Weiterer Tierheimskandal sorgt für Aufregung | ABC-Z
Auf Aufnahmen von Aktivisten waren verendete und verletzte Katzen und in dunklen Zwingern gehaltene Hunde zu sehen. Die Abgeordnete der Oppositionspartei CHP, Nimet Özdemir, die vor Ort war, sprach von verdursteten und verhungerten Katzen. Das zuständige Bezirksbürgermeisteramt wies die Vorwürfe von sich und beschuldigte die Aktivisten, sich unerlaubt Zugang zu einem Trakt verschafft zu haben, in dem kranke Tiere behandelt würden.
Erst am Freitag hatten Tierschützer Alarm geschlagen, nachdem in Müllsäcke verpackte tote Hunde und Katzen, darunter Welpen, in einer Einrichtung für Straßentiere in der Provinz Kocaeli gefunden wurden.
Seit der Verabschiedung einer umstrittenen Gesetzesänderung zu Straßenhunden Ende Juli häufen sich Berichte über Misshandlungen von Tieren. Das Gesetz schreibt unter anderem das Einsammeln von Straßenhunden vor und ermöglicht deren Tötung in bestimmten Fällen. Die Tiere sollen, wenn möglich, an Besitzer vermittelt werden. Hunde, die als krank oder aggressiv eingestuft oder eine „Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier“ darstellen, können eingeschläfert werden. Veterinäre sollen darüber entscheiden.
Tierschützer kritisieren die Kriterien, die eine Tötung erlauben, als unscharf und vermuten in der Praxis eine Massentötung. Die Zustände in türkischen Tierheimen beschreiben sie als verheerend.