Restaurants in München: Wenn das Sophia’s zum Florio wird – München | ABC-Z
Im Sophia’s, dem Restaurant des Luxushotels The Charles am Alten Botanischen Garten, war zuletzt viel Bewegung. In den Sommermonaten gastierte dort ein Pop-up der internationalen Japanrestaurant-Kette Zuma. Im Herbst zuvor wechselte der Küchenchef Michael Hüsken nach acht Jahren ins Café Luitpold. Und zu Beginn des vergangenen Jahres holte man Fulvio Pierangelini, den obersten Küchendirektor der Rocco-Forte-Hotelgruppe, für ein Gastspiel von Sizilien ins Münchner Schwesterlokal.
Zu dem Zeitpunkt habe man sich bereits nach einem Nachfolgerestaurant für das Sophia’s umgesehen, sagt Florian Steinmaier, Hoteldirektor des Charles. Das Konzept sei schlicht nicht greifbar gewesen. Außerdem sei der Druck auf dem Münchner Markt gestiegen: „Mit dem Rosewood und dem Königshof haben wir zwei neue Mitbewerber, die auch nicht schlafen und uns dementsprechend angestachelt haben“, erklärt Steinmaier.
Fulvio Pierangelinis Gerichte seien im Frühjahr 2023 beim Münchner Publikum so gut angekommen, dass nun dessen Restaurantkonzept Florio das Sophia’s permanent abgelöst hat. Nach Palermo und Rom ist es der erste Florio-Standort außerhalb Italiens und innerhalb der Rocco-Forte-Gruppe der dritte überhaupt. Jetzt sei die Linie seines Hotelrestaurants ganz klar, sagt Steinmaier: „Alles zu 100 Prozent italienisch.“
Sogar der neue Küchenchef im Münchner Florio, Alberto Brandolin, ist Italiener und setzt Pierangelinis Rezepte nach dessen Anleitung um. Günstig kommt man dabei nicht weg. Die Vorspeisen bewegen sich zwischen 24 und 39 Euro, die Hauptgerichte zwischen 25 und 59 Euro. „Preissensitiv“ seien aber die Gäste, die sich ein Abendessen im Fünf-Sterne-Hotel leisten, ohnehin nicht, meint Steinmaier. Die Kürbisravioli mit Trüffel und Parmesan (30 Euro) sind dafür aber auch wirklich ein Gedicht (Florio im The Charles Hotel, Sophienstraße 28, täglich von 12 bis 14.30 und von 18 bis 23 Uhr, Telefon 089/5445551200).
Auch das Tivu in der Rumfordstraße wagt einen Neustart. Nachdem die Brüder Thi und Vu Nguyen, die auch für die Brasserie Thi in der Altstadt verantwortlich sind, das Tivu wegen eines Kabelbrandes in der Küche Anfang Juli schließen mussten, nutzten sie die Wochen der Reparaturarbeiten für kleine Anpassungen an der Karte. Statt vietnamesischer Tapas wolle man nun weiter gefasst asiatische Tapas mit vietnamesischer Aromatik anbieten – schon allein deshalb, erklärt Chefkoch Thi Nguyen, damit er sich nicht mehr vor den vermeintlichen Vietnam-Kennern unter seinen Gästen rechtfertigen müsse, wenn er mal Yuzu statt Limette verwende. Am Freitagabend wird Wiedereröffnung gefeiert (Tivu, Rumfordstraße 14, Montag bis Donnerstag 18 bis 22 Uhr, Freitag und Samstag bis 23 Uhr, Telefon 089/37919576).