Irres Pokalspiel: Das Wunder von Oldenburg – Verbandsligist gewinnt nach 0:7-Rückstand | ABC-Z
0:7 liegt die SG Oldenburg/Göhl zurück, dann gleicht der Verbandsligist innerhalb von 30 Minuten aus und gewinnt das Spiel noch im Elfmeterschießen. Der Trainer sagt: „Das war ein Wunder.“ Sehen Sie die dramatische Aufholjagd hier im Video.
Hätte die brasilianische Nationalmannschaft im Halbfinale der WM 2014 gegen Deutschland so viel Kampfgeist gezeigt wie die SG Oldenburg/Göhl im Achtelfinale des „Flens-Cups“, wäre die Mannschaft um Schweinsteiger, Lahm und Neuer nie Weltmeister geworden. Nach einem 0:7-Rückstand bis eine halbe Stunde vor Schluss glich der Verbandsligist in der Nachspielzeit zum 7:7 aus und gewann schließlich im Elfmeterschießen mit 12:11.
Der „Flens-Cup“, auch „Meister der Meister“ genannt, ist ein Fußballturnier in Schleswig-Holstein, bei dem die Meister der verschiedenen Ligen des Bundeslandes, von der Oberliga bis zur Kreisklasse C, gegeneinander antreten.
Bis zur 58. Minute lief für den SV Wasbek noch alles nach Plan. Der Tabellenführer der Verbandsliga West führte den Gegner regelrecht vor. Dann traf Silas Bünning zum 1:7. Doch bei der Ergebniskosmetik sollte es nicht bleiben – es folgte eines der größten Comebacks im Amateurfußball und der SV Wasbek bekam keinen Fuß mehr auf den Rasen.
„Natürlich haben wir einige Wechsel vorgenommen, um Stammkräfte zu schonen. Aber dass die schlechtesten 30 Minuten folgen sollten, war nicht im Ansatz abzusehen“, sagte SV Wasbek-Trainer Pasqual Rüdiger den „Kieler Nachrichten“. Innerhalb von zwölf Minuten verkürzte Bünning im Alleingang auf 3:7, bevor Mats Sören Burmeister mit einem Doppelpack die Sensation greifbar machte. Als in der 82. Minute dann Wasbek-Verteidiger Valmir Idrizi beim Stand von 5:7 vom Platz flog, wollten die verunsicherte Mannschaft das Ergebnis nur noch über die Zeit retten, so Rüdiger.
Last-Minute-Treffer in der Nachspielzeit
Es kam, wie es kommen musste: Dennis Bräuer erzielte in der 92. Minute den Anschlusstreffer, Mats Burmeister in der siebten Minute der Nachspielzeit den 7:7-Ausgleich. „Es war einfach ein Wunder. So richtig dran geglaubt habe ich erst, als wir das Tor zum 5:7 geschossen haben“, sagte Comeback-Coach Lars Brunner den „Lübecker Nachrichten“.
Im Elfmeterschießen ging die SG Oldenburg/Gühl dann durch die Tür ins Viertelfinale, die die Aufholjagd zuvor aufgestoßen hatte. Die entflammten Gastgeber verwandelten alle fünf Versuche. Torhüter Mike Benecke parierte zwei Schüsse des Gegners. Am Ende dieses verrückten Spiels stand das 12:11 und ein historischer Pokalabend.
jm