Die Eisbären Berlin übernehmen die Spitze in der DEL | ABC-Z
Berlin. Mit einem 4:3 gegen Mannheim bauen die Berliner ihre Serie auf sechs Siege aus. Die Adler überraschen dabei mit einer besonderen Aktion.
Das Wesentliche muss manchmal gar nicht in Toren abgerechnet werden. Obwohl die Treffer letztlich in die Wertung gehen. Auch im Oktober, der bei den Eisbären Berlin inzwischen schon traditionell im Zeichen des Kampfes gegen den Krebs steht. Seit Jahren trägt der Meister dafür in Heimspielen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) viel Pinkes, sorgt für Aufmerksamkeit und sammelt Spenden ein.
Diesmal allerdings nicht allein. Denn auch die Adler Mannheim engagierten sich beim ersten Saisonduell der großen Rivalen vor 14.200 Zuschauern in der Uber Arena. Auf einer besonderen Ebene, denn die Berliner sind derzeit selbst mehr in das Thema involviert als je zuvor. Stürmer Tobias Eder erkrankte an Krebs. Deshalb liefen die Mannheimer beim Warm-up alle mit Trikots auf, die Eders Rückennummer 22 und den Namen Tobi trugen.
Die Eisbären verdrängen Ingolstadt von Platz eins
Eine ehrenvolle Aktion, die dem Spiel natürlich nichts von seiner Brisanz nahm. Das wurde schließlich recht lebhaft, mit viel Tempo geführt. Dabei bauten die Berliner ihre Siegesserie in der DEL auf sechs Partien aus und übernahmen mit dem 4:3 (2:3, 0:0, 1:0, 1:0) nach Verlängerung sogar die Tabellenführung vom ERC Ingolstadt.
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Das im Viertelfinale der Vorsaison noch angespannte Verhältnis der Klubs in der Folge einer Aktion von Lean Bergmann, der als Ex-Mannheimer die Fans der Adler nach einem Torjubel provoziert hatte, spielte keine offensichtliche Rolle mehr. Den Berlinern mal wieder im Play-off unterlegen zu sein, schmerzte genug und wurde abgehakt.
Adler mit Trikot-Aktion für erkrankten Eisbären-Profi Eder
Stattdessen nutzten die Adler die Partie, um sich auf unerwartete Weise zu positionieren. „Trotz aller Rivalität zwischen Mannheim und Berlin ist die Eishockey-Familie eine kleine, die immer zusammenhält. Mit unserer Aktion wollen wir ausdrücken, dass wir täglich an Tobi denken, ihm Kraft geben und zeigen, dass wir ihm weiterhin die Daumen drücken“, so Adler-Kapitän Marc Michaelis.
Die nächsten Spiele der Eisbären Berlin
- Freitag, 18.10., 19.30 Uhr, gegen Mannheim
- Sonntag, 20.10., 14.00 Uhr, in Wolfsburg
- Dienstag, 22.10., 19.30 Uhr, gegen Wolfsburg
Unverhofftes passierte dann auch auf dem Eis. Nach ersten Chancen auf beiden Seiten schickte Jyrki Jokipakka tief aus dem Drittel der Adler eine Bogenlampe zum Berliner Tor. Dort war der erst kürzlich Vater gewordene Jake Hildebrand mit den Gedanken wohl woanders und ließ den springenden Puck zum 0:1 durch die Beine rutschen (10.) – ein Treffer für jeden Saisonrückblick.
Hildebrand patzt, Tiffels trifft doppelt für die Eisbären
Allerdings revanchierte sich der Titelverteidiger umgehend, zeigte eine gnadenlose Effizienz, als die Adler mit zwei Spielern auf der Strafbank saßen. Erst traf Ty Ronning bei doppelter Überzahl (12.), mit einem Mann mehr legte Frederik Tiffels gleich zur Führung nach (13.). Doch ein erneuter Aussetzer von Hildebrand ermöglichte Daniel Fischbuch den Ausgleich (15.). Als Nick Cicek freie Schussbahn hatte, lag der EHC sogar wieder zurück (19.).
Unterhaltsam war es also, das blieb es auch. Es ging viel hin und her, „ein sehr zerfahrenes Spiel“, sagte Eisbären-Stürmer Manuel Wiederer, dessen Team es nach dem 8:0 am Mittwoch in der Champions Hockey League gegen Vojens (Dänemark) nicht gelang, konstant das Tempo hochzuhalten und geradlinig zu agieren. Doch etwas Platz nutzte Tiffels zum 3:3 (54.), in der Verlängerung setzte Wiederer (63.) schließlich den Schlusspunkt unter eine abwechslungsreiche Partie für die Berliner, die am Sonntag beim Vierten in Wolfsburg antreten (14 Uhr, MagentaSport).
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