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Freising: Und es hat “Zoom” gemacht – Freising | ABC-Z

Einmal im Jahr verleiht die Hanns-Seidel-Stiftung den Preis „Die Raute“ an herausragende Schülerzeitungen in ganz Bayern. Eine der insgesamt 16 Auszeichnungen ging dieses Jahr an „Zoom“ der FOS/BOS Freising. Das Gewinnerteam aus dem Landkreis setzte sich in der Kategorie „Informationsvielfalt“ gegen ihre Mitbewerber aus Beruflichen Schulen und FOS/BOS durch.

„Die Raute“ wurde 2010 ins Leben gerufen, existiert also seit fast 15 Jahren. Mit dem Preis will die Hanns-Seidel-Stiftung Nachwuchsjournalismus fördern. Bei der Ausschreibung bewerben sich laut der Stiftung jährlich über 100 Schülerzeitungen, auch dieses Jahr war die Zahl der Einsendungen wieder hoch. Das Gewinnerteam der Freisinger Schülerzeitung „Zoom“ von der FOS/BOS durfte sich heuer über Preisgeld und eine Urkunde freuen. Das recht große Team mit circa 25 wechselnden Mitgliedern trifft sich regelmäßig donnerstags in der ersten Pause während der Schulzeit.

„Die Ideen für die Artikel kommen von den Schülern selbst“, erklärt Alexandra Pototzki, die für die Schülerzeitung zuständige Lehrkraft. Sie gebe zwar gelegentlich Anreize oder Vorschläge, die Schüler würden aber komplett selbständig entscheiden, worüber sie schreiben möchten, so die Lehrerin weiter. Gemeinsam wird so pro Schuljahr eine Ausgabe geschaffen, die von den Schülern gefüllt und auch selbst gelayoutet wird.

Die Freude über den Gewinn der „Raute“ war groß, erzählt Pototzki. Gemeinsam mit vier Schülerinnen und Schülern hatte sie im Oktober die Urkunde und die 300 Euro Preisgeld entgegengenommen. Verwendet werde das Geld für die weitere Herstellung und den Druck der „Zoom“.

Die Artikel in „Zoom“ sind gut recherchiert und informativ. Und kreativ sind die Freisinger auch.

„Die Redaktion deckt vielfältige Bereiche innerhalb und außerhalb der Schule ab“, schreibt die Hans-Seidel-Stiftung über „Zoom“. Die Leserschaft könne sich „hier über relevante und aktuelle Themen informieren, wie zum Beispiel Wohnungsnot, Fahrradstadt oder regionale Produkte“. Zudem seien die Artikel gut recherchiert und informativ. Kreativ sind die Freisinger auch: Beim Thema Kreativität wurden sogar Gedichte aus der Schülerschaft abgedruckt. Eine Buchrezension wurde als Comic umgesetzt und gestaltet.

Mitmachen bei dem Zeitungswettbewerb Redaktionen von Schülerzeitungen der Schularten Mittelschule, Realschule, Gymnasium, Förderschule und berufliche Schulen. Zudem wird ein Sonderpreis Online verliehen. Die Zeitungen treten in den Kategorien „Journalistischer Einzelbeitrag“, „Kreativität“ und „Informationsvielfalt“ gegeneinander an, eine Jury entscheidet, wer gewinnt. Unter den Gymnasien setzte sich außerdem in der Kategorie „Informationsvielfalt“ der „Camerjäger“ vom Camerloher Gymnasium Freising durch.

Journalismus müsse die Wahrheit suchen und darüber berichten

Stiftungsvorsitzender MdEP Markus Ferber hat hohe Erwartungen an die Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten. Ihre Hauptverpflichtungen beständen darin, täglich mit einer Flut an Informationen unter Zeitdruck umzugehen, dabei die Wahrheit zu suchen und darüber zu berichten. „Das ist eine hohe Verantwortung in einer Demokratie“, erläutert Ferber in der Pressemitteilung. Nur Schülerzeitungen, die diese Anforderungen erfüllten, hätten eine Chance auf den Gewinn der „Raute“.

Entscheidend für eine erfolgreiche Schülerzeitung sei außerdem, „das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden, präzise zu formulieren und die Zielgruppe Schülerinnen und Schüler stets im Auge zu haben“, ergänzt Ute Eiling-Hütig. Die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultus im Bayerischen Landtag hielt bei der Preisverleihung im Konferenzzentrum der Hanns-Seidel-Stiftung vor wenigen Tagen die Festrede.

Der Medienkonsum der Schüler und Schülerinnen habe sich grundlegend verändert

Für junge Zeitungsmacher sei zu beachten, dass der Medienkonsum ihrer Zielgruppe sich in letzter Zeit grundlegend verändert hätte, so Ute Eiling-Hütig. Junge Menschen würden eher nur noch kurze Texte anstatt längere Zeitungsartikel oder ganze Büchern lesen. Die Schülerzeitungen sollten sich aber nur begrenzt an dieses neue Leseverhalten anpassen: „Im Zeitalter von Globalisierung, Digitalisierung und künstlicher Intelligenz ist die Fähigkeit, komplexe Texte zu verstehen, wichtiger denn je!“

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