Unterschleißheim – Kritik an Mobilitätskonzept ohne Linienbus – Landkreis München | ABC-Z
Alle sollen profitieren: der Investor genauso wie die neuen Bewohner der Siedlung am Furtweg. Der eine soll sich Geld sparen, weil weniger Stellplätze in Tiefgaragen oder an der Oberfläche gebaut werden müssen; die anderen sollen dafür alternative Mobilitätsangebote erhalten. Doch wie das für die Wohnanlage genau aussehen soll, darüber herrscht noch Diskussionsbedarf. Das zeigte sich im Bauausschuss des Stadtrats, wo Thomas Breitenstein (SPD) forderte, ausreichend Stellplätze für Fahrräder in der Wohnanlage zu schaffen. Die Grünen pochten auf Überdachung an den Radlständern und auch Platz für abgestellte Fahrradanhänger. Und dann ist da noch der fehlende Linienbus.
Noch ist nicht klar, wie viele Menschen in der Siedlung wohnen werden, die zwischen der bestehenden Wohnbebauung am Furtweg und dem neu errichteten BRK-Heim entstehen soll. Als die Investorenpläne bekannt wurden, war von bis zu 150 Wohnungen in zwölf Gebäuden die Rede. Im Bebauungsplanverfahren, das aktuell läuft, ist die genaue Zahl der Wohnungen laut Martin Bengler, dem Geschäftsbereichsleiter Bauleitplanung im Rathaus, nicht festgelegt. Deshalb sei es schwierig, beim Mobilitätskonzept genauere Festsetzungen zu machen. Grundsätzlich gilt laut Stellplatzsatzung der Stadt, dass bis zu 65 Quadratmeter Wohnfläche ein Stellplatz zu schaffen ist, bei mehr Wohnfläche zwei.
Trotz der Unwägbarkeiten schlug der Ausschuss einige Pflöcke ein. So soll bei den Fahrradstellplätzen eine gewisse Größe und auch eine Überdachung verlangt werden. Und Bürgermeister Christoph Böck (SPD) machte vorsichtig Hoffnung, dass die Anbindung an einen Linienbus verbessert wird. Die Forderung nach einer Linie bis zum Unterschleißheimer See sei in dem ÖPNV-Konzept der Stadt enthalten und an das Landratsamt weitergeleitet. Jürgen Radtke (Grüne) bezeichnete es als nicht realistisch, dass die neuen Bewohner mit dem Rad zum Bus an der Landshuter Straße fahren und dort ihre Räder abstellen.