebig hatten sich auf Anfrage des BR nicht zu der Thematik äußern wollen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich die Parteien einig werden.