Geopolitik

Nahost: ++ Israel und USA besprechen möglichen Angriff auf iranische Ölanlagen ++ | ABC-Z

Die Lage in Nahost spitzt sich weiter zu: Israel setzt seine Angriffe gegen die Hisbollah im Libanon aus der Luft und am Boden fort, nachdem der Iran Israel wie befürchtet mit Raketen angegriffen hatte. Auch die mit vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem Jemen melden neue Angriffe auf Israel. Außerdem droht die israelische Regierung Teheran mit Vergeltung.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

22:18 Uhr – Israel und USA besprechen möglichen Angriff auf iranische Ölanlagen

Die US-Regierung ist weiter mit Israel über eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff im Gespräch. „Wir erörtern mit ihnen, wie eine Reaktion auf den Iran aussehen könnte. Aber hier Details zu erläutern, wie mögliche Ziele aussehen könnten, halte ich nicht für sinnvoll oder wirklich hilfreich“, sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh auf die Frage, ob iranische Ölanlagen ein mögliches Ziel seien.

US-Präsident Joe Biden hatte zuvor gesagt, dass die USA über ihre Haltung zu einem möglichen israelischen Angriff auf die iranische Ölinfrastruktur diskutieren. „Wir führen darüber Gespräche“, sagte Biden am Donnerstag auf die Frage eines Journalisten, ob er israelischen Attacken auf Ölanlagen im Iran zustimmen würde. Die Äußerung führte prompt zu Verunsicherung an den Märkten.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf US-Regierungskreise, Israel habe noch nicht entschieden, wie es auf den jüngsten iranischen Raketenangriff reagiert. Dies betreffe auch einen möglichen Angriff auf die Ölanlagen des Landes, sagte ein Insider.

21:08 Uhr – US-Regierung verteidigt israelische Angriffe im Libanon

Die US-Regierung hat die jüngsten israelischen Angriffe im Libanon verteidigt. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, erklärte, dass Israel nach derzeitiger Kenntnis die Hisbollah ins Visier nehme. „Nichts, was wir bisher gesehen haben, lässt uns zu dem Schluss kommen, dass sie etwas anderes tun, als eine terroristische Organisation anzugreifen“, sagte Miller.

Auf Fragen von Journalisten, ob Washington das Vorgehen Israels im Libanon stillschweigend billige, insbesondere mit Blick auf die Gefährdung der Zivilbevölkerung, entgegnete Miller: „Es ist nicht so, dass wir einzelne Angriffe genehmigen. Aber wir billigen das Recht der israelischen Regierung, sich gegen eine Terrororganisation zu verteidigen.“

20:00 Uhr – Israel: 200 Raketen vom Libanon auf den Norden abgeschossen

Israel ist erneut massiv aus dem Libanon mit Raketen beschossen worden. Binnen eines Tages seien rund 200 Geschosse und einige Drohnen gezählt worden, die von der Schiitenmiliz Hisbollah auf den Norden Israels abgefeuert worden seien. In vielen Ortschaften heulten immer wieder die Sirenen des Luftalarms. Ein Teil der Geschosse sei abgefangen worden, ein anderer über unbewohntem Gebiet niedergegangen. Über mögliche Opfer oder größere Schäden wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Erklärtes Ziel Israels ist es, die Schiitenmiliz Hisbollah von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.

18:23 – IWF warnt vor wirtschaftlichen Folgen einer Eskalation in Nahost

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor den wirtschaftlichen Folgen einer Eskalation in Nahost für die Region und die ganze Welt. Eine Sprecherin verweist auf erhöhte Risiken und eine höhere Unsicherheit angesichts dieser Situation. Zu den bisherigen Folgen des Gazakriegs heißt es, die Wirtschaftsleistung (BIP) im Gazastreifen sei in der ersten Jahreshälfte um 86 Prozent eingebrochen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Westjordanland sei es ein Viertel. In Israel sei die Wirtschaft im vierten Quartal 2023 um etwa 20 Prozent geschrumpft. In der ersten Jahreshälfte 2024 habe es dann nur eine teilweise Erholung gegeben.

17:36 Uhr – Viele Rettungskräfte laut libanesischen Angaben durch Israels Angriffe getötet

Im Libanon sind nach offiziellen Angaben mehr als 100 Rettungskräfte durch israelische Angriffe getötet und über 220 verletzt worden. Das sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister Firass Abiad, ohne einen Zeitraum für diese Zahlen zu nennen. Allein in den vergangenen drei Tagen seien bei Rettungsdiensten und Feuerwehren mehr als 40 Einsatzkräfte getötet worden, sagte Abiad.

Die UN sprachen von 28 getöteten Mitarbeitern des Gesundheitssektors in vergangenen 24 Stunden.

16:56 Uhr – Biden: Reaktion Israels auf iranischen Raketenangriff nicht am Donnerstag

Die Reaktion Israels auf den iranischen Raketenangriff wird nach den Worten von US-Präsident Joe Biden nicht am Donnerstag erfolgen. „Es wird heute (Donnerstag) nichts passieren“, sagte Biden vor Journalisten in Washington. Die USA berieten Israel in dieser Frage. Am Mittwoch hatte der US-Präsident gesagt, seine Regierung bespreche „mit den Israelis, was sie tun werden“. Ein etwaiger Angriff Israels auf iranische Atomanlagen werde von den USA nicht unterstützt.

Die US-Regierung führt nach den Worten von Präsident Biden Gespräche mit Israel über mögliche Angriffe auf die Ölinfrastruktur des Iran. Auf die Frage, ob er israelischen Attacken auf iranische Ölanlagen zustimmen würde, sagte Biden am Donnerstag: „Wir führen darüber Gespräche.“ Dann fuhr der Präsident mit einem Satz fort, den er nicht beendete: „Ich denke, das wäre ein bisschen …wie auch immer.“

16:53 Uhr – Irans Präsident trifft hochrangige Hamas-Delegation

Irans Präsident Massud Peseschkian ist in Katar mit einer hochrangigen Delegation der islamistischen Hamas zusammengekommen. Bei seiner Reise in die katarische Hauptstadt Doha traf er führende Mitglieder der extremistischen Palästinenserorganisation, unter ihnen auch den ranghohen Hamas-Funktionär Chalil al-Haja, wie Bilder iranischer Staatsmedien zeigten.

16:31 Uhr – Menschen verlassen Libanon per Fähre in die Türkei

Mehrere Hundert Menschen haben angesichts der Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah via Fähre den Libanon in Richtung Türkei verlassen. Ein Fährschiff habe unter anderem deutsche Staatsbürger in die türkische Hafenstadt Mersin gebracht, berichtete der türkische Staatssender TRT. Insgesamt hätten bereits mehr als 700 Menschen über diese Route die Türkei erreicht.

Auf dem Schiff seien auch libanesische und türkische Staatsangehörige gewesen. Die Fährfahrten sind keine offizielle Evakuierungsmaßnahme.

16:20 Uhr – Israelische Armee greift Hauptquartier des Hisbollah-Geheimdienstes in Region Beirut an

Bei ihren Angriffen in der Region Beirut hat die israelische Armee nach eigenen Angaben am Donnerstag auch das Hauptquartier des Geheimdienstes der pro-iranischen Hisbollah-Miliz getroffen. Israelische Kampfflugzeuge hätten am Nachmittag „Ziele angegriffen, die zum Geheimdienst-Hauptquartier der Hisbollah in Beirut gehören“, erklärte die israelische Armee. Darunter seien auch Mittel zur Informationssammlung, Kommandozentren und andere Infrastruktur gewesen. Die Armee veröffentlichte dazu ein Video, das die Zerstörung eines Gebäudes offenbar auf einem Hügel zeigt.

15:50 Uhr Hisbollah will israelische Soldaten mit Sprengsatz angegriffen haben

Bei ihrer Bodenoffensive im Libanon steigt für israelische Soldaten die Gefahr, in Hinterhalt und Anschläge der Hisbollah zu geraten. Die Miliz erklärte, sie habe im Ort Marun al-Ras nahe der Grenze einen Sprengsatz in Nähe israelischer Truppen zur Explosion gebracht. Auf israelischer Seite habe es dabei Tote und Verletzte gegeben. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, derzeit könnten keine Angaben über mögliche Verluste gemacht werden.

15:44 Uhr – Zwei belgische Journalisten in Beirut angegriffen und verletzt

Zwei belgische Fernsehjournalisten sind im Libanon unter dem Vorwurf der „Spionage“ für Israel angegriffen und verletzt worden. Der Reporter Robin Ramaekers erlitt dabei Brüche im Gesicht und der Kameramann Stijn De Smet wurde am Bein verletzt, wie der Fernsehsender VTM in Brüssel mitteilte. Beide mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Der Vorfall ereignete sich, als die beiden Journalisten nach einem israelischen Luftangriff in der Nacht zu Donnerstag Augenzeugen im Zentrum der Hauptstadt Beirut interviewten. „Während Robin Zeugen befragte und Stijn filmte, wurden sie von einer Gruppe von etwa 20 Männern beschuldigt, für Israel zu spionieren“, erklärte der Fernsehsender.

15:27 Uhr – Pistorius betont Israels Recht auf „Schläge auf Territorium des Gegners“

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) das Recht Israels auf „Schläge auf das Territorium des Gegners“ betont. „Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung. Das beinhaltet auch Schläge auf das Territorium des Gegners, des Angreifers“, sagte Pistorius im französischen Sender LCI auf die Frage eines Journalisten, ob es Selbstverteidigung sei, „wenn Israel den Iran bombardiert“.

Alle gemeinsam würden daran arbeiten, „dass ein Gegenschlag Israels, der vermutlich kommen wird, moderat bleibt“, sagte Pistorius weiter. Anderenfalls sei zu fürchten, „dass die Lage in der Region weiter eskaliert und am Ende die ganze Region noch instabiler wird als sie es heute schon ist“, sagte er. Pistorius hatte in Paris seinen französischen Amtskollegen Sébastien Lecornu mit dem Großen Verdienstkreuz ausgezeichnet.

14:59 Uhr – Libanesische Armee schießt zurück

Nach dem Tod eines zweiten libanesischen Soldaten hat die Armee des Landes nach eigenen Angaben in Richtung der israelischen Armee zurückgefeuert. „Ein Soldat wurde getötet, nachdem der israelische Feind in der Region von Bint Dschbeil im Süden einen Militärposten ins Visier genommen hatte, und das militärische Personal hat die Schüsse erwidert“, erklärte die libanesische Armee. Ein Militärvertreter sagte, es sei das erste Mal seit Oktober 2023, dass die libanesische Armee israelisches Feuer erwidert habe.

14:37 Uhr – Mitglied der Revolutionsgarden bei Angriff in Syrien getötet

Bei den mutmaßlich israelischen Luftangriffen vor drei Tagen auf syrische Stellungen in Damaskus ist ein Militärberater der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Madschid Diwani sei seinen schweren Verletzungen erlegen und habe den Märtyrertod erlitten, hieß es in einer Erklärung der Revolutionswächter.

Wegen der militärischen Zusammenarbeit mit Syrien und dem Libanon kommen bei israelischen Luftangriffen auf die beiden Länder auch immer als Militärberater getarnte IRGC-Kommandeure ums Leben. Bei dem Angriff auf das Hauptquartier der Hisbollah im Libanon vergangene Woche war etwa ein iranischer Brigadegeneral getötet worden. Abbas Nilforuschan, stellvertretender Leiter der IRGC-Operationen in Beirut, kam gemeinsam mit Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah ums Leben.

14:07 Uhr – Teheran bestellt deutschen Botschafter ein

Der Iran hat angesichts diplomatischer Differenzen den deutschen Botschafter einbestellt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, sei neben dem neuen Botschafter Markus Potzel in Teheran separat auch der Leiter der österreichischen Vertretung ins Außenministerium zitiert worden. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel.

Am Mittwoch hatte Deutschland als Konsequenz aus Irans Angriff auf Israel den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt. Da der Botschafter nicht in der Stadt gewesen sei, habe man dem Geschäftsträger der Botschaft deutlich gemacht, dass die Bundesregierung den Angriff auf das Allerschärfste verurteile.

13:12 Uhr – Libanesisches Rotes Kreuz: Vier Sanitäter verletzt und ein Soldat getötet

Erstmals seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon ist ein libanesischer Soldat getötet worden. Die Streitkräfte hätten zusammen mit dem Libanesischen Roten Kreuz Menschen aus dem Ort Taiba im Süden evakuieren wollen, teilte die Armee mit. Ein weiterer Soldat sei verletzt worden.

Das Libanesische Rote Kreuz erklärte ebenfalls, Rettungsteams würden Verletzte aus Taiba evakuieren. Einige der für Notfälle ausgebildeten Mitarbeiter seien bei dem Angriff verletzt worden, sagte der Generalsekretär der Organisation, George Kettaneh. Es handle sich aber nur um leichte Verletzungen. Die Evakuierungen seien beendet. Die Retter hätten dabei fünf Verletzte und die Leiche des getöteten Soldaten in Krankenhäuser gebracht.

Örtliche Journalisten berichteten, dass der Konvoi von Armee und Rotem Kreuz trotz einer Absprache mit der UN-Beobachtermission Unifil angegriffen worden sei. Die Unifil-Mission überwacht das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon seit Jahrzehnten.

12:00 Uhr – Weitere Städte im Südlibanon sollen evakuiert werden

Das israelische Militär fordert die Einwohnerinnen und Einwohner von mehr als zwanzig Städten im Süden des Libanons auf, ihre Häuser zu verlassen. Dies gelte ab sofort, teilt ein Sprecher des Militärs auf X mit. Die Anordnung betrifft erstmals Orte nördlich der von den Vereinten Nationen nach dem letzten Krieg im Jahr 2006 festgelegten Pufferzone. Israel könnte damit eine Ausweitung seiner Bodenoffensive im Libanon vorbereiten.

11:33 Uhr – Hamas meldet über 41.000 Tote im Gaza-Streifen

Im Gaza-Streifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Militäroffensive Anfang Oktober 2023 mindestens 41.788 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden. Mindestens 96.794 Menschen seien verletzt worden. Die Zahlen der Opfer könnten deutlich höher sein, da viele Menschen vermisst werden und noch immer Tote unter den Trümmern der zerstörten Gebäude liegen.

11:31 Uhr – Israels Militär meldet Tötung von Hamas-Regierungschef

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Rawhi Muschtaha getötet, den Chef der von der radikalen Hamas geführten Regierung im Gaza-Streifen. Auch die führenden Hamas-Mitglieder Sameh al-Siradsch und Sami Udeh seien bei einem Angriff vor drei Monaten in einem Hamas-Bunker „eliminiert“, also getötet worden, erklärt das Militär. Laut dem israelischen Militär hatten die drei Hamas-Funktionäre Zuflucht in der unterirdischen Anlage im Norden des Gazastreifens gesucht, als sie dort ein israelischer Luftangriff traf. Der Bunker wurde demnach auch als Kommandozentrale der Hamas genutzt.

Die Hamas, die nicht nur aus ihren bewaffneten Al-Kassam-Brigaden besteht, sondern auch Partei ist und ein soziales Netzwerk betreibt, hatte 2006 die Parlamentswahl im Gaza-Streifen gegen die gemäßigte Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gewonnen.

11:14 Uhr – Hisbollah-Chef Nasrallah stimmte vor Tod angeblich Waffenruhe zu

Der getötete Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat dem geschäftsführenden libanesischen Außenminister zufolge kurz vor seinem Tod eine Waffenruhe mit Israel gebilligt. „Er hat zugestimmt“, sagte Abdullah Bu Habib dem US-Fernsehsender CNN. Der Libanon habe „vollständig zugestimmt“, nachdem der Parlamentsvorsitzende Nabih Berri sich mit der Hisbollah abgesprochen habe. „Wir haben die Amerikaner und die Franzosen informiert“, sagte Habib.

US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatten zu einer 21 Tage langen Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah aufgerufen. Der Forderung schloss sich eine größere Staatengruppe an. Die drei Wochen sollten Raum schaffen für eine diplomatische Lösung des Konflikts sowie im Gaza-Krieg. Die Hisbollah hatte ihre angebliche Zustimmung zu dem Vorschlag selbst nicht öffentlich erklärt.

11:00 Uhr – Israel wirft Hisbollah Waffenschmuggel vor

Das israelische Militär wirft der Hisbollah-Miliz vor, aus Syrien Waffen in den Libanon zu schmuggeln. Dies geschehe über den syrisch-libanesischen Grenzübergang Masnaa, sagt ein Militärsprecher. Syrien grenzt sowohl an den Libanon als auch an Israel und gilt seit langem als Transitland für Lieferungen an die Hisbollah, die vom Iran unterstützt wird. In Syrien sind zudem Milizen aktiv, die der vom Iran geführten sogenannten Achse des Widerstandes angehören – wie auch die Hisbollah und die Hamas im Gazastreifen.

Gleichzeitig meldeten Aktivisten den Angriff auf ein Munitionslager in Syrien. Israel habe das Depot im Küstenort Dschabla wohl mit Raketen oder Drohnen aus der Luft attackiert, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Dschabla liegt in der Nähe des größten russischen Luftwaffenstützpunkts Hmeimim in Syrien nahe Latakia. Russische Truppen und die syrische Flugabwehr hätten die Angriffe etwa 40 Minuten lang abgewehrt. Am Lager habe es schwere Explosionen gegeben.

11:00 Uhr – Israels Armee: 200 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge in der Stadt Bint Jbeil im Südlibanon ein Verwaltungsgebäude getroffen. Dabei seien mindestens 15 Hisbollah-Mitglieder getötet worden. In dem Gebäude seien „große Mengen Hisbollah-Waffen gelagert“ worden. Insgesamt griff die Luftwaffe Armeeangaben zufolge rund 200 Ziele im Libanon angegriffen. Darunter seien Waffenlager und Beobachtungsposten der vom Iran unterstützten Miliz gewesen.

10:58 Uhr – Israel fliegt Angriffe in Beirut

Israel hat das Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut beschossen. Es handele sich um einen gezielten Luftangriff, teilte das israelische Militär mit. Mindestens sechs Menschen wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsdienstes dabei getötet, sieben Menschen wurden verletzt. Reuters-Reporter berichteten von einer gewaltigen Explosion in Beirut. Aus Sicherheitskreisen verlautete, ein Gebäude in der Nähe des Parlamentes im Stadtteil Bachoura sei getroffen worden. Mit diesem Angriff sei das israelische Militär dem Zentrum Beiruts bislang am nächsten gekommen. In libanesischen WhatsApp-Gruppen kursierte ein Foto von einem schwerbeschädigten Gebäude, dessen erstes Stockwerk in Flammen stand. Drei Raketen trafen den Vorort Dahiyeh im Süden Beiruts.

„Eine weitere schlaflose Nacht in Beirut“, teilte die UN- Sonderkoordinatorin im Libanon, Jeanine Hennis-Plasschaert, auf X mit. „Ich zähle die Explosionen, die die Stadt erschüttern. Keine Warnsirenen. Ich weiß nicht, was als Nächstes passiert. Nur die Ungewissheit, die vor uns liegt. Angst und Furcht sind allgegenwärtig.“

09:49 Uhr – Huthi-Miliz greift Großraum Tel Aviv mit Drohnen an

Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach eigenen Angaben erneut die israelische Küstenmetropole Tel Aviv mit Drohnen angegriffen. Das israelische Militär teilte mit, eine Drohne vor der Küste im Großraum Tel Aviv abgefangen zu haben. Eine weitere Drohne fiel demnach auf offenes Gelände. Die Huthi erklärten, die Drohnen hätten ihr Ziel erreicht.

Die Miliz habe die angeblich neuen Drohnen namens „Jaffa“ eingesetzt, die Militärsprecher Jahja Sari erstmals im Juli angekündigt hatte. „Jaffa“ könne Abfangsysteme durchdringen und würde von Radarsystemen nicht erkannt. Tel Aviv liegt etwa 1.800 Kilometer vom Jemen entfernt. In der südlich von Tel Aviv gelegenen Stadt Bat Jam gab es Raketenalarm. Berichte über Schäden oder Verletzte gab es zunächst nicht.

09:03 Uhr – Iran nimmt nach Raketenangriff auf Israel Flugverkehr wieder auf

Der Iran hat nach seinem Raketenangriff auf Israel den Flugverkehr wieder aufgenommen. Die Schließung des iranischen Luftraums wurde wie vorgesehen am Morgen aufgehoben, wie der Sprecher der iranischen Zivilluftfahrtbehörde, Dschafar Jasarlo, der staatlichen Nachrichtenagentur Irna bestätigte. Weil wieder „sichere Flugbedingungen“ gewährleistet seien, dürften die Fluggesellschaften den Flugbetrieb wieder aufnehmen.

08:09 Uhr – Palästinensische Anti-Siedler-Organisation erhält Alternativen Nobelpreis

Inmitten der Eskalation im Nahen Osten ist die palästinensische Organisation „Jugend gegen Siedlungen“ (YAS) mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden. Die Organisation und ihr Gründer Issa Amro wurden „für ihren unerschütterlichen gewaltlosen Widerstand gegen die illegale israelische Besatzung“ sowie die „Förderung palästinensischer Bürgerinitiativen mit friedlichen Mitteln“ ausgezeichnet, wie die in Stockholm ansässige Right-Livelihood-Stiftung mitteilte. Preise erhielten zudem Aktivistinnen und Aktivisten aus Mosambik, den Philippinen und Großbritannien.

Amros strenge Verpflichtung zur Gewaltlosigkeit stehe in „starkem Kontrast“ zur „gewaltsamen Realität der israelischen Besatzung“, hieß es in der Begründung. YAS spiele eine wichtige Rolle bei der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen, der Organisation von Protesten und der Unterstützung örtlicher Gemeinschaften in Hebron.

07:38 Uhr – Australien plant Evakuierungen aus dem Libanon

Die australische Regierung hat 500 Sitze auf kommerziellen Flügen aus dem Libanon für australische Bürger, Einwohner mit ständigem Wohnsitz in Australien und ihre Familien gebucht. Sie sollten das Land am Samstag verlassen, wie Außenministerin Penny Wong mitteilte. Verfügbar seien die Sitze für 1700 Australier und deren Familien, von denen bekannt sei, dass sie sich im Libanon befänden, sagte Wong. Die beiden Maschinen mit den Australiern sollen vom Libanon nach Zypern fliegen.

„Was ich Australiern sagen würde, die das Land verlassen möchten, ist, dass sie bitte jede Option ergreifen, die ihnen zur Verfügung steht“, sagte Wong in Geelong. „Bitte warten Sie nicht auf Ihre bevorzugte Route.“

06:34 Uhr: Israels UN-Botschafter warnt vor der Gefahr Irans für die Welt

Der israelische UN-Botschafter Danny Danon ist in einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats scharf mit dem Iran ins Gericht gegangen. Die Zeit der leeren Aufrufe zur Deeskalation sei vorüber, sagte er. „Irans wahres Gesicht ist eines des Terrors, Todes und Chaos.“ Es sei nicht länger eine Sache von Worten. „Der Iran ist eine sehr reale und gegenwärtige Gefahr für die Welt, und wenn sie nicht gestoppt werden, wird die nächste Raketensalve nicht allein auf Israel gerichtet sein“, sagte er.

Den iranischen Raketenangriff auf sein Land am Dienstag bezeichnete Danon als „kaltblütige Attacke gegen zehn Millionen Zivilisten“ und „einen beispiellosen Akt der Aggression“. Israel werde nicht nachlassen, bis alle Geiseln, die von der Hamas und anderen militanten Gruppen verschleppt wurden, wieder in Israel seien. Die Welt solle verstehen: „Israel wird sich verteidigen, und wir werden dies mit Gerechtigkeit und Stärke tun.“

02:40 Uhr – Laut libanesischem Gesundheitsministerium sechs Tote bei israelischem Angriff im Zentrum Beiruts

Bei einem israelischen Angriff im Zentrum von Beirut sind nach libanesischen Angaben sechs Menschen getötet worden. Zwei von ihnen seien sofort ums Leben gekommen, vier weitere seien ihren Verletzungen erlegen, teilte das libanesische Gesundheitsministerium in der Nacht zum Donnerstag mit. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums vom Mittwochabend wurden bei israelischen Angriffen innerhalb von 24 Stunden in verschiedenen Teilen des Landes 46 Menschen getötet und 85 weitere verletzt. Aus Hisbollah-Kreisen hieß es derweil, dass Israel am Mittwochabend drei Angriffe auf südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt gestartet habe. Es war die dritte Serie israelischer Angriffe auf die Hochburg der pro-iranischen islamistischen Miliz in den vergangenen 24 Stunden.

Mittwoch, 2. Oktober:

21:55 Uhr – Laut Beirut im Libanon 1,2 Millionen Vertriebene nach Angriffen Israels

Die Zahl der Vertriebenen im Libanon infolge der massiven israelischen Angriffe ist nach Regierungsangaben auf rund 1,2 Millionen angestiegen. Rund 160.000 Menschen davon sind nach Aussagen des Leiters des Notfallausschusses der Regierung, Nasser Yassin, in Notunterkünften untergekommen. Die anderen seien zu Freunden, Verwandten, in Hotels oder in eigene Häuser in anderen Gegenden gezogen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur NNA.

Nach Angaben der Regierung überquerten seit Beginn der intensiven israelischen Angriffe auf Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah vergangene Woche fast 300.000 Menschen die Grenze nach Syrien. Erklärtes Ziel Israels ist es, die Hisbollah, die seit Monaten täglich Raketen auf Israel schießt, von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis im Norden des Landes in ihre Häuser zurückkehren können.

19:38 Uhr – Hamas reklamiert Terroranschlag in Tel Aviv für sich

Die islamistische Hamas hat den Terroranschlag von Dienstagabend in Tel Aviv mit sieben Toten und 17 Verletzten für sich reklamiert. In einer Erklärung teilte die Terrororganisation mit, die beiden Täter aus der Stadt Hebron im israelisch besetzten Westjordanland seien ihre Mitglieder gewesen. Zugleich drohte die Hamas weitere Terroranschläge an.

Die beiden Männer, die erschossen wurden, hatten ihre Opfer in einer Stadtbahn und an einer Haltestelle in Jaffa, dem arabisch geprägten Stadtteil der Küstenmetropole, umgebracht. Einer von ihnen hatte ein Schnellfeuergewehr, der andere ein Messer. Bei den Opfern handelte es sich den Angaben zufolge um Fahrgäste der Bahn und Passanten.

19:23 Uhr – Biden: Keine US-Unterstützung für israelischen Angriff auf Atomanlagen im Iran

Für einen etwaigen Angriff auf Atomanlagen im Iran hat Israel nicht die Unterstützung von US-Präsident Joe Biden. Auf die Frage, ob er ein solches Vorgehen Israels unterstützen würde, sagte Biden: „Die Antwort ist Nein. Wir werden mit den Israelis besprechen, was sie tun werden.“

Alle G7-Staaten seien der Meinung, dass Israel das Recht habe, auf den iranischen Raketenangriff zu antworten. „Aber die Antwort sollte verhältnismäßig sein“, sagte Biden auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews.

Die sieben großen Industrienationen (G 7), deren Vorsitz derzeit Italien innehat, hatten zuvor in einer gemeinsamen Erklärung den Angriff des Iran verurteilt. In einer später veröffentlichten Erklärung des Weißen Hauses hieß es dazu, die Staatengruppe erwäge als Reaktion auf den Angriff auch „neue Sanktionen“ gegen den Iran.

17:50 Uhr – Beistand aus dem UN-Sicherheitsrat für Guterres

Mehrere Länder des UN-Sicherheitsrates haben Generalsekretär António Guterres nach scharfen Angriffen aus Israel den Rücken gestärkt. Die Botschafterinnen und Botschafter unter anderem von Großbritannien, Frankreich, Russland, Südkorea, Slowenien und Guyana betonten bei einer Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UN-Gremiums ihre Unterstützung für den portugiesischen UN-Chef. Der algerische Botschafter Amar Bendschama sagte, die Entscheidung Israels, Guterres zur „unerwünschten Person“ zu erklären, zeige „eine klare Verachtung des UN-Systems und der gesamten internationalen Gemeinschaft.“

17:34 Uhr – Bundesregierung fliegt wieder Deutsche aus dem Libanon aus

Die Bundeswehr hat weitere 130 Deutsche über den Flughafen der libanesischen Hauptstadt Beirut nach Deutschland ausfliegen lassen. Die besonders gefährdeten Deutschen seien im Rahmen einer sogenannten diplomatischen Abholung von einem Airbus A330 der multinationalen Lufttransporteinheit MMU (Multinational Multi Role Tanker Transport Unit) abgeholt worden, teilten das Auswärtige Amt und Verteidigungsministerium in Berlin mit. Zuerst hatte der „Spiegel“ über den Flug berichtet.

17:25 Uhr – Weitere Details um gefallene israelische Soldaten

Bei Kämpfen mit der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon sind insgesamt acht israelische Soldaten getötet worden. Weitere sieben Soldaten seien zum Teil schwer verwundet worden, teilte die Armee weiter mit. Es habe sich um zwei verschiedene Gefechte gehandelt.

Die Hisbollah-Miliz zerstörte nach eigenen Angaben drei israelische Kampfpanzer, die auf den libanesischen Ort Marun al-Ras vorgerückt seien. Dafür gab es aus Israel zunächst keine Bestätigung. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

17:07 Uhr – Israel meldet weitere getötete Soldaten im Libanon

Bei den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Südlibanon sind nach Angaben Israels am Mittwoch acht Soldaten getötet worden. Die Armee gab zunächst die Tötung eines ersten Soldaten im Nachbarland bekannt, später meldete sie dann, dass „sieben weitere Soldaten gefallen“ seien.

Zudem zündeten Kämpfer der Miliz nach Hisbollah-Angaben in dem Grenzort Jarun eine Bombe, als israelische Soldaten sich dem Dorf näherten. Dabei seien „alle Mitglieder“ der Einheit getroffen worden. „Dies ist erst der Anfang der Konfrontation“, sagte Hisbollah-Sprecher Mohammad Afif in der libanesischen Hauptstadt Beirut. „Der Widerstand im Süden ist in höchster Bereitschaft.“

16:20 Uhr – Iran trifft mit Raketen israelische Luftwaffenstützpunkte

Bei dem iranischen Raketenangriff auf Israel sind nach israelischen Angaben auch mehrere Luftwaffenstützpunkte getroffen worden. „Es wurde keine Infrastruktur (…) beschädigt“, teilte das israelische Militär am Mittwoch mit. Es habe auch keine Verletzten oder Schäden an Flugzeugen gegeben.

15:45 Uhr – Dutzende Raketen auf Nordisrael abgefeuert

Die Gegend um die nordisraelische Stadt Safed ist nach Angaben der israelischen Armee von rund 40 Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Über Opfer oder Schäden wurde zunächst nichts mitgeteilt. Auch in zahlreichen anderen israelischen Ortschaften in der Nähe der faktischen Grenze zum Libanon gab es immer wieder Luftalarm. Die Hisbollah berichtete, sie habe Raketen auf Orte nördlich der israelischen Küstenstadt Haifa abgefeuert.

15:20 Uhr – Eine noch entschlossenere Unterstützung für Israel fordert der FDP-Mann

FDP-Bundestagsfraktionschef Christian Dürr fordert als Reaktion auf die Angriffe des Irans und der libanesischen Hisbollah-Miliz eine noch entschlossenere deutsche Unterstützung Israels. Wichtiger als eine Diskussion über mögliche Bundeswehreinsätze sei „die Lieferung dringend benötigter Ersatzteile an die israelische Armee, die seit langem darum gebeten hat“, sagte Dürr der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Zudem müssen wir endlich härter gegen das Mullah-Regime im Iran vorgehen, das der Drahtzieher für den Terror im Nahen Osten ist“, ergänzte er.

14:19 Uhr – Israelisches Militär meldet ersten Gefallenen im Libanon

Das israelische Militär hat den ersten Gefechtstoten unter seinen Soldaten seit Beginn der Bodenoperationen im Libanon in dieser Woche bekannt gegeben. Wie das Militär mitteilte, wurde ein 22-jähriger Angehöriger einer Kommandobrigade bei Kämpfen im Libanon getötet. Die Bodentruppen sollen in begrenzten Operationen Bewaffnete der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz bekämpfen. Das Militär teilte ohne Ortsangaben mit, Soldaten hätten mit Unterstützung aus der Luft in „Gefechten aus nächster Nähe“ Kämpfer getötet.

13:54 Uhr – Bundesregierung bestellt iranischen Botschafter ein

Deutschland hat als Konsequenz aus Irans Angriff auf Israel den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt. Da der Botschafter nicht in der Stadt gewesen sei, habe man dem Geschäftsträger der Botschaft deutlich gemacht, dass die Bundesregierung den Angriff auf das Allerschärfste verurteile und der Angriff durch nichts zu rechtfertigen sei, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin. Zugleich habe man den Iran aufgerufen, weitere Angriffe auch über seine Verbündeten zu unterlassen. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel.

13:50 Uhr – Libanesische Armee: Israelische Soldaten in den Libanon eingedrungen

Nach Angaben der libanesischen Armee sind israelische Soldaten in den Libanon eingedrungen. Die israelischen Bodentruppen hätten die als „Blaue Linie“ bekannte Demarkationslinie verletzt und seien unter anderem in Nähe des Dorfs Jarun etwa 400 Meter weit auf libanesischem Gebiet vorgerückt, teilten die Streitkräfte mit. Danach hätten sich die israelischen Truppen wieder zurückgezogen.

Die Schiitenmiliz Hisbollah, die in dem Gebiet gegen Israels Armee kämpft, hatte Stunden zuvor erstmals direkte „Kämpfe“ mit israelischen Bodentruppen gemeldet. Das israelische Militär sprach in einer Mitteilung gleichfalls erstmals von Nahkampf-Einsätzen im südlichen Libanon.

13:22 Uhr – Auswärtiges Amt ruft Deutsche zur Ausreise au dem Iran auf

Das Auswärtige Amt ruft Bundesbürger zum Verlassen des Irans auf und warnt entsprechend auch vor Reisen in das Land. Für deutsche Staatsangehörige bestehe die konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden, heißt es in den aktualisierten Reise- und Sicherheitshinweisen. Gefährdet seien insbesondere Doppelstaatler, welche neben der deutschen auch die iranische Staatsangehörigkeit besäßen. Besonders hoch sei die Gefahr für Abenteuerurlauber, die etwa mit dem Fahrrad oder Camper unterwegs seien. „Reisen sie insbesondere nicht nach Iran, wenn Sie sich in der Vergangenheit kritisch gegenüber dem Land und dem politischen System geäußert haben“, heißt es.

13:13 Uhr – Kreml verurteilt Gewalt gegen Zivilisten

Russland hat die Konfliktparteien im Nahen Osten zur Zurückhaltung aufgerufen und Angriffe auf die Zivilbevölkerung kritisiert. „Natürlich verurteilen wir alle Handlungen, die zum Tod von Zivilisten führen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Direkte Kritik an dem mit Russland verbündeten Iran wegen dessen Raketenangriffs auf Israel übte Peskow nicht.

Aus dem Kreml, der selbst einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine führt, hieß es angesichts der Eskalation in Nahost, die Lage dort entwickle sich „nach dem alarmierendsten Szenario.“ Peskow sagte weiter: „Wir haben unsere Kontakte bei allen Seiten in diesem Konflikt, wir setzen unsere Kontakte fort und rufen alle Seiten zur Zurückhaltung auf.“

12:30 Uhr – Israel verweigert UN-Generalsekretär die Einreise

Israel verweigert UN-Generalsekretär Antonio Guterres die Einreise. Israels Außenminister Israel Katz begründet das damit, dass Guterres den iranischen Angriff auf Israel nicht „unmissverständlich verurteilt“ habe. Katz warf ihm Portugiesen Voreingenommenheit vor und erklärte ihn zur „Persona non grata“.

„Wer den abscheulichen Angriff des Irans auf Israel nicht unmissverständlich verurteilt, wie es fast alle Länder der Welt getan haben, hat es nicht verdient, israelischen Boden zu betreten“, schrieb Katz auf X. „Ein Generalsekretär, der Terroristen, Vergewaltigern und Mördern der Hamas, der Hisbollah, der Huthi und nun auch des Iran – dem Mutterschiff des weltweiten Terrors – Rückendeckung gibt, wird als Schandfleck in die Geschichte der UN eingehen.“

Guterres hatte nach dem iranischen Angriff am Dienstagabend vor einer „Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten“ gewarnt. In einer Erklärung verurteilte er „Eskalation um Eskalation“ in der Region. „Das muss aufhören. Wir brauchen unbedingt eine Waffenruhe“, erklärte er. Den Angreifer Iran erwähnte er namentlich dabei jedoch mit keinem Wort.

12:01 Uhr – Zahl der Todesopfer bei Schusswaffenangriff in Tel Aviv steigt auf sieben

Nach einem Angriff mit Schusswaffen und Messern in der israelischen Stadt Tel Aviv ist die Zahl der Todesopfer auf sieben gestiegen. Ein bei dem Angriff am Dienstagabend verletzter Mann erlag seinen Verletzungen, wie das behandelnde Krankenhaus mitteilte. Nach Polizeiangaben hatten zwei aus dem palästinensischen Westjordanland stammende Angreifer an einem Bahnhof im Stadtteil Jaffa Passanten mit Schüssen und Messern angegriffen. Polizisten erschossen einen der Angreifer, der zweite wurde schwer verletzt.

11:25 Uhr – Steinmeier sichert Israel Solidarität zu

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seinem israelischen Amtskollegen die Solidarität Deutschlands zugesichert. Steinmeier habe mit Präsident Izchak Herzog telefoniert, schrieb seine Sprecherin Cerstin Gammelin auf X. „Der Bundespräsident verurteilte die iranischen Raketenangriffe auf Israel und sprach dem Präsidenten sein Mitgefühl für die Opfer des Terrorangriffs in Jaffa aus“, schrieb sie.

11:00 Uhr – Diplomaten fliehen auf Yachten aus dem Libanon

Auf der Flucht aus dem Libanon nehmen Bürger des Landes und Angehörige anderer Staaten nach Medienberichten auch den Seeweg auf die Mittelmeerinsel Zypern. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Zyperns CNA und der zyprische Rundfunk RIK berichteten, kamen in den vergangenen Tagen in den Jachthäfen von Agia Napa und Larnaka täglich Luxusboote aus dem Libanon an.

An Bord seien auch Diplomaten und andere Beschäftigte ausländischer Botschaften im Libanon. Viele Flüge aus der libanesischen Hauptstadt Beirut wurden gestrichen oder sind ausgebucht. Eine Überfahrt von Beirut in das rund 180 Kilometer entfernte Agia Napa soll den Medienberichten zufolge 1000 bis 1500 Euro pro Person kosten. Dort seien bislang rund 30 Boote angekommen.

10:28 Uhr – Von der Leyen wirft Iran Eskalation vor

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wirft dem Iran eine gefährliche Verschärfung der Krise im Nahen Osten vor. Von der Leyen verurteilte die iranischen Raketenangriffe auf Israel „auf das Schärfste“, wie sie im Onlinedienst X schrieb. Dadurch drohe eine „Eskalation der Spannungen in einer bereits extrem instabilen Situation“.

10:17 Uhr – Israelische Armee weitet Evakuierungsaufforderung aus

Der Sprecher der israelischen Armee für die arabischsprachige Bevölkerung, Avichai Adraee, veröffentlichte auf seinem Konto im Onlinedienst Telegram einen Aufruf an Zivilisten, „für ihre Sicherheit“ mehr als 20 Ortschaften zu verlassen. Dies betraf auch palästinensische Flüchtlingssiedlungen insbesondere nahe der Stadt Tyros. „Verlassen Sie Ihre Häuser sofort“, schrieb Armeesprecher Adraee. „Seien Sie vorsichtig, Sie dürfen nicht nach Süden gehen. Jede Bewegung nach Süden kann Sie in Gefahr bringen.“ Die israelische Armee hatte bereits am Dienstag zu Evakuierungen aufgerufen.

10:12 Uhr – Israel stockt Bodentruppen im Libanon auf

Israel setzt die Angriffe auf die Hisbollah fort und bombardiert erneut südliche Vororte von Beirut. Es soll mindestens ein Dutzend Luftangriffe auf die dortige Hochburg der Hisbollah gegeben haben. Israel erließ neue Evakuierungsanordnungen für das Gebiet, das sich nach tagelangen schweren Angriffen weitgehend geleert hat.

Über die Auseinandersetzungen im Südlibanon herrscht Unklarheit. Die Hisbollah erklärte, sie habe israelische Truppen in die Flucht geschlagen. Das israelische Militär teilte mit, dass sich nach den Kommando- und Fallschirmjägereinheiten nun auch reguläre Infanterie- und Panzereinheiten an Bodenoperationen im Südlibanon beteiligen würden. Diese Einsätze blieben aber lokal begrenzt.

Außerdem teilte Israel mit, dass Spezialeinheiten bereits seit Monaten Bodenangriffe gegen Ziele der Hisbollah jenseits der Grenze durchgeführt und dabei Tunnel und Waffenverstecke unter Häusern entdeckt hätten.

09:33 Uhr – Hisbollah: Erstmals „Kämpfe“ mit Israels Bodentruppen

Erstmals seit dem angekündigten Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon hat die Schiitenmiliz Hisbollah dort direkte Kämpfe mit israelischen Bodentruppen gemeldet. Diese hätten versucht, in den libanesischen Ort Udaissa direkt an der Grenze zu Israel einzudringen, erklärte die Hisbollah. Deren Mitglieder hätten im Morgengrauen mit den Kräften der israelischen Infanterie „gekämpft“ und sie zum Rückzug gezwungen. Auf israelischer Seite habe es Opfer gegeben. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den angeblichen Bodenkämpfen.

09:10 Uhr – Scholz warnt nach Irans Raketenangriff vor Flächenbrand

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die iranischen Raketenangriffe auf Israel „aufs Schärfste“ verurteilt und sofortige Verhandlungen gefordert. Er warnte, dass eine weitere Eskalation der ohnehin angespannten Lage im Nahen Osten drohe. „Iran riskiert damit, die ganze Region in Brand zu setzen – das gilt es unter allen Umständen zu verhindern.“ Die Hisbollah und der Iran müssten ihre Attacken auf Israel unverzüglich einstellen. „Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir uns weiter dafür einsetzen, eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah zu vermitteln“, erklärte Scholz.

Der Kanzler verwies auf die nötige Umsetzung der UN-Sicherheitsresolution 1701, die klar vorschreibe, dass sich die schiitische Hisbollah-Miliz aus dem Grenzgebiet zu Israel zurückziehen müsse. „Dies würde den Weg ebnen für eine Rückkehr der Menschen in den Norden Israels und gleichzeitig eine Perspektive eröffnen, die Staatlichkeit Libanons zu konsolidieren.“ Wenige Tage vor dem Jahrestag des Überfalls der radikalislamischen Hamas erinnerte Scholz zudem an die immer noch festgehaltenen israelischen Geiseln und ihren Angehörigen.

08:33 Uhr – Macron kündigt höhere Militärpräsenz im Nahen Osten an

Frankreich erhöht wegen des iranischen Angriffs auf Israel seine Militärpräsenz im Nahen Osten. „Frankreich setzt sich für die Sicherheit Israels ein und hat heute seine militärischen Ressourcen im Nahen Osten mobilisiert, um der iranischen Bedrohung entgegenzuwirken“, teilt das Büro des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach einem Treffen des Sicherheitskabinetts mit. Der Staatschef habe zudem gefordert, dass die Hisbollah ihre Attacken gegen Israel und dessen Bevölkerung einstellt. Genaue Angaben zur entsandten militärischen Verstärkung wurden nicht gemacht, das französische Verteidigungsministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

07:53 Uhr – Iran sperrt weiterhin Luftraum

Im Iran bleibt der Flugverkehr bis Donnerstagfrüh um 05.00 Uhr Ortszeit ausgesetzt. Sämtliche Flüge seien bis dahin gestrichen worden, meldet die halbamtliche Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf die Zivilluftfahrtbehörde des Landes.

07:59 Uhr – Irna: Irans Außenminister telefoniert mit Baerbock

Irans Außenminister Abbas Araghchi hat unmittelbar nach dem Raketenangriff seines Landes auf Israel mit europäischen Kollegen telefoniert. Gespräche führte er unter anderem mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Kollegen in Großbritannien, Frankreich sowie weiteren Ländern, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete.

Die Raketenoperation sei nun abgeschlossen, sagte Araghchi laut Irna. „Aber sollte das zionistische Regime (Israel) Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, wird unsere Antwort noch härter ausfallen“, erklärte der Minister. Die Islamische Republik Iran strebe keine Eskalation an, fürchte aber auch keinen Krieg, fügte er hinzu.

dpa/AFP/Reuters/AP/sos/jr/säd/coh/jag/sara/gub

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